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Offenbar ist beim Love Lake Festival einiges schief gelaufen

Das Love Lake Festival in Ebersdorf befindet sich aktuell im Zentrum eines kleineren Shitstorms. Wir haben nachgefragt, was da los ist.

Copyright by Leonardo Ramirez Photography

Dieses Wochenende fand das erste Love Lake Festival in Niederösterreich statt. Beworben wurde es mit einer Location am See, vier Musikrichtungen, einem Cocktailstand und gegrilltem Essen. Einige meiner Freunde waren vor Ort, und so kam es, dass ich am Sonntag in der Facebook-Veranstaltung vom Love Lake Festival war. Zu lesen sind dort lange und böse Pinnwandeinträge, die von anderen aufgebrachten Gästen viel Zuspruch bekommen. Wiederkehrende Kritikpunkte in allen Pinnwandeinträgen: Die Gastronomie sei unterbesetzt, Getränke und Essen überteuert, keine Auswahl oder Vielfalt an Essen, Getränke seien zu warm und das Essen zu kalt. Außerdem wurden übertriebene Leibesvisitationen, ein zu eingezäuntes Areal und zehn Euro Müllpfand harsch kritisiert. In jedem zweiten Beitrag wird den Veranstaltern vorgeworfen, den Gästen bloß das Geld aus den Taschen ziehen zu wollen.

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Also man muss schon sagen, die Acts waren geil. Allerdings was die Organisation anbelangt, müsst ihr schon jahrelanges…

Posted by

Peter Tsoch

on

Montag, 10. August 2015

Es gab daneben aber auch ein paar eher absurde Beschwerden.

Es waren nicht wenige Pinnwandeinträge, es waren sogar auffällig viele. Also an der Grenze zum Shitstorm. Sowas kann natürlich völllig berechtigt sein, man darf es aber auch nicht einfach unkritisch übernehmen. Menschen schaukeln sich hoch, bekräftigen sich selbst und lassen das Thema zu einem Ventil werden. Das Getränke und Essen auf einem heimischen Festival nicht billig sind, ist ja bekannt. Aber Kritik ist Kritik und davon haben die Veranstalter mehr als genug abbekommen. Allerdings haben sie kein Kommentar oder Pinnwandeintrag gelöscht, haben sich fast zu jedem geäußert und auch auf meine Statement-Anfrage ist sofort eine nette und zuvorkommende Antwort gekommen. Wenn es wirklich nur um reine Geldmacherei ginge, dann könnten sie das alles auch ganz anders machen. Hier die Antworten auf meine Fragen des Love Lake Teams:

Noisey: Wie gehts euch jetzt nach den letzten Tagen?
Love Lake Team: Die letzten Tage waren sehr turbulent für uns, und natürlich hätten wir uns in mancherlei Hinsicht einen anderen Ausgang gewünscht. Im Großen und Ganzen geht es uns aber gut.

War das euer erstes Festival?
Nein. Alle an dem Festival beteiligten Personen sind schon seit Jahren im Eventbereich tätig und haben erfolgreich mehrere Veranstaltungen mit mehreren Tausend Personen umgesetzt.

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Was ist schief gelaufen?
Eine neue Location birgt immer eine neue Herausforderung, so auch das Areal rund um den Ebersdorfer See. Und die theoretischen Überlegungen greifen in der Praxis dann eben nicht immer zu 100% bzw. laufen gewünschte Zusammenarbeiten dann leider auch manchmal anders als eigentlich geplant. Die größten Kritikpunkte waren dabei die Gastronomie und das Müllpfandsystem. Auf Zweiteres haben wir noch vor Ort reagiert.

Könnt ihr die Kritik nachvollziehen?
Selbstverständlich können wir bestimmte Kritikpunkte nachvollziehen, jedoch hatten wir nicht auf alles auch Einfluss. Dies betrifft vor allem die gastronomische Versorgung, welche leider alles andere als wünschenswert verlaufen ist. Die Zusammenarbeit mit dem „Haus am See“ war eine notwendige Voraussetzung (auch vertraglich), um das Festival überhaupt an diesem Ort stattfinden lassen zu können, welche wir dementsprechend eingegangen sind, um ein Kick-Off überhaupt zu ermöglichen. Nach Vertragsunterzeichnung wurden jedoch weder Speise- noch Getränke-Auswahl, die Preisgestaltung oder das Personal mit uns abgesprochen oder in gemeinsamer Zusammenarbeit erstellt, sondern sämtliche Angebote der Unterstützung abgewiesen. Mit einem kurzfristig implementierten SPAR haben wir zumindest versucht für etwas Verbesserung zu sorgen, mehr war jedoch nicht möglich, um die vertraglichen Vereinbarungen nicht zu verletzen.

Was würdet ihr nächstes Jahr anders machen?
Zu der wohl größten Veränderung gehört, die bereits oben, angesprochene Gastronomie in allen Bereichen. Eine solche Zusammenarbeit soll es 2016 nicht mehr geben. Das gilt sowohl für Getränke als auch die angebotenen Speisen. Wir sind überzeugt davon, mit dem ersten Love Lake Festival doch einige Leute überzeugt zu haben auch seitens der Behörden und Gemeinde. Nicht nur weil wir mit der Veranstaltung die Aufmerksamkeit für ein Wochenende auf Ober-Grafendorf gerichtet haben, sondern vor allem auch, weil hier die Zusammenarbeit wirklich reibungslos funktioniert hat. Es kam zu keinen groben Zwischenfällen und Gottseidank ist aufgrund der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen auch nichts passiert. Damit haben wir wohl die beste Basis dafür geschaffen, im Folgejahr ein wenig mehr Freiheiten zu genießen und Änderungen nach unseren Wünschen durchführen zu können. Zu der wohl größten Veränderung gehört dann, die bereits oben, angesprochene Gastronomie.

Was ist gut gelaufen?
Besonders positiv ist, dass so viele Menschen friedlich und gemeinsam gefeiert haben. Gerade durch die unterschiedlichen Musik-Stile kamen ganz unterschiedliche Szenen zusammen. Das hat super funktioniert und darüber freuen wir uns auch wirklich sehr. Und obwohl einiges nicht so gut gelaufen ist, haben sich viele die Stimmung nicht verderben lassen und haben zur guten Stimmung auf den Tanzflächen beigetragen. Weiters hat die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ober-Grafendorf, der freiwilligen Feuerwehr, der Wasserrettung, dem Roten Kreuz, sowie unserem Security-Dienst SST super funktioniert und man hat uns in vielen Bereichen tatkräftig unterstützt. Ein herzliches Dankeschön, an dieser Stelle.

Was behaltet ihr bei?
Selbstverständlich den Glauben daran, mit dem Love Lake Festival eine kleine Besonderheit in der bestehenden Festival-Landschaft geschaffen zu haben. Das einzigartige Ambiente rund um den Ebersdorfer See ist wohl mit nichts zu vergleichen und soll auch nächstes Jahr zu einem Highlight werden.

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