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Didi Hallervordens neues Spott-Lied: Das hat nicht mal Donald Trump verdient

Stampfende Melodie und stumpfer Pimmelwitz als Refrain – das einzige, was Didi mit seinen "satirischen" Projekt parodiert, ist er selbst.

Screenshot aus dem YouTube-Video "DIETER HALLERVORDEN - Ich bin der Präsident - Offizielles Video (HD) - Trump Song" von Sunrock

Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass Donald Trump Präsident der USA geworden ist? Und was der alles für schreckliche Sachen gesagt hat? Ja? Super, dann seid ihr nämlich voll auf der Höhe von Dieter "Didi" Hallervorden.

Sobald Didi von dem Debakel in den USA erfahren hat (das muss wohl irgendwann vorletzte Woche gewesen sein), beschloss das Satire-Sturmgeschütz sofort, etwas dagegen zu unternehmen. Und zwar etwas ganz Drastisches, von dem sich Trump nicht so schnell erholen wird. Herausgekommen ist das hier:

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Dieses Machwerk wird nichtmal Donald Trump so einfach wegstecken. Die schreckliche, stampfende Melodie! Der stumpfe Pimmelwitz als Refrain! Die gnadenlose Art, mit der Didi längst bekannte Tatsachen als subversive Herrschaftskritik verkauft! Nein, das hat nichtmal The Donald verdient.

Eigentlich haben wir das alle nicht verdient. Und so langsam stellt sich wirklich die dringende Frage: Wieso sagt ihm eigentlich keiner aus seiner Entourage, dass er sich gerade völlig lächerlich macht? Das einzige, was Hallervorden mit seinen "satirischen" Projekt parodiert, ist er selbst – und er beweist ziemlich deutlich: Nur weil jemand ein gewisses Alter erreicht hat, muss das nicht heißen, dass er politischen Verstand besitzt.

Das fing schon schlecht an, als Hallervorden 2015 mit einem Lied um die Ecke kam, das er wahrscheinlich für ziemlich klarsichtig und subversiv hielt. In Wirklichkeit war es aber kaum mehr als eine wirre Mischung aus Anti-Amerikanismus und antisemitischen Verschwörungstheorien. Im April 2016 wurde es dann noch einmal richtig peinlich, als Hallervorden plötzlich mit ein paar Wochen Verspätung versuchte, mit einem erdoğan-kritischen Lied auf den Böhmermann-Zug aufzuspringen, der zu diesem Zeitpunkt wirklich schon sehr lange abgefahren war. Das hinderte Didi natürlich nicht daran, gleich noch ein ziemlich flaches Anti-Merkel-Lied hinterherzuschießen, in dem er ihre DDR-Vergangenheit mit dem Flüchtlingsabkommen in der Türkei in Verbindung brachte. Was einem halt so einfällt, wenn man unbedingt "was Kritisches" machen will.

Das neue, super-kritische Lied gegen den amerikanischen Präsidenten passt also perfekt in Didis politisches Oeuvre: Es ist viel zu spät, es ist schmerzhaft anzuhören, und es ist so lustig wie eine Kniescheiben-Operation. Wir können uns mittlerweile auch nur noch wiederholen: Kann bitte jemand Didi Hallervorden das Keyboard und den Soundcloud-Account wegnehmen?

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