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Wie die europäischen Profiligen die ungerechte CL-Reform verhindern wollen

Die UEFA gab mit der Champions-League-Reform dem Druck der europäischen Spitzenklubs klein bei. Nun stänkert Verband der europäischen Fußball-Profiligen und spricht den Fans aus der Seele.
Foto: Imago

Die Champions-League-Reform wurde gerade verkündet, schon bahnt sich ein neuer Streit an. Dabei entzückte die Reform-Idee vor allem Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, wie der vor einigen Tagen erst mitteilte. „Das neue Konzept ist keine Revolution, es ist eine Evolution", sagte der Vorsitzende der europäische Klubvereinigung ECA: „Wir sind extrem zufrieden, wie sich das Verhältnis zur UEFA entwickelt hat." Die sah sich bekanntlich auf Druck der ECA und ihren Vorzeigeklubs dazu gezwungen, den vier besten Vereinen der vier großen Ligen einen Startplatz in der Königsklasse zu sichern. Nun meldet sich jedoch ein dritter, vor Wut schnaufender, Verband zu Wort: Der Verband der europäischen Fußball-Profiligen (EPFL).

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Die EPFL sieht die Reform als nicht annehmbar an, weil die UEFA nur mit ausgewählten Interessengruppen—also nur der ECA und nicht der EPFL—gesprochen und verhandelt habe. „Eine wesentliche Änderung im europäischen Fußball wurde ohne die Unterstützung und Zustimmung der Organisatoren der nationalen Ligen in Europa angekündigt. Diese Entscheidung wird sich nachteilig auf nationale Wettbewerbe auswirken und zu einem exponentiellen Wachstum führen im finanziellen und sportlichen Bereich zwischen den größten Klubs in Europa und allen anderen Klubs", heißt es in einer Stellungnahme.

Die Vereinigung sieht sich übergangen, weil die UEFA eine Absichtserklärung zwischen den beiden Organisationen gebrochen habe. Dabei ist sich die EPFL jedoch ihrer Macht bewusst: Sie drohte damit, allen europäischen Ligen völlige Freiheit bei der Ansetzung ihrer Spiele zu geben. Heißt: „Auch an gleichen Tagen und zu gleichen Anstosszeiten der UEFA-Klubwettbewerbe." Eine ernste Drohung, die sehr schnell viel Chaos anrichten könnte in Europas Fußball.

Wie die meisten Fans sind die kleinen Vereine ebenfalls von der Reform abgeneigt—aus Angst vor der stetig größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich. „Besteht die Bundesliga nur noch aus Rummenigge?", frage sich etwa auch schon Harald Strutz, Präsident des FSV Mainz 05. Die EPFL forderte nun vor allem den neuen UEFA-Präsidenten, der am kommenden Mittwoch gewählt wird, dazu auf, die Reform zu prüfen. Die 25 europäischen Profiligen der EPFL wollen nämlich auch mitreden. Die UEFA machte mit ihrem Geldkurs wahrlich keine gute Figur, verliert weiter an Vertrauen bei der fußballerischen Basis um die kleinen Klubs—und muss nun wieder neu verhandeln. Fortsetzung folgt also sicher…