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Vice Blog

Leonard Freed RIP

Vice UK Photo Redakteur schenkt einer Inspiration Anerkennung:
"Als ich 15 war, habe ich mich mit ganzem Herzen dazu entschlossen, in der Schule durch jedes Fach zu fallen. Es war das gleiche Jahr in dem mir mein Fotografie Lehrer ein Buch mit Bildern vom Magnum Fotograf, Leonard Freed gab. Es nennt sich Photographs 1954 – 1990. Das Buch, eine frühe Retrospektive, hat Freed begleitet, als er durch die Welt reiste und dokumentiert seine frühen Besuche insterdam und Deutschland. Es beschreibt zudem seine Meinung über Rassen inerika während der 60er Jahre, die Zeit die er mit chassidischen Juden verbrachte und zeigt eine Auswahl von Bildern aus seinem früheren Buch Police Work.

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Da ich in Asien aufgewachsen bin, wusste ich, dass ich mich nie für längere Zeit an ein und demselben Ort wohlfühlen würde. Ich wusste auch, dass ich nie Arzt werden oder in Cambridge studieren könnte, wie der Rest meiner Familie. Aber ich war mir der Tatsache bewusst, dass ich früher oder später ein Ziel oder einen Sinn im Leben finden musste.

Im Buch beschreibt Freed wie er früher durch die Gegend getrampt ist und einfach nichts tat … „Wenn man kein Ziel vor Augen hat, wird das nach einiger Zeit sehr langweilig."

Photographie wurde auch für mich ein "Ziel", welches alle anderen in den Schatten stellte.

Reed arbeitete mit einer klassischen Leica Kamera, schwarz-weiß, und schien für mich Street Photographie oder Snapshots mit 'ernstem' Photojournalismus zu verbinden. Man sieht zwei Priester, die sich eine Schneeballschlacht in Rom liefern. Oder das Skelett eines Soldaten, ein Opfer des Sechs Tage Krieges in Israel, das im Sand liegt, während ein Mann im Hintergrund nichts ahnend in die Wellen rennt.

„Freed's Fotos waren für mich immer sehr zugänglich und glaubwürdig. Vor allem waren sie aussagekräftiger und realer als die wunderschönen Kompositionen von Sebastiao Salgado oder die unbarmherzige Realität von James Nachtwey."

Leonard Freed ist letzte Woche, im Alter von 77 Jahren, in New York gestorben. Ich habe in anderen Nachrufen gelesen, dass viele Fotografen ähnliche Geschichten erzählen. Geschichten, in denen sie zu einem sehr frühen Zeitpunkt in ihrem Leben auf sein Buch stießen. Oder sie erzählten, dass er als Fotograf im Vergleich zu anderen Magnum Fotografen unterschätzt wurde. Ich kann ehrlich sagen, dass ich ohne ihn nie zur Fotografie gefunden hätte. Er hat mir beigebracht, dass dir die Kamera erlaubt, mit guten Gewissen von Ort zu Ort zu ziehen und dafür bin ich ihm sehr, sehr dankbar."

JAMIE-JAMES MEDINA