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Adam Johnson

Adam Johnson, der Sexualstraftäter, hat einen Haufen neuer Fans

Seitdem publik wurde, dass Adam Johnson sexuelle Handlungen mit einer 15-Jährigen hatte, muss er sich vor Gericht verantworten. Einige Engländer ändern ihr Profilbild bei Facebook, um ihn zu schützen.
Foto: Imago

Fußballern wird vieles verziehen. Seitensprünge, durchzechte Disko-Nächte, Autofahrten ohne Führerschein und extra hässliche Outfits. Doch Adam Johnson hat es zu weit getrieben. Gestern bestätigte er vor Gericht, sexuelle Handlungen mit einem 15-jährigen Mädchen gehabt zu haben. Das ist nicht nur moralisch verwerflich und ekelhaft, sondern auch noch höchst strafbar. Ihm blühen vier bis zehn Jahre hinter Gittern. Damit haben allerdings einige ein Problem.

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Der Fall Adam Johnson schlägt Wellen. Seit einem Jahr laufen die Verhandlungen und seit einem Jahr weiß sein Verein Sunderland von dem Vorwurf. Doch trotzdem durfte der 28-Jährige Woche für Woche das Trikot überstreifen und Fußball spielen. Margaret Byrne, die ehemalige Hauptgeschäftsführerin des englischen Erstligisten setzte sich dafür ein, den 28-jährigen weiterhin auflaufen zu lassen. Inzwischen hat sie ihren Rücktritt verkündet. „Ich sehe ein, dass es ein schwerwiegender Fehler war, dass ich ihm erlaubt habe, weiter für Sunderland zu spielen", teilte Sie gegenüber Sport1 mit. Doch nicht nur für sie hat Adams Verhalten harte Konsequenzen.

Neben unzähligen Hass-Kommentaren und vernichtenden Schreibereien, gibt es einige völlig verstrahlte Facebookuser, die aus Solidarität zu Johnson ihr Profilbild wechselten. Darauf abgebildet ist der zwölfmalige Nationalspieler mit seiner Tochter im Arm, wie er ihr einen Kuss auf die Wange drückt. Sie trägt ein Trikot mit dem Schriftzug „Daddy". Leider hilft Daddy diese Solidarität herzlich wenig, demnächst kann er sein Töchterchen durch Panzerglas liebkosen.

Doch damit ist es nicht genug. Seine Schwester überspannte den Bogen an Solidaritäts-Kundgebungen und schrieb ihm ein Gedicht, das sie auf Facebook veröffentlichte. In diesem Gedicht appelliert sie an die menschliche Fehlbarkeit und schreibt herzzerreißend über das traurige Schicksal ihres Bruders. Das Gedicht wurde auf einer, extra für Johnson angelegten Facebookseite mit dem Namen „Adam Johnsons´s Appeal Fight." veröffentlicht. Diese Seite zählt stolze 3300 Likes—3300 Menschen, die sich aus Mitleid für einen Verbrecher einsetzten.

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Doch es gibt nicht nur solidarisierende Aufrufe im Internet. Neben dem Hohn, Spott und der Verachtung, dass er von der Presse erntet, gibt es einige völlig entsetzte Fußballfans. Diese verscherbeln jetzt ihre original signierte Trikots von Johnson bei Ebay für einen lächerlich schmalen Taler. Normalerweise blecht man für ein ein solches Einzelstück von dem ehemaligen Manchester-City-Spieler bis zu 600 Pfund, jetzt kriegt man sie für grade mal 30 Pfund.

Andererseits bieten einige Fans von Johnson ein getragenes Trikot von ihm für 875 Dollar an.

facebook.com/SPORTbible

Diese Welt kann echt abgedreht sein.