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Kaufe gerade Sachen für Flüchtlinge im Hofer. Eine Frau kommt her & fragt: 'Refugees?' Ich nicke und sie gibt mir 50 € für die Flüchtlinge
— Ingrid Brodnig (@brodnig)September 5, 2015
Und auch, dass das Wiener FPÖ-Fest in der Kandlgasse, unweit vom Westbahnhof, gähnend leer war, während ums Eck die Helfer zuhauf einströmten, ist eine Erwähnung wert.Eine genaue Chronologie der Ereignisse ist nur noch im Sekundentakt oder fragmentarisch möglich. Es ist einer dieser Momente, in denen die Medien der Geschichte hinterher sind—aber auch einer der Momente, in denen jeder weiß, dass gerade Geschichte geschrieben wird. Was das zumindest auf privater Seite—auch in Ungarn—bedeutet, zeigt dieses Video von WienTV eindrucksvoll.Aber auch, wenn die offiziellen Stellen in ihrer bürokratischen Behäbigkeit den privaten Initiativen weit hinterher gehinkt sind, zeichnet sich zumindest in Österreich ein neues Bewusstsein für die Notwendigkeit schnellerer, besser organisierter Hilfe durch die Behörden und das Rote Kreuz ab.
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Dazu gehören neben Flüchtlingen, die ihren 50 Stunden langen Marsch nur für eine kurze Schlafpause auf der Autobahn unterbrechen und trotz aller Hindernisse die EU-Flagge schwenken, auch die geflohenen Kinder, die sich nach all dem immer noch brav anstellen. Und dazu gehört noch so vieles mehr, das Minute für Minute über unsre Timelines angespült wird und die Menschen reihenweise dazu bewegt, ihre Wochenendpläne abzusagen, Ressourcen zu mobilisieren und anderen, weniger privilegierten Menschen zu helfen.Und die Neuigkeiten reißen nicht ab: Inzwischen ist längst ein neuer Flüchtlingszug aus mehreren Hundert Menschen zum Fußmarsch nach Wien aufgebrochen. Am Hauptbahnhof ist man auf den Ansturm der durchziehenden Menschen bereits jetzt vorbereitet—hier läuft die Hilfsaktion so gut, dass die Caritas bereits zum Sachspendenstopp aufgerufen hat.The kids. Hungary > Austria. So well behaved. After so much. — Matthew Price (@BBCMatthewPrice)September 5, 2015
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Während die sozialen Medien Punkt für Punkt die Ereignisse nachzeichnen, haben wir hier für euch unsere bisherige Berichterstattung zum Thema zusammengetragen, um euch einen Überblick zu verschaffen. Bis Samstagabend werden aktuell 10.000 Flüchtlinge aus Ungarn erwartet. Und wir dokumentieren natürlich weiter.Lest hier die Chronik des Flüchtlingsmarschs von Freitagabend bis Samstagmorgen nach.Einen Tag lang Fluchthelfer: Wir haben eine syrische Familie durch Österreich begleitetWie am Westbahnhof auch ohne offizielle Unterstützung geholfen wurdeUnser Interview mit der Fotografin hinter dem Bild des toten syrischen JungenWarum in Österreich weniger Gewalt gegen Asylwerber passiert als in DeutschlandDie Flüchtlingskinder am Bahnhof Keleti in FotosUnd zum Abschluss noch ein bisschen Kontext für all jene, die Zuwanderer gerne immer noch auf die Rolle der demütigen Bittsteller festschreiben würden.
Markus auf Twitter: @wurstzombieA Syrian migrants' child. — David Galbraith (@daveg)September 2, 2015