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Österreich will die zweite Liga abschaffen

Drei Vereine haben schon Insolvenz angemeldet, die Klagenfurter schuldeten sogar einem Mitarbeiter Geld.

In Österreich wird über eine Abschaffung der zweiten Profiliga diskutiert. Aktuell spielen 20 Mannschaften auf Profiebene, zehn in der Bundesliga und zehn in der zweitklassigen „Ersten Liga". Auf lange Sicht sei das nicht tragbar, erklärt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer: „Sportlich sind die beiden Zehnerligen nach all unseren Analysen das beste Format. Aber aus wirtschaftlicher Sicht verträgt Österreich mit der derzeitigen Absteigerregelung in der zweiten Spielklasse sicher nicht 20 Profivereine."

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Es ist schon mehrfach passiert, dass Vereine im Laufe einer Saison aus Insolvenzgründen aus dem Spielbetrieb ausgeschieden sind. Erst am vergangenen Freitag wurden zwei Vereinen (Austria Lustenau und Austria Klagenfurt) aus der „Ersten Liga" und Admira Wacker aus der Bundesliga die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Klagenfurt hat eine halbe Millionen Euro Schulden und schuldete einem Mitarbeiter noch 500 Euro. Zwar können die Vereine diese Entscheidung noch bis zum 9. Mai anfechten, doch die Grundproblematik bleibt bestehen. „Österreich verträgt wirtschaftlich nur 12 Profi-Klubs, maximal 14", so Ebenbauer. Im ganzen Land stehen laut Ebenbauer zudem nur 14 profifußballtaugliche Stadien.

Die zweite Profiliga gibt es in Österreich seit der Saison 1974/75. Seither wurde die Zahl der Mannschaften und der Spielmodus immer wieder geändert. Seit 2010/11 spielen zehn Mannschaften in der „Ersten Liga", zweite Mannschaften dürfen dort nicht antreten. Die letzte Änderung gab es vor Beginn der vergangenen Spielzeit mit Abschaffung der Abstiegsrelegation. Der von Ebenbauer favorisierte Lösungsvorschlag ist eine größere Bundesliga mit 12 oder 14 Vereinen, darunter dann Regionalligen. 22 oder 26 Ligaspiele wären allerdings zu wenig, denkbar sind daher Play-offs oder ein Turniermodus im Frühjahr.