Ein Gericht soll klären, warum Häftlinge aus Celle 46 Kilo Fleisch geklaut haben

Männer lieben Fleisch, sagt das gängige Geschlechterklischee. Eine Gruppe Häftlinge eines niedersächsischen Gefängnisses hat das nun für sich bestätigt: Knapp 46 Kilo Fleisch sollen die acht Insassen der Justizvollzugsanstalt Celle gestohlen, weiterverarbeitet und gehortet haben. Wurde mit dem Fleisch der nächtliche Heißhunger gestillt? Ist das Essen im Gefängnis zu schlecht? Gab es am Ende sogar einen illegalen Würstchen-Dealer? Hat der legendäre Mett-Frau-Anrufer von Domian seine Hände im Spiel? Diese Fragen klärt ab dem 26. Oktober das Oberlandesgericht Celle.

Knapp 46 Kilo Fleisch sollen die Häftlinge aus der Gefängnisküche gestohlen und zu Würsten und Schnitzeln weiterverarbeitet haben. Ihre Ausbeute lagerten sie anschließend in ihren persönlichen Gefrierfächern. Bei einer Überprüfung der Küchen sei das Diebesgut gefunden wurden, so der Direktor des Amtsgerichts Celle, Dieter-Philipp Klass. Laut Anklage hat es sich dabei hauptsächlich um Schweinefleisch gehandelt, das Fleisch sei eingeschweißt gewesen. Unterstützung bekamen die Männer, laut Bild -Zeitung zwischen 36 und 63 Jahre alt, offenbar von einem 41-jährigen Mitarbeiter der JVA. Er soll dabei geholfen haben, das Fleisch zu portionieren und einzuschweißen.

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Innerhalb dreier Prozesstage soll der Fall aufklärt werden. "Wir wollen herausfinden, ob sie das Fleisch essen oder weiterverkaufen wollten", so Dieter-Philipp Klass. Angeklagt wurden die neun Männer bereits im Dezember. Weil es zunächst keinen freien Saal im Oberlandesgericht gab, kommt es erst im Oktober zur Verhandlung.

Den Männern drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Auch das Magazin Damokles, gestaltet von Insassen der JVA Celle, hatte über die mysteriöse "Schnitzeljagd in der JVA Celle" berichtet. Die JVA Celle war für eine Stellungnahme am Dienstag nicht erreichbar.

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