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Strache, die SA und die rechten Fundamentalisten von kreuz-net.at

Strache verwendet für „Sozialistische Antifa" die Abkürzung „SA". Seine Inspiration hat er sich vermutlich bei der rechten Seite kreuz-net.at geholt.
Collage: VICE Media

Gestern Vormittag hat HC Strache eine Statusmeldung abgesondert, in der er schreibt: „Am nächsten Freitag werden die Stiefeltruppen der SA (Sozialistische Antifa) wieder durch Wien marschieren (…)". Sein Vergleich der Demonstranten gegen den bevorstehenden Akademikerball mit den Sturmtruppen der SA schlägt seitdem hohe Wogen im Internet: Die Kommentare reichen von „funktionärskinder" denn, sie wissen nicht was sie tun"!!!" bis „und der HC hofft schon wieder. dass es zu Krawallen kommt. Dann kann er wieder so schön gegen alles was nicht blau ist schimpfen!" und die ÖH sieht die Aussage als Verharmlosung des Holocaust.

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Am nächsten Freitag werden die Stiefeltruppen der SA (Sozialistische Antifa) wieder durch Wien marschieren. Die… http://t.co/1CULOdkBzl
— HC Strache (@HCStracheFP) 22. Januar 2015

Dass HC online gerne abschreibt und auch sonst nicht sonderlich viel von Urheberrecht hält, ist nichts Neues. Erst im vergangenen September hat er ohne Genehmigung einBild aus einer Dirndl-Kollektion der österreichischen Designerin Lena Hoschek gepostet, das zuvor mit dem selben Text von der Identitären Bewegung Württemberg gepostet wurde.

Auch den SA-Vergleich hat sich Strache nicht selbst ausgedacht—bereits im Februar des letzten Jahres wurde auf kreuz-net.at die Abkürzung „SA" für die „Sozialistische Antifa" verwendet.

Kreuz-net.at ist der Nachfolger von kreuz.net, einer Seite, die für streng katholische, rechtsextreme, antisemitische, homophobe und islamfeindliche Inhalte bekannt ist. Die Vorgängerseite kreuz.net wurde über längere Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet, bevor sie im Dezember 2012 schließlich abgeschaltet wurde. Kardinal Schönborn hat die Plattform damals als eine Seite für „christliche Hassprediger" bezeichnet. Auf kreuz-net.at (Untertitel: katholische Nachrichten) werden nicht nur antifaschistische Demonstranten mit der SA verglichen, sondern auch zu anderen aktuellen Themen wie den Anschlägen auf Charlie Hebdo hat man hier eine klare Meinung: „Der Anschlag verlief nach dem Schema von Terrorakten linksextremer Gruppierungen. Frankreich bezahlte somit wieder einmal mit einem Terroranschlag für seine ungebremste Einwanderungspolitik vor allem aus muslimischen Ländern. (..)"

Während sich HC sonst nur fremden Postings bedient, die eigentlich anders gemeint sind, um diese Posts dann für seine Zwecke aus dem Zusammenhang zu reißen und zu instrumentalisieren, ist das in diesem Fall wohl überflüssig. Hier haben sich Gleichgesinnte gefunden.

Verena auf Twitter: @verenabgnr