Anzeige
Anzeige
Das nächste Rätsel aus The Secret wurde dann im Jahr 2004 gelöst, als ein Anwalt namens Brian Zinn durch einen Textabschnitt, in dem Sokrates, Pindar und Apelles erwähnt sind, auf das Versteck eines weiteren Keramikbehältnisses kam (alle drei Namen sind nämlich in einen Betonmast in den Cleveland Cultural Gardens eingeritzt). Nachdem Zinn vier Stunden lang Löcher gegraben hatte, stieß er bei der Grenzmauer der Gärten endlich auf den Schatz.Bis heute ist das Behältnis aus Cleveland das letzte Rätsel, das gelöst wurde. "Laut Familie und Freunden dachte Byron Preiss, dass alle Schätze schon bald gefunden wären. Ich glaube nicht, dass ihm klar war, wie kompliziert die Gedichte eigentlich sind", erklärte mir James Renner, ein Autor und Filmemacher, der gerade an einer Dokumentation über The Secret arbeitet.Preiss starb 2005 im Alter von 52 Jahren bei einem Autounfall und hat die Standorte der restlichen Behältnisse vorher niemandem mehr mitgeteilt. Sein Verlag ging bankrott und wurde von der Konkurrenz aufgekauft. Viele Leute haben diese Übernahme auch als das Ende der Schatzsuche angesehen und gehen so davon aus, dass überhaupt nichts mehr zu finden ist.Es gibt jedoch auch noch andere Menschen, die selbst knapp 35 Jahre nach der Veröffentlichung von The Secret noch nicht aufgegeben haben."Uns war eigentlich egal, wer den Schatz findet. Wir wollten einfach nur das Rätsel lösen."
Anzeige
John "Michaels" Pivonka ist ein Toningenieur aus Milwaukee, der sich nun schon seit mehreren Jahren mit der Schatzsuche beschäftigt und zu den aktivsten Usern des Forums zählt."Ich bin jetzt 42 Jahre alt", meinte er. "Seit meinem 39. Lebensjahr bestimmt diese Sache mein Leben."Zusammen mit Betsy Grueninger, einer anderen Rätselfreundin aus der Gegend um Milwaukee, klappert Pivonka mögliche Fundorte ab. Immer wenn die beiden das Gefühl haben, kurz vor der Lösung zu stehen, durchforsten sie die Archive der Milwaukee Historical Society. Einmal haben sie sich sogar ein Bodenradargerät ausgeliehen, um potenzielle Verstecke untersuchen zu können.Sucht der britische Geheimdienst mit diesen Krypto-Rätseln neue Mitglieder?
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Das heißt jetzt aber auch nicht, dass Haley das niemals machen würde. Ihm wäre es sogar lieber, wenn man das Keramikgefäß endlich fände, damit niemand mehr ohne Erlaubnis einfach so herumbuddelt. Der Landschaftsarchitekt hat deswegen auch immer ein offenes Ohr für Schatzsucher, die ihn davon überzeugen können, einen guten Grabungsort gefunden zu haben. Bis jetzt hat es jedoch kaum einheitliche Vorschläge gegeben. Haley sieht für einen letztendlichen Fund also eher schwarz."Ich glaube nicht mal, dass sich der Schatz überhaupt noch hier befindet", sagte Haley und implizierte damit, dass das Keramikgefäß während einer der vielen Parkumbauten der letzten 35 Jahre zerstört oder mitgenommen worden sein könnte.Andere finden die ganze Suche unglaublich nervig. "Das war doch nur ein Gimmick für die Leute, die gerne Rätsel lösen", meinte Gil Walters, ein Mitglied der Organisation "Friends of Lake Park", im Gespräch mit VICE. "Ich will nicht, dass hier Hunderte Leute herkommen und sich wild durch die Gegend graben, nur weil sie hoffen, etwas in ihren Augen Prestigeträchtiges zu finden."
Trotz der vielen Hindernisse scheinen aber trotzdem nur wenige Schatzsucher die Flinte wirklich ins Korn zu werfen."Glaub mir, ich habe schon so oft ans Aufgeben gedacht, weil das Ganze teilweise einfach so aussichtslos erschien", erzählte mir Pivonka. "Aber dann kommt plötzlich wieder ein Teammitglied mit einem neuen Hinweis an und man ist wieder voll dabei.""Ich glaube, dass es Byron Preiss bei den Rätseln vor allem darum ging, dass sich die Schatzsucher fast schon so wie Indiana Jones durch die Gegend schleichen und Löcher graben", meinte Zinn. "Wir leben heutzutage jedoch leider in einer anderen Welt. Ich weiß nicht, ob man den Erhalt einer Graberlaubnis in irgendeiner Weise rechtfertigen kann, weil man ja gar nicht weiß, ob es da überhaupt etwas gibt."Die Edelsteine, die während des Konkursverfahrens nach Preiss' Tod angeblich konfisziert wurden, befinden sich laut Preiss' Witwe Sandi Mendelson in deren Besitz und stehen den Entdeckern der verbleibenden Keramikbehältnisse natürlich weiterhin zu."Wenn jemand etwas findet, dann auf jeden Fall", sagte Mendelson. "Ich habe nichts mit ihnen angestellt, sie sind also immer noch da.""Ich glaube, dass es Byron Preiss bei den Rätseln vor allem darum ging, dass sich die Schatzsucher fast schon so wie Indiana Jones durch die Gegend schleichen und Löcher graben."