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Tech

16-jähriger Smartphone-Fanatiker wird zum Spezial-Testimonial einer Pumpenfirma

Kopflose Liebe zur Technologie: Der 16-jährige Dwight aus Meppen pumpte einen 80 Meter langen Teich aus, um sein verlorenes Smartphone widerzufinden. Nun darf er den Werbeonkel für einen Pumpenfirma aus NRW mimen.
​Weiß dank einem „dreitägigen Praktikum" jetzt mehr über Pumpen und Abwasser und hat dazu noch ein Smartphone abgestaubt: ​Dwight. Alle Bilder: ​Jung Pumpen. Mit freundlicher Genehmigung.

​​Dwight aus Meppen war 16, als ihm in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit im Sommer 2014 sein Smartphone in einen privaten Angelteich fiel. Ein verhängnisvoller Tag, denn schließlich befanden sich darauf wertvolle Fotos seiner Exfreundin. Also dachte er nach (nicht besonders lang) und kam umgehend auf die glorreiche Idee, den 80 Meter langen Teich einfach auszupumpen.

Zwar fand er dabei sein Handy nicht wieder, übersäte dafür aber das Gelände des lokalen Angelvereins mit Fäkalien. Denn die zwei Wasserpumpen verband er mit dem Abfluss eines Klos am Ufer, das nur tausend Liter fasste und durch die zwei Millionen Liter Seewasser ​natürlich sofort überlief.

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Zerknirscht meldete er sich daraufhin freiwillig zum Aufräumen beim vor Wut schäumenden Pächter, der daraufhin zumindest seine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung zurückzog.

Ob der PR-Film auch auf dem firmeneigenen 
​„JungTube, dem Portal für den Pumpenprofi"  läuft, ist nicht bekannt.

So weit kann die Liebe zur Technologie führen. Seine bedingungslose Leidenschaft brachte dem Schüler gleichermaßen viel Liebe und Häme im Internet ein und machte den Amateuer-Landschaftsgärtner wiederum selbst zu einem kleinen Netzphänomen.

Aber keine Angst, diese Geschichte hat ein Happy End. Ein ausgebildeter Taucher fischte Dwights Telefon trotz widrigster Sichtverhältnisse schließlich heldenhaft aus dem Teich—und tatsächlich, die SIM-Karte funktionierte noch immer! Halleluja!

​Stilleben mit Toiletten und handwerkskammergeprüfter Daumen-Hoch-Geste. Bild: Jung Pumpen. (Mit freundlicher 

Nun hat der deutsche Marktführer in Pumptechnologie, Jung Pumpen aus Steinberg in NRW, Dwight einen Werbevertrag angeboten. „Bringen wir dem Jungen mal bei, wie man pumpt und machen eine geile Kampagne draus!", scheint sich die findige Marketingabteilung gedacht zu haben, die den 16-jährigen Meppener zu einem „dreitägigen Praktikum" mit anschließender Besichtigung der wundersamen Welt einer Kläranlage einlud.

Ungelenk posiert der arme Junge nun mit irgendeiner Box vor einem Jung-Banner im typischen Look gestellter Werbefotos von glücklichen Auszubildenden und belebt damit eine der ältesten deutschen Handwerkstraditionen: Das Abbilden junger Mitarbeiter mit „überzeugender" Daumen-hoch-Geste.

Geködert wurde seine Familie offenbar außerdem mit einer neuen Seepumpe sowie—haha—einem wasserdichten Smartphone für die neue Nachwuchspumpfachkraft. Ob der entstehende Marketingfilm dann auch in das firmeneigene ​„JungTube, das Portal für den Pumpenprofi" hochgeladen wird, ist nicht bekannt.

Und so zahlt sich Dwights waghalsiger, zupackender Einsatz am Ende ja doch noch aus—zumindest, falls er eine Karriere im Kanalisationsbusiness anstreben sollte.​