Collage von VICE Media
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2013 hatte ein Facebook-User durchschnittlich 342 Freunde, wie eine Studie herausfand. Davon einige Familienmitglieder, Ex-Partner, Lehrpersonen, Arbeitskollegen. Noch nie war es einfacher, bei anderen Personen mit privaten Postings Fremdscham zu aktivieren. Spätestens damals haben wir uns wohl abgewöhnt, private Probleme von „Freunden" überhaupt noch lesen zu wollen. Den meisten ist es unangenehm und sie ignorieren den öffentlichen Ausbruch. Und man will ja selbst nicht unangenehm sein, oder gar aufmerksamkeitsbedürftig wirken.Inzwischen sind wir alle zu kleinen Mini-Medien geworden, die nicht mehr einfach nur Dinge aus ihrem Privatleben posten wollen.
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Inzwischen sind wir alle zu kleinen Mini-Medien geworden, die nicht mehr einfach nur Dinge aus ihrem Leben posten, sondern sich sehr genau überlegen, was Freunde und Friends interessieren könnte und womit wir als wichtig, interessant, intelligent und vor allem als relevant gesehen werden. GIFs und lustige Fotos sprechen uns schließlich alle an, Musik ist die Sprache aller Seelen und Veranstaltungen zeigen, wie umtriebig und gefragt wir sind (ganz abgesehen vom praktischen Nutzen für die Abendgestaltung).MOTHERBOARD: Ich habe mich von einem Facebook-Profiling-Programm analysieren lassen
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Gut, Geheimagent werde ich damit keiner mehr, aber was soll's. Ich weiß, dass mich ein paar Freunde aus ihrer Chronik ausblenden—dafür bin ich viel zu oft online und poste zu viel. Angeblich soll ich manchmal sogar peinlich sein. Auch OK. Ich stelle mich selbst dar, habe über 1000 Facebook-Freunde und habe Spaß mit der Seite.Ich füttere täglich meine Scheiß-Drauf-Attitüde und lasse meinem Ärger und meiner Trauer auf meiner Wall manchmal freien Lauf. Bestimmt denken sich intellektuelle Menschen ihren Teil—aber für mich ist Facebook eben ein Spielplatz. Es ist mir egal. Manchmal lösche ich Sachen, manchmal lasse ich sie stehen. Meine Wall ist der schwache Abklatsch meiner impulsiven Persönlichkeit.Es sind ein paar seltsame Heulerei-Postings von mir auf Facebook—wenn man mich in 30 Jahren bei meiner Präsidentschaftskandidatur damit konfrontiert, dann sage ich, dass ich eben in jungen Jahren noch Gefühle hatte. Es ist OK, zu leben. Und wir sind im Internet-Zeitalter. Lasst es uns bitte wieder zurückerobern—und zwar als Privatmenschen und nicht als Bots, die Events und Links posten.Folgt Fredi auf Twitter und verpasst nie wieder ihren emotionalen Zustand: @schla_wienerinDas GIF könnte von Peter kommen, aber genauso auch von Lisa. Oder mir. Wir verwechseln, wer was gepostet oder doch nur bei einem Freund geliket hat.