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Trotzdem versagt unsere Hilfe. Trotzdem winden wir uns aus der Verantwortung. Trotzdem sehen wir uns als die Opfer. Trotzdem lassen wir Menschen ausgerechnet am Wochenende vor unserem Nationalfeiertag an der steirischen Grenze in Spielfeld bei 1° Celsius auf dem Betonboden schlafen.Hier kommen—ganze 63 Jahre nach seiner Veröffentlichung—die Moral und die Mentalität aus 1. April 2000 zur vollen Entfaltung. Wie im Film kommt auch unserer echten Regierung kein einziges Mal in den Sinn, dass sie ihre Energie nicht nur in aufwändige Inszenierungen, sondern auch in echte Taten investieren könnte.Es reicht nicht, wenn Bundesministerin Mikl-Leitner sich einmal in Nickelsdorf zeigt, oder die ÖVP einen „Aktionsplan Asyl" aus Schlagworten präsentiert. Es reicht nicht, wenn die Bundesregierung und der Bundespräsident einen Betroffenheitsausflug nach Traiskirchen machen. Und es reicht auch nicht, wenn das Bundesheer zur antiquierten Materialschau am Heldenplatz abberufen wird.Was wir mehr brauchen, ist nicht Extremismus oder Inszenierung, sondern etwas, womit wir Österreicher kein ganz so traditionsreiches Verhältnis haben: Verantwortungsbewusstsein und Handlungsbereitschaft, auch von offizieller Seite. Dazu gehört die Öffnung der Kasernen, die Prüfung leerstehender Gebäude, das Ende der „Festung Europa"-Kampfrhetorik und echte Katastropheneinsätze unseres Heers zur Hilfe der Menschen an den Grenzen. Zugegeben, das alles würde vielleicht nicht die UFOs vor Schönbrunn vertreiben. Aber vielleicht ist das mit dem Vertreiben auch nicht mehr ganz die passende Strategie für 2015.Markus auf Twitter: @wurstzombieGenau wie im 1. April 2000 kommt auch unserer echten Regierung nicht in den Sinn, dass sie ihre Energie in Taten, statt in Inszenierungen stecken könnte.