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Hamburg

Der Pudel-Abriss wurde verhindert, für die Sanierung besteht wieder Hoffnung

In Hamburg verhandelte heute das Amtsgericht Altona über die Zukunft des Clubs.
Imago

Die Aufräumarbeiten im Golden Pudel Club können fortgesetzt werden. Das hat ein Hamburger Gericht heute entschieden. Doch die Sanierung des schmerzlich vermissten Kulturortes ist damit allerdings noch nicht ganz durch.

Im Amtsgericht Altona kam es heute Mittag zur Verhandlung zwischen den beiden derzeitigen Eigentümern des Hauses; Rocko Schamoni auf der einen Seite, Wolfgang Richter auf der anderen. Draußen hielten zahlreiche Pudelist*innen zeitgleich eine Mahnwache ab (siehe Foto oben).

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Die jüngste Geschichte ist bekannt: Schamoni, der für den Golden Pudel Club im unteren Geschoss steht, und Richter, der eine Zeit lang das Restaurant Oberstübchen darüber betrieb, hatten das Gebäude schon vor Jahren nach unüberbrückbaren Differenzen aufgeteilt. In der Nacht auf den 14. Februar diesen Jahres war dann ein Feuer in dem ehemaligen Schmugglergefängnis an der Hafentreppe ausgebrochen, das Dach wurde beschädigt und der Club temporär geschlossen. Eine da schon für den 20. April anberaumte Zwangsversteigerung wurde später vom Gericht vertagt. Dafür erwirkte Richter eine Einstweilige Verfügung gegen die Pudel-Crew, so dass diese nach notdürftiger Abdichtung des Daches die Aufräumarbeiten im Löschwasser geschädigten Haus nicht weiterführen konnte.

Diese Verfügung wurde nun vom Amtsgericht aufgehoben. Es kann also wieder am Bau gearbeitet werden.

Jedoch steht der Sanierung noch ein Problem im Weg: Zwar hat die Versicherung bereits eingewilligt, die Maßnahmen zu finanzieren, allerdings müssen sich Schamoni und Richter nun als Eigentümer gemeinsam auf ein Bauunternehmen einigen, welches die Instandsetzung dann durchführt. Das dürfte kompliziert werden. Gerade nach den neuesten Entwicklungen.

Gegenüber der taz hatte der zuständige Pudel-Anwalt Martin Klingner nämlich noch vor Prozessbeginn aus einem Schreiben von Richters Anwalt Friedrich Grub an das Gericht zitiert. Darin hatte dieser seine Pläne für das Haus offengelegt: Richter wolle einen Abriss des derzeitigen Gebäudes und einen Neubau an gleicher Stelle—ohne den Club. „Sofern St. Pauli den Pudel verliert, gewinnt ihn ein anderer Stadtteil", soll es darin geheißen haben.

Auf so viel Unverfrorenheit kann man nur mit einem Lächeln antworten.

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