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Londoner Student will mit RePack Verpackungsmüll um das 200fache reduzieren

Mit dem naheliegenden Konzept von wiederverwendbarer Verpackungen könnte der Restmüll bei Amazon und Co drastisch reduzieren werden.
​Bild: Yu-Chan Chou

Päckchen sind zwar meist eine große Freude, doch wie viel Verpackungsmüll allein durch Geburtstagspakete und vor allem Onlineshopping entsteht ist nach jedem Auspacken eine neue unangenehme Überraschung. Kürzlich hat ein Designstudent am Royal College Of Art in London eine genial einfache Idee vorgelegt, mit der das Verpackungsmaterial drastisch reduziert werden könnte. RePack—die wiederverwendbare Verschickungsalternative.

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Yu-Chang Chou entwickelte eine Versandtasche, in welcher die Inhalte bruchsicher eingewickelt werden können und welche nach Gebrauch, beziehungsweise Verschickung, einfach wieder klein zusammengefaltet in den nächsten Briefkasten gesteckt werden. Die Tasche besteht aus einer weichen Innenausstattung aus Polyurethan, die das Produkt sicher umschließt und einer stabilien, flexiblen Hülle aus recyclete PET-Flaschen.

„Eine meiner Lieblingsideen bei RePack ist, dass die Briefkästen als Sammelstellen benutzt werden", erzählte Chou in einem Interview mit Dezeen. „Die Menge der Briefe ist in den letzten Jahren signifikant zurückgegangen, ein Trend, der sich noch fortsetzen wird. Briefkästen könnten in Zukunft also nutzlos werden und mit ihrer neuen Funktion als Umschlagsammelstelle bekämen sie einen neuen Sinn."

Nach der Rückgabe erhälst du auch ein Pfand zurück, das du mit der Bestellung für die RePost-Verpackung entrichten musstest. Die Versandtasche wird von der Royal Mail gesammelt und an lokale Postämter verteilt. Die Umschläge sollen für einen 200maligen Gebrauch ausgelegt sein und danach entweder repariert oder recyclet werden können.

So werden gleichzeitig Müll und Versandkosten reduziert und Onlineshopping ist nicht mehr nur praktisch, sondern auch ein wenig umweltfreundlicher.

Chous Idee klingt also rundum wie eine Spitzenidee. Da stört es dann vielleicht auch nicht weiter, dass es zufälligerweise das gleiche Prinzip seit einigen Jahren bereits in Finnland gibt. Dessen Name: RePack. Sollte Chou die Idee geklaut haben, was ich jedoch nicht annehme, wäre das eine ziemlich peinliche Nummer. Falls er das Verfahren komplett selbst entwickelt hat, ist es ein wirklich extrem unglücklicher Zufall.

Auch wenn Amazon in der Vergangenheit mit wiederverwendbaren Verpackungen experimentiert hat, und wohl jeder E-Bay Powerseller, das ganze aus ökonomischen Gesichtspunkten bereits heute macht—eine gute Idee ist Chous Konzept in jedem Fall. Und im Angesicht des stets expandierenden Online-Handels wäre es besser, wenn diese früher als später umgesetzt wird.