Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung der Draken Harald Hårfagre
Ein besonders positives Image haben Wikingerschiffe heute nicht gerade. Sie werden mit plündernden Horden assoziiert, die die Nordsee terrorisierten und auf den britischen Inseln und in der Normandie einfielen und brandschatzten. Die Wikingerschiffe brachten jedoch auch Händler aus dem hohen Norden nach Nordafrika und überquerten sogar den Atlantik, wo der Wikinger Leif Erikson vermutlich lange vor Christopher Kolumbus den amerikanischen Kontinent entdeckte.
Als Hommage an die Schiffsbaukunst der Wikinger und ihren Entdeckergeist baute der norwegische Unternehmer Sigurd Aase mit der Draken Harald Hårfagre gerade das legendäre Wikingerschiff von Erikson nach—und setzte sich nichts weniger zum Ziel, als damit den Atlantik zu überqueren.
Mit Zwischenstopps in Island, dem mutmaßlichen Geburtsort von Erikson, und Grönland, wo er vom Kurs abkam, segelte die Crew nach Neufundland, wo auch Erikson Land erreichte. Nach ihrem Aufenthalt in Neufundland segelte die Draken durch verschiedene Städte in Kanada und über die Great Lakes nach New York City und schloss ihre Reise in dem Museumshafen Mystic Seaport in Connecticut ab.Der Schiffsbauer Arild Nilsen war fast von Anfang an beim Bau der Draken dabei, erzählt er The Creators Projekt. Als Inspiration für die Konstruktion dienten ihm die altnordischen Sagen sowie archäologische Funde und alte Aufzeichnungen, in denen die damals verwendeten Materialien und Formen beschrieben werden.
„Wir haben uns grob an die alten Entwürfe gehalten, um die ideale Form für unser Schiff zu finden", erklärt Nilsen. „Zum Bau des Schiffes haben wir alte Techniken benutzt. Wie die Wikinger nahmen wir Eichenholz für die Planken und fügten sogar die einzelnen Schiffskomponenten mit Holznägeln zusammen. Die Beplankung haben wir mit Eisenbeschlägen verbunden."
Nilsen ist sehr von der Schiffsbaukunst der Wikinger beeindruckt. Die Schiffe sind auch heute noch unglaublich seefest, wie die Atlantiküberquerung der Draken beweist.
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„Der wichtigste Unterschied zwischen diesem Schiff und modernen Segelschiffen ist, dass wir hier nur einen Mast und ein riesiges Segel haben, was nicht gerade leicht zu beherrschen ist", sagt Ahlander. „Außerdem ist das Schiff offen, man muss also das Wasser gegebenenfalls abschöpfen. Das birgt natürlich mehr Risiken als das Design moderner Schiffe. Außerdem wussten wir nicht, wie gut sich das Schiff in rauer See bewähren würde, und wie wir so eine Herausforderung in den Griff bekommen würden."
Um sich an die besonderen Gegebenheiten des Schiffes zu gewöhnen, verbrachte die Mannschaft das gesamte Jahr 2013 auf der Draken. 2014 gab es eine Expedition nach Großbritannien, wo die Crew erst in Liverpool und dann in Schottland anlegte.
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