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Hangover-News – 28. Mai 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Die denkwürdigsten Momente der Anti-AfD-Demos, bei einem Festival sterben zwei Menschen und ein Make-up-Tutorial gibt Beauty-Tipps für den Ramadan.
"THC statt AfD" – Gegendemonstrant am Sonntag in Berlin || Foto: imago | Emmanuele Contini

Die gute Nachricht vorab: Wer von Euch am Wochenende ausgeschlafen hat, hat in seine Zukunft investiert. Wissenschaftler aus Schweden und Texas haben nämlich herausgefunden, dass Menschen, die unter der Woche weniger schlafen, zwar früher sterben – dass dieser Effekt durch Ausschlafen am Wochenende allerdings verringert werden kann.

Ansonsten findet ihr heute in unseren Hangover News: die denkwürdigsten Momente der Anti-AfD-Demos in Berlin; bei einem englischen Festival sterben zwei Menschen; wir erklären, wie und wann es mit Harvey Weinstein weitergeht, und erfahren, warum das Makeup-Tutorial einer Kosmetikfirma unter gläubigen Muslimen nicht besonders gut ankam. Willkommen bei den Hangover News.

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Die denkwürdigsten Momente der Anti-AfD-Demos

Bundesweit hatte die AfD aufgerufen, um gestern ihre Anhänger zum "Tag der Abrechnung" nach Berlin zu trommeln – am Ende sind aber mindestens fünfmal mehr Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Partei zu demonstrieren: 5.000 AfD-Fans waren umringt von mindestens 25.000 Gegendemonstranten. Während die AfD gegen Zuwanderer und Regierung hetzte, ließ sich die Partei auch vom extremen rechten Spektrum unterstützen.

Auf AfD-Anhänger wurden laut Huffington Post-Journalist Jürgen Klöckner von einer Brücke Öl gekippt.

Ansonsten war es aber bis auf Tränengas und Schlagstöcke bei einer Antifa-Gegendemo in Kreuzberg friedlich und sogar rührend.

Und auch Irmela Mensah-Schramm war da, einigen vielleicht als die Rentnerin bekannt, die seit Jahrzehnten Nazi-Sticker abkratzt oder Schmierereien übermalt. Sie wurde schließlich von drei Polizisten abgeführt. Wie die Polizei erklärte, habe sie Widerstand geleistet, als sie weggeführt wurde.

Das Fazit also:

Zwei Tote bei Musikfestival im Süden Englands

Bei einem Musikfestival in Großbritannien sind zwei Besucher gestorben. In Medienberichten wird die Todesursache einer 18-Jährigen und eines zwei Jahre älteren Mannes nicht konkret erläutert, ebenfalls besteht zwischen den beiden Todesfälle kein nachgewiesener Zusammenhang. Medien berichten aber, dass es beim Mutiny Festival in Portsmouth einige Festnahmen wegen Drogenbesitzes gab und dass die Veranstalter warnten, eine nicht näher genannte Droge in besonders hoher Konzentration oder eine "bad batch", eine gepanschte Charge einer Droge, sei im Umlauf. Mindestens 15 Besucher mussten am Samstag im Krankenhaus behandelt werden, die Festivalveranstalter hatten daraufhin das Programm für Sonntag abgesagt.

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Wie es mit Harvey Weinstein jetzt weitergeht

Harvey Weinstein wird in Handschellen aus einem New Yorker Polizeigebäude geführt

Der Filmproduzent und mutmaßliche Vergewaltiger Harvey Weinstein musste am Wochenende zur Polizei || Foto: imago | ZUMA Press

Es ist der juristisch bisher wichtigste Erfolg der #metoo-Bewegung: Der frühere Hollywood-Mega-Produzent Harvey Weinstein hat sich am Freitag der Polizei gestellt und ist daraufhin von den Ermittlern in Handschellen zu einer Anhörung vor Gericht gefahren worden, treffenderweise führte ihn eine Frau in Handschellen ab. Weinstein werden Vergewaltigung und ein sexueller Missbrauch vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Laut Anklageschrift handelt es sich bei dem zweiten Delikt um erzwungenen Oralsex. Insgesamt gibt es bisher rund 80 Frauen, die Missbrauchs- oder Belästigungsvorwürfe gegen Weinstein erhoben haben. Bei einer Verurteilung drohen dem 66-Jährigen bis zu 25 Jahre Haft.

Die Reaktionen von Weinsteins mutmaßlichen Opfern waren gemischt.

Aktuell ist Weinstein schon wieder gegen eine Million Dollar Kaution frei, er trägt dabei aber laut New York Times Fußfessel, musste seinen Reisepass abgeben und darf die Bundesstaaten New York und Connecticut nicht verlassen. Es kann nun gut und gerne noch ein Jahr dauern, bis der Prozess tatsächlich beginnt.

Kosmetikkonzern-Tutorial gibt Tipps, um im Ramadan heiß auszusehen

Aktuell ist Ramadan und für gläubige Muslime heißt das: Fastenzeit. Das Mahl zum Fastenbrechen am Abend heißt Iftar. Das letzte Essen zum Start des Fastens vor der Morgendämmerung heißt Suhoor (oder Sahūr). Weil es in den Augen des Kosmetikkonzerns MAC anscheinend ein wachsendes Bedürfnis danach gibt, nach dem nächtlichen Aufstehen und vor dem ersten Sonnenstrahl fantastisch auszusehen, hat das Unternehmen ein Kosmetik-Tutorial produziert: "Get ready for a glamorous Suhoor look in a few easy steps!"

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Die meisten Leserinnen und Leser hat das eher verstört.

Andere Kommentatoren klärten ein wenig auf: Beispielsweise in Ländern wie Dubai sei das gezeigte Make-up eher typisch und Restaurants böten dort sogar spezielle Suhoor-Buffets an.

Weniger Rechtsextreme bei der Bundeswehr, aber deutlich mehr als Islamisten und Linke

Eine Gruppe von Bundeswehrsoldaten steht mit hinter den Rücken verschränkten Armen in mehren Reihen

Bundeswehrsoldaten in Hannover || Foto: imago | localpic

In der Bundeswehr gab es in den letzten acht Jahren mehr anerkannte Rechtsextreme als Islamisten oder Linksextreme – allerdings handelt es sich in allen Kategorien nur um wenige Fälle pro Jahr. Während von 2010 bis 2018 insgesamt 89 Angehörige der Bundeswehr als Rechtsextremisten bewertet wurden, wurden 24 Verdächtigte als Islamisten eingestuft. Seit 2011 gab es nur einen Fall eines Linksextremisten. Insgesamt sind laut der Zahlen, die bei der Funke Mediengruppe veröffentlicht wurden, die Verdachtsfälle seit dem Ende der Wehrpflicht um rund die Hälfte zurückgegangen.

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