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Designer aus L.A. entwickeln smarte Fingernägel, die dich vom Rauchen abhalten

Zwei Design-Forscherinnen aus Los Angeles haben einen mobilen Nagelsalon aufgebaut, in dem sie Maniküre mit Wearable Technology verbinden.
Smarte Fingernägel. Bild mit freundlicher Genehmigung von Jenny Rodenhouse

Wenn du dir das nächste Mal deine Nägel verschönern lässt, dann lass sie dir doch gleich smart machen. Ich dachte bisher zwar, dass Fingernägel primär für das Abkratzen von Aufklebern, das Entfernen von Nagelhaut oder maximal noch mit Glitzernagellack gegen Überwachung dienen könnten. Aber deine Nägel könnten tatsächlich die naheliegende nächste Baustelle des Wearble-Technology-Hypes sein.

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Jenny Rodenhouse.

Jenny Rodenhouse und Kristina Ortega vom Media Design Practices Art Center in Los Angeles arbeiten mit ihrem mobilen Nagelstudio daran, Wearable Technology auf die Fingerspitzen zu bringen. Während die futuristischen Entwürfe von Bio-Punk Designern bisher alles dafür taten utopisch auszusehen und der tragbare Tracking-Gear für Alltagseinsätze wie den Club-Besuch eher inkompatibel war, so versprechen sich die Designerinnen aus L.A. eine glänzende Zukunft in der Verschmelzung von Mode und Praxis, denn „die aktuellen Geräte sind von Technikern für Technik-Fans gestaltet worden", so Kristina Ortega auf der Webseite des Projektes.

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Die smarte Nageltechnologie bringt jedenfals jetzt schon Experten verschiedenster Bereiche von Maniküre, Physiotherapie über technische Entwicklungen bis zu User Experience Design, Industriedesign, Physik und Datenanalyse zusammen. Das Ergebnis verspricht neue Möglichkeiten und Erfahrungen im Bereich der Nutzeroptimierung und Individualisierung mobiler Technologie. Je nach persönlichen Bedürfnissen und Wünschen können die Fähigkeiten der Nageltechnik an den Nutzer angepasst werden.

„Der Pop-Up Sensor-Nagelsalon eröffnet den Kunden die Möglichkeit, ihre Wearable Technology mit der Hilfe von ausgebildeten Technikern zu personalisieren", schreiben die beiden Forscherinnen.

Rodenhouse und Ortega wollen serviceorientierte Beratung in die Wearable-Branche bringen. In ihrem temporären Salon brüten die Kunden zusammen mit den Technikern über Bedürfnisse und Stilfragen, so dass jeder mit seinem personalisierten Tracking-Tool oder seiner individuellen Nagelkamera nach Hause geht. Je nach Kunde können die Fingernägel verschiedene Erkenntnisse von Bio-Feedback über Verhaltensveränderungen, Erinnerungen, haptisches Feedback oder schlicht ein cooles Aussehen liefern.

 Statt Nagellackfarben, eine Auswahl an technischem Schnickschnack.

Statt Nagellackfarben, eine Auswahl an technischem Schnickschnack.

Bei der Techniküre.

Bei der Techniküre.

Ein etwas exzentrischeres Styling.

Etwas exzentrischeres Styling.

In der ersten Phase experimentierten Rodenhouse und Oretega mit 3D-gedruckten Kätzchnen, LEDs und Nanopixeln für die Applikationen. Der Fingerschmuck war in erster Linie hübsch anzusehen, aber nutzlos. Gleichzeitig stellten die Wissenschaftlerinnen fest, wie gut sich die Devices zur Datensammlung eignen.

Die etwas exzentrischeren, größeren Applikationen sind vielleicht auf Dauer unpraktisch, doch unauffälligere Miniplatinen halten mehrere Wochen auf deinen Nägeln, sind ein schickes Accessoire (zugegeben: Geschmackssache) und bieten die nette Möglichkeit deine Fingernägel zum Überwacher deiner unangebrachten Verhaltensweisen zu machen. Falls du also deinen Tabakkonsum reduzieren möchtest, könnten deine smarten Nägel den automatischen Griff zur Zigarette per Vibration anzeigen und dich als moralischer Supernagel konditionieren.

„Hör einfach auf dein Fingerspitzengefühl", könnte also schon bald zu einem ungeahnt rationalen Ratschlag werden.