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Fotos

Karron Bridges shoots The Rebels

A
von Alex

Karron Bridges ist eine Fotografin aus Westaustralien, die in der Zeit aufgewachsen ist, als Fotografie noch eine manuelle Sache war und es harte Arbeit war, ein gutes Foto hinzukriegen. Sie hält schon länger Sachen auf Film fest, als die meisten von uns am Leben sind. Auf der Suche nach interessanten Subjekten ist sie schon in so mancher merkwürdiger und komischer Situation gelandet. Karron hat viele Jahre damit zugebracht, gesetzlose australische Bikergangs zu begleiten und ihr Portfolio ist ein einzigartiger Einblick in diese geheime Welt. Außerdem hat sie Nutten, Neonazis und Aboriginies fotografiert, als sie ein halbes Jahr im Northern Territory gelebt hat. Kurz, Karron war einfach nie langweilig.

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Vice: Karron, du hast also eine ganze Menge Fotos von Leute gemacht, die sich normalerweise nicht gerne fotografieren lassen? Wie hat das angefangen?

Na ja, ich habe England im Alter von neun Jahren verlassen und wir sind in den Nordwesten von Perth gezogen. Dort hatte ich meine erste Biker-Erfahrung. Er war aus Sydney gekommen, um in den Minen zu arbeiten ich lernte ihn kennen und er wurde mein erster Freund. Damals was ich 15.

Und dann hast du über die Jahre hinweg viel Zeit mit den unterschiedlichen Gangs verbracht?

Ich war schon immer neugierig auf die unterschiedlichen Lebensentwürfe der Leute und der Bikerlifestyle hatte einfach etwas. Ich kenne eine Menge Biker, die es richtig ernst meinen und hatte eine Menge Spaß in dieser Zeit, aber mittlerweile ist alles anders. Früher waren die Leute in der Gegenwart von Bikern nervös waren weil sie so ein Bad Boy-Image hatten, aber trotzdem konnten alle koexistieren. Wenn du jetzt mit ihnen zu tun hast oder rauskommt, dass du sie besucht hast, dann wirst du als Beihelfer gesehen und bekommt Probleme mit dem Gesetz.

Echt? Du kriegst Ärger, nur weil du was mit denen zu tun hast?

Genau. Die Einstellung der Polizei den Bikern gegenüber hat sich wirklich geändert. Zum Beispiel vor fünf Jahren war ich mal für drei Tage mit den Rebels unterwegs und die Polizei war echt kooperativ. Sie sind still hinter uns hergefahren und haben teilweise sogar Stücke vom Freeway abgesperrt, damit wir freie Fahrt hatten und uns keiner in die Quere kam. Sie waren einfach auf unserer Seite und es war echt friedlich.

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Das klingt ungewöhnlich idyllisch.

Na ja, der letzte Trip war dann wieder ganz anders. Er ging total den Bach runter und wurde mittendrin abgesagt. Die Polizei zog alle Leute der Reihe nach raus und hat dann jeden 45 Minuten lang nach Drogen und Alkohol durchsucht. Es kam einfach an diesen Punkt, dass es sich alles nicht mehr gelohnt hat.

Warum hat sich in der Zwischenzeit denn ihre Meinung den Bikern gegenüber so geändert?

Ich glaube, das ist eher eine politische Sache. Die Liberalen haben in West-Australien die Macht und sie sehen solche Sachen ziemlich eng. Ein Biker kann nicht mal mehr niesen, ohne deswegen in den Nachrichten zu landen. Ein paar vom ihnen haben vielleicht einen Hang zu schlechten Dingen, aber meistens sind sie einfach nur einfache Ziele, weil sie so aussehen, wie sie aussehen. Ich wünschte man könnte jedem so einfach ansehen, woran er glaubt.

Wir haben gehört, dass es in Sydney einen Anstieg von muslimischen Bikergangs gibt, was komisch ist, weil Biker Gangs in der Regel nicht gerade dafür bekannt sind, anderen Ethnien mit einer Riesenmenge Toleranz entgegen zu kommen.

Das stimmt zum Teil, aber ich kann natürlich nur für die Rebels sprechen, weil sie diejenigen sind, die ich kenne. Sie freuen sich darüber, Leute aus verschiedenen Ländern zu versammeln und mit den Religionen ist es das gleiche. Solange du natürlich deine Ansichten nicht versuchst, den anderen aufzudrängen. Diese muslimischen Gangs, wie zum Beispiel die Muslim Brotherhood Movement sind aber eine ganz andere Geschichte.

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Wie viele Mitglieder haben die Rebels?

Sie haben in Westaustralien mal eine Zählung gemacht und haben so ungefähr 50 Mitglieder. Das ist nicht viel, aber wenn sie zusammen unterwegs sind und noch Bikerfreunde einladen, dann kann es ziemlich groß werden.

Hattest du jemals irgendwelche Schwierigkeiten, als du mit den Bikern unterwegs warst?

Na ja, wann auch immer wir zusammenkommen, kümmert sich der Anführer der Gang darum, dass wir möglichst weit draußen sind, so dass niemand in einem Pub oder öffentlichen Platz in Ärger verwickelt werden kann. Sie minimieren einfach die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert. Bei den Rebels legt der Anführer außerdem großen Wert darauf, dass alle sauber und ordentlich dort auftauchen—mit sauberen Schuhen und Lederjacken. Die meisten sind einfach nur nette Kerle, die Motorräder lieben. Zumindest ist das mein Eindruck.

Und wie ist es als Frau in dieser eindeutig männlich dominierten Welt?

Die ganze Bikergang-Sache basiert auf Brüderlichkeit. Wenn du schon mal ein Bikermagazin aufgeschlagen hast, dann weißt du, dass Frauen eindeutig hinter den Motorrädern stehen, was die Wichtigkeit betrifft. Aber abgesehen davon, sind sie alle ihren Frauen treu und es gibt diese Regel, dass eine Frau im Clubhaus sich nie unsicher fühlen darf. Und, das kann ich mit Sicherheit sagen, ich habe mich dort nie unsicher gefühlt.

MARK SAFE