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Sex

Deprimierende Junkie-Fotos auf Instagram

Es gibt eine Gruppe von Heroin- und Pillenabhängigen, die ihren Drogenmissbrauch auf der Instagram verherrlichen.
Foto via Instagram

Viele meiner Freunde hatten schon Probleme mit Heroin. Zumindest ich konnte es jedoch immer vermeiden, mir selbst das Zeug zu spritzen, obwohl mir oft beteuert wurde, dass es „die Bombe“, dass es „geil“ sei und es sich besser anfühlen würde, als „von Jesus einen Blowjob zu bekommen“. Wie gesagt, ich habe es niemals probiert, und es war nie eine große Freude für mich, mit meinen Freunden abzuhängen, während sie drauf waren. Von all diesen furchtbaren Zeiten erinnere ich mich noch immer an die tragischen Romanzen, einen Säugling, der im Wohnzimmer von irgendwem rumhängen musste (ja, so wie in Trainspotting, aber nicht ganz so schlimm), und an Junkies, die sich wie verzogene Kinder aufführten, während ich für sie sogar den Abwasch erledigt habe.

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Anscheinend gibt es eine Gruppe von Heroin- und Pillenabhängigen auf Instagram, die ihren Drogenmissbrauch auf der Plattform verherrlichen. Unter den Tags #nodsquad und #junkiesofig findet ihr lachende Abhängige, Haufen von Nadeln, Pillen, die wie Jenga-Türme aufgestapelt sind, Löffel voller Dope und viele weitere Beispiele glorifizierten Elends.

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Auf eine perverse Art zeigen diese Fotos die Suche nach Aufmerksamkeit, während ein Junkie die einsamste aller Drogen konsumiert und nur sein Smartphone ihm Gesellschaft leistet.

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Vielleicht haben all diese Leute bereits im Vorfeld Probleme mit dem exzessiven Gebrauch von Social-Media-Netzwerken gehabt, und nun posten sie eben süße „Fixer“-Fotos. Ich will wirklich nicht wie ein Drogenfahnder rüberkommen, aber es erweckt für mich den Anschein, als würden die Junkies mit den Hashtags sogar Werbung für ihren Stoff machen. Einige posten Kik-Links und zeigen ganz gerne die Größe ihres Vorrats aus Drogen und Geld. Wollen sie wirklich Drogen auf Instagram verkaufen? Ernsthaft?

"Getatme. #heroin #junkiesofig #hustling #hustlin #addics." Via

Wie dem auch sei, Instagram wird wohl dem Beispiel von Tumblr folgen. Falls ihr es vergessen habt, eine kleine Erinnerung: die Microblogging-Seite musste sich mit Anorexie und Selbstverstümmelung herumschlagen und hat das Problem damit gelöst, in dem sie alle diese Bilder einfach verboten (was aber kaum durchsetzbar ist) und einen Disclaimer vor die Suchresultate gesetzt hat. Wenn ein User (zumindest im englischen Sprachraum) also nach Worten wie „thin“, „thinspiration“, „anorexia“, „self-harm“, „cutting“, „suicide“ und „suicidal“ sucht, erscheint ein Link, der auf einen Beratungsdienst verweist.

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Die wütenden Abstinenzler haben nun bereits begonnen, die Tags dazu zu nutzen, Abhängige und ihre neugierigen Zuschauer zu erziehen. Natürlich sind das Teilen von Bildern zur Selbstdarstellung und leicht verleitbare Teenager kein neues Phänomen. Was mich jedoch bei #nodsquad, #junkiesofig und insgesamt Instagram irritiert, ist, wie schnell alles was wir tun, nun für die Ewigkeit konserviert ist. Heroin ist nun also auch auf Instagram vertreten, aber sollte es mich wirklich überraschen?

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