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Sex

Mein erster Besuch in einem Swingerclub

Mein Kumpel Hanno und ich wollten aus reiner Neugier in einen Swingerclub gehen. Das an sich wundervolle Gefühl, die begehrteste Person in einem Raum voll geiler Nackter zu sein, stellte sich als eine Belastungprobe für die Ekelschwelle dar.

Nach drei Gin Tonic war es neulich Nacht so weit: mein Kumpel Hanno und ich wollten unseren oft angetrunken ausgesprochenen Wunsch, aus reiner Neugier in einen Swingerclub zu gehen, wahrmachen. Wir wollten dort Menschen, bekennende „Swinger", kennenlernen: er als Diplom-Psychologe, ich als Journalistin mit Faible und Expertise fürs Rotlicht.

Ein verwaschener Zettel an der Tür informiert über die Eintrittspreise:

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Leicht nervös kichernd gehen wir auf die alubeschlagene Tür zu, und mir wird ein bisschen übel, als ich mir überlege, wie viel Sperma in den Räumen hinter den zugemauerten Fenstern des Eck-Ladens schon verspritzt worden sein mag.

Die Tür geht auf, die Bardame, verlebte Ende dreißig oder geschminkte Anfang fünfzig, schwarzes Top, weißer Plastik-Spitzenslip, Zigarette, gewährt uns Einlass. „Wart ihr schon mal hier?" Wir schütteln den Kopf. „Aber Swingerclub und so kennt ihr?" „Wir, äh" ich räuspere mich „Also naja wir sind da eher unerfahren. Also das ist das erste Mal, dass wir in einem Swingerclub sind. Wir wollten mal sehen, ob das unser Ding ist". „Aaalso" wir bekommen unsere Einweisung „dit is 'n Swingerclub, alles kann, nix muss, ja? Hier vorne sind die Spinde. Also ihr müsst euch ausziehen. Da sind die Badelatschen, da die Handtücher. Hier sind eure Schlüssel, Nummer 21 und Nummer 19 und jetzt krieg ick bitte 40 Euro."

Ich ziehe mein Oberteil aus, Leo-Push-Up-BH, OK, so kann ich gehen. Ein Handtuch um die Hüften, meinen Arsch im Tanga will ich nicht zeigen, das wäre meine Maximalvorstellung von die-Stimmung-sinnlos-anheizen und Perlen vor die Säue werfen. Natürlich tausche ich meine High Heels nicht gegen die bereitliegenden Badelatschen. Beim ersten Blick in den ein paar Stufen höher gelegenen „Bar-Raum" sehe ich, dass mir wider aller Erwartungen ein wunderhübscher, top-gebauter Dunkelhaariger Zeichen gibt. Er scheint offensichtlich sehr erfreut über meine Ankunft.

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„Schatzi schenk mir ein Foto" tönt es, als Hanno und ich Arm in Arm den „Bar-Raum" betreten. Der Raum ist rötlich beleuchtet und eine Reihe billiger farbiger LED-Blinklichter soll rhythmisch blinkend Stimmung aufkommen lassen. Es läuft schreckliche Schlagermusik. Ich denke nur „bitte nicht" - da ist sie wieder: die Angst, hier auch nur Gesehenes nicht wieder aus dem Kopf zu bekommen.

Ein Blick zu meinem feixenden Kumpel, der meine Befürchtungen kennt: „Ach, wird schon!" ruft er mir zu und zieht mich an den Tresen, der die rechte Hälfte des vielleicht 40 Quadratmeter großen Raumes dominiert. In der rechten Ecke, vor einem kleinen Tanzpodest mit Stange, steht ein Lederimitat-Ecksofa.

Drei Gäste sitzen an der Bar. Eine platinblond gefärbte Dame mittleren Alters starrt ausdruckslos vor sich hin, während sie ihr Sektglas zum Mund führt. Ihre schwarzgefärbte Sitznachbarin mit dünnem Haar, ähnlichem Alter, dreht sich langsam um und mustert uns. Daneben ein kleiner Inder, der uns lächelnd und kopfnickend ansieht und freundlich begrüßt. Weiter hinten, jetzt kann ich es erkennen, füllen drei Damen und ein Herr die Couch, die vermutlich sieben bis acht Normalgewichtigen Platz bietet. „Schaalalalalalalaa Schaalalalalaaa" hört man aus der Couch-Ecke.

Wir setzen uns auf die beiden freien Hocker an der Bar und bestellen Gin Tonics—alle Drinks außer Cocktails und Champagner sind im Preis inbegriffen.

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Zu uns gesellt sich ein älterer Mann, der schwer atmend aus dem Nebenzimmer kommt und uns zuprostet. Ich frage ihn, was die Notiz an der Bar: „Gang Bang Party mit Tiramisu Montag von 10 – 15h" bedeutet, er erklärt trocken, dass zu den Gang Bang Partys immer diese heiße Lady, Künstlerinnenname „Tiramisu" kommt, die es dann mit allen treibt. „Aber echt Swinger-mässig ist das nicht, wir zahlen ja höheren Eintritt dann, und der Laden zahlt ihr ja Geld, is ja ne Professionelle".

Ich frage meinen Kumpel, mit wem er sich hier Sex vorstellen könne. „Hey – in unserer lustigen Stimmung, jetzt wo wir hier sind—Drinks, lauter nackte Leute, Pornos auf dem Monitor und Musik von Mikky Krause, das sind doch ideale Voraussetzungen für eine gute Nacht" ärgert er mich. „Nur nicht sexuell, geschweige denn erotisch. Hier würde ich auf gar keinen Fall einen hochkriegen".

Nachdem wir uns mit der Situation etwas vertraut gemacht haben, starten wir auf zum Erkundungsgang. Neben der Tanzbühne gibt es eine aus Sperrholzwänden und mit Plastikpolster ausstaffierte Höhle für Paare, in die ich mich höchstens mit einer Stirnlampe und Gummistiefeln wagen würde, obwohl keine offensichtlichen Körperflüssigkeitsflecken zu erkennen sind. Daneben eine Dusche und ein Buffet. Belegte Schrippen und Nudeln mit Tomatensoße. Leichter Anflug von Übelkeit bei dem Gedanken, hier Fingerfood serviert zu bekommen.

Weiter hinten verbergen sich eine Sauna und diverse Plastik-Spielwiesen in Sperrholz-Räumen, auch steht ein gynäkologischer Stuhl in einem gekacheltem kleinen Raum bereit. Der „Whirlpool" ist eine halbgefüllte, größere, handelsübliche Badewanne, die mit ein paar Düsen ausgestattet ist. Bei dem Gedanken in diese Wanne zu steigen, macht sich ein Jucken an verschiedenen Stellen meines Körpers breit. Generell stellen wir uns die Frage, wann dieser Laden mal richtig sauber gemacht wird. Immerhin hat er ja 24 Stunden geöffnet.

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Wir werfen einen Blick in eine mit schwarz-rotem Kunstleder ausgekleidete Nische. Leuchtende Goa-Trance-Kunst-Bindfäden und Bilder aus fluoreszierender Farbe werden mit Schwarzlicht nett in Szene gesetzt. In der Mitte des Raumes hat ein Paar Sex, Doggy Style, eher aggressiv als leidenschaftlich, schön unpersönlich. Neben ihnen knien zwei unattraktive, wixende Männer, offenbar in der Hoffnung, dass die Mittfünfzigerin auch mal nach ihnen greifen möge. Später erfahre ich, dass die beiden Vögelnden ein echtes Paar sind, die den Laden oft besuchen, trinken und immer nur miteinander rummachen, dabei aber andere zuschauen lassen.

Zurück an der Bar werden wir von Steffi, einer der Ladies auf der der Couch, angesprochen und in die Runde eingeladen. Mit ihren kurzen blonden vom Kopf abstehenden Zöpfen und ihren Sommersprossen wirkt sie, als wäre sie aus einem Astrid-Lindgren-Porno entführt und danach einige Monate mit Sahneeis und Bigmacs gemästet worden, bis ihr XXXL-Polyesther-Négligé endlich so sitzt, dass es mehr zeigt und beisammen hält, als verhüllt und kaschiert.

Mein Kumpel setzt sich und wird sofort in ein Gespräch mit Dirk, dem Freund der dicken Porno-Puppe, verwickelt. Ich bleibe an der Bar. Von Dirk bekommt Hanno nun väterlichen Rat und eine Einführung in die Swingerszene. Er solle auf mich aufpassen. Die beiden Typen, „der Ali und der Neger" (er meinte den Bosnier und den Inder) seien schon länger dort, bisher noch nicht flachgelegt worden und wollen bei hundert Euro Eintritt unbedingt zum Zuge kommen.

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„Da siehst du, wie deine Frau mit dem da flirtet und du weißt genau, dass der mit ihr ficken will. Da kommt nicht jeder mit klar, besonders am Anfang. Und wenn dir das nicht gefällt, dann musst du da hingehen und das sagen." Hanno versichert Dirk, er habe vollstes Vertrauen zu mir, wofür er ein anerkennendes Nicken vom Chef-Swinger mit dem fliehenden Kinn und der Figur eines angefetteten Fragezeichens erhält.

In der Tat bin ich längst in einen wilden Flirt mit dem heißen Ex-Jugoslawen verwickelt (der wunderhübsche, top-gebaute Dunkelhaarige, der mir schon am Anfang aufgefallen ist), der als Jugendlicher aus dem belagerten Sarajevo gen Deutschland geflohen ist. Nun ist er von Stuttgart nach Berlin gezogen, nimmt am Wochenende gerne Koks, sucht eine heiße Braut und freut sich, mich hier getroffen zu haben. Komplimente rasseln auf mich nieder.

Die dicken Frauen auf der Couch bedeuten mir ständig, zu ihnen zu kommen, während wir beiden Deutsch-Ex-Jugoslawen flirten, als hätten wir uns gerade beim Strandspaziergang in unserer romantischen Heimat kennengelernt.

Dann brüllt die pneumatische Porno-Puppe plötzlich einen Typen auf der Couch an. „Ey hörste mal auf ständig an deinem Schwanz vor meinen Augen rumzumachen?" und schickt ihn weg. Mein Kumpel holt mich auf den freien Platz auf der Couch, während er sich das Lachen unterdrückt. „Komm rüber, was ist mit unserem psychologisch-journalistischen Abenteuer?"

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Nun lerne auch ich Dirk kennen. Er stellt sich als glücklichen Mann dar. Seine fette Steffi „leiht" ihn besonders gerne anderen Frauen aus und genießt es, dabei zuzuschauen. Das sei bei den meisten Pärchen andersrum.

Generell ist Steffi weniger auf der Suche nach männlichen Geschlechtspartnern und hat mich als Objekt ihrer Begierde identifiziert. Sie deutet mir, mich in die kleine Lücke neben sich und der anderen Barockprinzessin (Brille, ca. 50, unansehnlich, übergewichtig und betrunken vor sich hin dämmernd) zu klemmen. Bevor ich mich setze, checke ich, ob die Damen offene und ansteckend wirkende Hautstellen exponieren, mit denen ich in Kontakt kommen könnte. Zum Glück nein. Sie sind einfach nur ganz prall und weich.

Der Spruch eines Bekannten, der auf üppige Frauen steht, kommt mir in den Sinn: "Die haben tolle Körper, wie ein einziger großer Busen!". Nun legt Steffi ihren Arm um mich und betastet meine Schlüsselbeine.

Dirk fordert mich auf, Steffi anzufassen. Arm um Schultern legen, das krieg ich noch hin. Dann doziert er weiter: ganz wichtig seien Regeln die man sich als Paar setzt, ob wir uns denn vorher verständigt hätten, was geht und was nicht.

„Immer safe" - das ist zumindest sein Credo; anscheinend ist das auch eher die Regel in der Szene. Allerdings komme es wohl immer wieder zu der Situation, dass kurz bevor es zur Sache geht die Frage „bist du gesund?" falle, mit dem Ziel doch lieber ungeschützten Sex zu haben. Ich kann mir schwer vorstellen, wie jemand in einer solchen Situation etwas anderes als ein reflexhaftes „Ja, klar bin ich gesund" erwartet.

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Wenn Mann aber oral verwöhnt wird gehört es sich, den baldigen Höhepunkt anzukündigen. Wenn man dann kurz davor ist, sollte noch einmal etwas eindringlicher darauf hingewiesen werden. Wenn dann aber immer noch weitergelutscht wird, dann gelte das als grünes Licht. Hanno flüstert lachend: „OK, zwei mal vorwarnen und dann raus damit. Wie beim Fußball, easy." Dirk fährt fast philosophierend fort.

Steffi muss mir nun Rede und Antwort stehen, und ich versuche zu ignorieren, dass sie mir mit unverhältnismäßig kleinen Händen den Rücken krault. Wieso sie denn mit Dirk seit 15 Jahren zusammen sei und seit elf Jahren in „swingen" gehen würde, obwohl sie doch auf Frauen steht? „Na da fehlt mir doch der Schwanz!".

Steffi blickt rüber zu Dirk und deutet seine Blicke auf meinen Körper: „Mein Dirk steht auf dich, hoffentlich versteht der sich mit deinem Freund gut, dann können wir ja alle nach hinten gehen!" freut sie sich.

Kleine Schauer laufen über meinen Rücken, leichter Anflug von Ekel, dann wieder meine mentale Stütze: erstens bin ich auf Recherche, zweitens lautet hier das Motto: „alles kann, nichts muss".

Steffi erklärt mir ihre Swinger-Szene. Es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Typen. Da gibt es Paare, die sind schon ewig zusammen, die wollen ihr Sexualleben etwas auffrischen. Dann gibt es solche, die grade erst zusammengekommen sind und direkt in einen Swingerclub gehen (keine gute Idee). Dann solche, die eigentlich Probleme in ihrer Beziehung haben und hoffen, die hier lösen zu können (auch keine gute Idee). Natürlich auch solche, die allein dort hingehen. Warum denn heute, Samstagnacht, hier nicht der Bär steppt, will ich wissen: „Naja, die jungen Leute, die kommen halt nicht mehr, ich weiß auch nicht, warum … "

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„Kann es sein, dass die lieber in Discos mit elektronischer Musik gehen, Drogen nehmen und dann halt ganz normal mit neuen Leuten Sex haben?" „Ah ja, vielleicht, so hab ich das noch nie gesehen…" Dann erklärt sie einen besonders interessanten Swinger-Typ: „Kost und Logie".

Die platinblonde Dame an der Bar gehört anscheinend zu dieser Kategorie. Da der Eintritt für Frauen kostenlos ist, gibt es offenbar nicht wenige Frauen, oft mit niedrigem oder keinem Einkommen, die sich die meiste Zeit des Tages in einem Swingerclub aufhalten, um dort das kostenlose Essen, die kostenlosen Drinks und, nicht zuletzt, eine kostenlose Dusche in Anspruch zu nehmen.

Ich werde kurz nachdenklich und ziemlich traurig, als die Musik von schrecklich zu etwas hörbarem Elektronischen wechselt und mein Flirt von vorhin mich zum Tanz auffordert.

Formvollendet steht er vor mir, bittet mit leichter Verbeugung um den Tanz, doch Steffi will mich nicht wieder hergeben. Sie hält meine BH-Träger fest und zickt, auf meine Nachfrage, ob der Mann nicht unglaublich attraktiv sei, stumpf: „Is doch nur wieder so'n Ali, kotz!".

Tomas' Hand greift nach meiner, er hebt mich hoch und trägt mich an die Stange. Als hätten wir beide nie etwas anderes gemacht, tanzen wir nun, uns beide an der Stange festhaltend, dabei spüre ich immer einen starken Arm um mich, der mich fest, sicher und sexy hält. Die Leidenschaft übermannt uns, ich turne mit ihm im Rhythmus einen Ganzkörper-Lapdance, klettere auf ihm herum, er lässt mich um sich kreisen, die Drinks wirken, ich lasse mich gehen und bekomme nicht mit, dass sich fast alle Anwesenden mit ihren gierigen Augen an unseren trainierten Körpern in Aktion heften. Nur das ältere Doggy-Pärchen aus dem Goa-Trance-Raum, mittlerweile wieder an der Bar eingetroffen, interessiert sich nur für sich. Süß: die Dame lächelt immer noch ganz liebestrunken, während er ihr die verstrubbelten grauen Locken zurecht streicht.

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„Boa, sowat ham we hier auch noch nicht gesehen" bestaunt Dirk die tänzerische Leistung und klatscht. „Nein" denke ich, „ich wollte hier nicht alle heiß machen, ich wollte euch fetten Proll-Weibern nur kurz zeigen, was für einen Spass man mit 'nem Ali' und einem eigenen trainierten Körper haben kann. Ohne irgendwas in irgendwen fremdes reinzustecken."

Außerdem wusste ich bis gerade gar nicht, dass ich anscheinend talentiert für erotischen Zweier-Show-Stangentanz bin. Bisschen irre Leidenschaft nach fünf Gin T.'s, so what?

Tomas-"Ali" und ich setzen uns zum Verschnaufen nach der wilden Show an die Bar, Michelin-Weibchen Steffi weigert sich weiterhin, den Schuss zu hören und steigt mir erneut nach. Während ich halb auf Tomas Schoß sitzend schwören muss, dass wir in der kommenden Woche zusammen zu Abend essen, leckt sie nun an meinen Schultern rum.

Sie klemmt in der seitlichen Anbau-Bar fest und müht sich, ihre Beine übereinanderzuschlagen. Plötzlich taucht Dirk neben ihr auf, nimmt ihre Beine und quetscht sie halb auseinander, so dass er Finger oder die Hand in einer ihrer Rollen und Spalten versenken kann.

Als sie mich bittet, ihre Brüste rauszuholen, gebe ich das Angebot an Hanno, den neugierig zuschauenden Inder (der auf sie steht) und an Tomas weiter.

Last Call an der Bar – um 5.30 Uhr wird zwar nicht geschlossen, wer als Herr oder als Paar jetzt noch bleiben will, hat ab 6h erneut Eintritt zu zahlen. Steffi quetscht sich weiter an die Bar und mich in die Enge. Ich sehe den kleinen Kopf des Inders auf ihrer massiven fetten weißen Brust, und auch wie mein Kumpel herzhaft zulangt.

Dirk steht hinter ihr und macht Fickbewegungen, während er Finger oder Hand weiter in ihr versenkt. Hanno und ich schauen uns an und lachen herzhaft – Sonntagmorgens endlich die erwartete Action im Swingerclub. Steffi will dass ich bei ihr zulange und öffnet ihr Zuckerschnütchen, zeigt mir ihre kleine Zunge aus dem pausbackigen Kopf heraus und greift nach meinen Brüsten. Ich flüchte mit einem Sprung über die hintere Begrenzung der Bar und will endlich gehen.

Ich sehe, dass einer der Männer, die zuvor über dem älteren Paar gewixt haben, nun auf dem Sofa mit der dicksten und ältesten Dame kuschelt.

Wie schön, dass hier wirklich jede und jeder noch etwas abzubekommen scheint!

Um kurz vor 6 Uhr legt uns die Bardame unsere Spindschlüssel auf den Tresen, wir verabschieden uns schnell. Hanno und ich treten nach draußen, die Sonne geht grade auf.

Wir ziehen unser Résumé: Für uns war es ein lustiger Abend, aber eher wie „gefangen in einer RTL2-Reportage" als „sexy, alles geht". Generell hatten wir aber nicht das Gefühl, dass an diesem Ort besonders viel Freude herrscht. Die melancholische Grundstimmung konnte auch mit Schlagermusik und Gratisalkohol nur schwer kaschiert werden.

Wir können uns nur schwer vorstellen, dass an einem Ort wie diesem eine angenehme erotische Stimmung aufkommt. Hanno sagt: „Ich hatte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis verspürt, sexuell aktiv zu werden, trotz der hardcore Pornos die permanent in meinem Blickfeld liefen."

Ich denke an Dirks Worte: „Der perfekte Ausgang eines solchen Abends", „der perfekte Ausgang ist, wenn man als Paar diesen Club verlässt und trotz oder grade wegen all dem was da drinne passiert ist schon vor der Tür wieder so scharf aufeinander ist, dass man kaum die Taxifahrt nach Hause aushält. Das nenne ich einen perfekten Swinger-Abend".