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Heulsuse der Woche

Dieses Mal erfahrt ihr beim allwöchentlichen Kampf um den Titel der Heulsuse der Woche, warum weder Nagelscheren noch das Lenkrad eines tonnenschweren Radladers jemals in die falschen Hände geraten sollten. Ab! Abstimmen!

Und wieder ist es an der Zeit, sich über ein paar Menschen zu wundern, die mit der Welt nicht fertig werden.

Heulsuse #1:Ein Radladerfahrer aus Schleswig-Holstein

Das ist natürlich nicht unser Radladerfahrer. Foto: Crosa | Flickr | CC BY 2.0

Der Vorfall: Eine Familie parkt ihr Auto auf dem Gelände einer Kiesgrube.

Die angemessene Reaktion: Sie freundlich bitten, das Auto wegzufahren.

Die tatsächliche Reaktion: Der Radladerfahrer schiebt das Auto vor sich her und verletzt dabei eine Frau.

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Wir konnten in dieser Rubrik bereits des Öfteren beweisen, wie grenzenlose Wut manche Menschen zu unglaublicher Kreativität beflügelt und erfuhren, dass im Notfall statt Messern und Pistolen auch Bierflaschen, Döner und Wohnmobile als Waffen zweckentfremdet werden können. Ihr könnt euch dementsprechend vorstellen, was ein außer Rand und Band geratener Kiesgrubenmitarbeiter mit einem 10 Tonnen schweren Radlader alles anstellen kann.

Ein Kiesgrubenmitarbeiter bei Isted in Schleswig-Holstein störte sich offenbar daran, dass eine Familie, die zum Baden an den Baggersee gekommen war, ihr Auto mitten auf seinem Hoheitsgebiet abgestellt hatte. Aus Rache begann er damit, die Zufahrten zum Gelände mit Erdhaufen zu versperren und schüttete außerdem zwei große Hügel vor und hinter dem Auto auf, um es am Wegfahren zu hindern.

Als die Familie die Polizei zur Hilfe rief, drehte der erregte Kiesgrubenmitarbeiter erst richtig auf und schob das Auto samt Erdhaufen mit dem Radlader vor sich her, wobei die Mutter der Familie eingeklemmt und verletzt wurde., während sich die Polizisten mit einem Sprung zur Seite retten konnten. Anschließend flüchtete der Radladerfahrer und schüttete auch noch die letzte Ausfahrt zu.

Die Familie konnte das Gelände verlassen, nachdem die Polizisten den Durchgang freigeschaufelt hatten. Dem Radladerfahrer droht eine Anklage wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Nötigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Außerdem ist er seinen Führerschein los.

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Heulsuse #2: Ein 31-jähriger Mann aus Baden-Württemberg

Foto: PoloGoomba | Flickr | CC BY 2.0

Der Vorfall: Ein Mann wird in der Schlange bei Burger King von einem anderen Mann gestreift.

Die angemessene Reaktion: Nichts.

Die tatsächliche Reaktion: Er droht, ihm ihn umzubringen.

Unser zweiter Kandidat für diese Woche hatte keinen tonnenschweren Radlader zur Hand, sondern nur eine simple Nagelschere. Doch auch diese lässt sich natürlich prima als Mordinstrument verwenden, wenn genügend Alkohol und Frustration im Spiel ist.

Ein 31-Jähriger aus Baden-Württemberg stand in der Nacht zum Montag in der Schlange bei Burger King im Münchner Hauptbahnhof an, als ein anderer Mann ihn versehentlich streifte. Daraufhin erklärte der 31-Jährige seinem Gegenüber, dass er ihm „eine Schere in den Hals rammen könnte“ und zückte die Nagelschere. Verletzt wurde allerdings niemand. Vielleicht weil der Mann mit der Schere zu betrunken war, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.

Als die Polizei eintraf, fanden sie auf dem Tisch, an dem der 31-Jährige saß, noch eine große Büroschere. Die Polizisten nahmen die Schere in Gewahrsam und forderten anschließend den Besitzer dazu auf, ihnen auf die Wache zu folgen. Der uneinsichtige Scherenmann zeigte sich jedoch höchst umkooperativ und fing an zu pöbeln und um sich zu schlagen. Nun erwartet ihn eine Anklage wegen Bedrohung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Wer ist die größere Heulsuse? Letzte Woche: Franz Beckenbauer versteht die Gründe für Philipp Lahms Rücktritt aus der Nationalmannschaft nicht und der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff beschwert sich immer noch über die bösen Medien. 

Der Gewinner: Christian Wulff!