Heavy Rain bricht dir erst das Herz und dann den Schwanz

Unser Volontär Henry steht auf Computerspiele und verplempert seine gesamte Freizeit damit, weil er solchen Scheiß liebt. Wenn er also nicht gerade von ein paar Skins eine aufs Maul kriegt, sitzt er in seiner Wohnung rum, zockt Computerspiele, isst Pulver zur Gewichtszunahme und trinkt Budweiser(?!). Als er jetzt 24 verdammte Stunden lang Heavy Rain gespielt hat, fand er einen Weg alle seine drei Leidenschaften zu kombinieren. Sein Kumpel hat sich in der Zeit beim Sex verwundet. Ich gebe ab an Henry:

Das ist mein Kumpel Julian. Er hat sich neulich diesen PS3 Film Noir Thriller Heavy Rain gekauft und konnte dafür, aufgrund der Wirtschaftskrise, seine Freundin nicht zum Essen ausführen. Ich habe ihm zugesagt, mit ihm zusammen einen Tag lang das Spiel in einer Orgie von Bier und Mikrowellen Lasagnen Chaos durch zu spielen.

Heavy Rain ist so ein Rollenspiel-mäßiges Game, wo du vier verschiedene Charaktere spielst und das Rätsel  der Mordwelle des Origami Killers (ein böser Kinderficker) an jungen Burschen lösen musst. Du spielst dich durch eine Reihe von Quick Time Events, die dazu gemacht sind, um dein Gewissen zu ficken, hochgradig unversöhnlich sind und mich einiges an Bier auf den Controller schütten ließen.

X drücken um ein paar Kinder zu befummeln

Das Spiel wurde durch die Kontroversen über seine grafischen Inhalte bekannt und eine FSK 18 gefordert. Ich bin da völlig dagegen, da das Spiel nützliches Wissen für jede Altersgruppe beinhaltet: Lernen einer Frau ihren BH auszuziehen oder Wimperntusche richtig anzuwenden, Lernen die Windel eines Babys zu wechseln, dir die Zähne zu putzen, eine Dusche zu nehmen oder pissen zu gehen. Das ist alles gutes Zeug. Ich bin mir aber über einige dieser Elemente nicht ganz sicher, warum sie von den Entwicklern Quantic Dream eingeführt wurden, ich hätte mit dem größten Vergnügen eine dieser Shoppingszene gegen weiteres Folter-Porno Zeugs getauscht.

Nur den Analogstick bewegen um das Baby einschlafen zu lassen. Ähm muss ich das?

Wie wir früher schon mal vermutet haben, ruinieren Computerspiele dein Sexleben. Während unserer Tages bekam Julian einen Anruf von seiner Fickbeziehung, ob er Lust auf Sex hätte. Wir nennen so was hier „booty call". Er bekam also einen booty call, der dann mit einem leichten Penisbruch endete. Er machte das Spiel komplett dafür verantwortlich und behauptete, der immense Überlebensdruck, die Angst und die beeindruckenden CGI Titten hätten ihn total übermannt.

Tauscht die schreiende Frau mit Julian und ihr habt ein ungefähres Bild davon, was Julian passiert ist. Gute Besserung, Kumpel.

Es gibt viele beeindruckende Momente in Heavy Rain: überzeugende und aufregende Kampfszenen, angespannte Verfolgungssequenzen, Folterszenen, herzergreifende Tragödien und Angst machend moralische Entscheidungen. Aber es gibt einen gleichgroßen Betrag mühsam, dumme Scheiße, in der dich die Entwickler kochen lassen: essen, den Abwasch machen und so was. Wenn man sich beim Zocken immer abwechselt endet es möglicherweise leider damit, dass dein Kumpel anderen Leuten ins Gesicht schießt, während du danach für die Erste Hilfe sorgen musst.

Ich will nicht altmodisch klingen, aber gesagt zu kriegen immer wieder Dreieck zu drücken um einem Typen die Eier zu zerquetschen fand ich ehrlich gesagt ziemlich lahm.

L2 drücken um sie flachzulegen.

R1 drücken um das Leben dieses unschuldigen, flehenden, unbewaffneten Manns zu beenden. Klar, warum nicht?

Im Gegensatz zu normalen Spielen kannst du nicht einfach den letzten Speicherstand laden, wenn dein Charakter stirbt. Wenn du deinen Charakter sterben lässt, verändert das drastisch den Lauf der Ereignisse für die anderen Charaktere und wirft eine monströse Menge von Möglichkeiten und Endungen auf, was vermutlich sogar einen mental ausgewogenen Zocker komplett durchdrehen lassen wird.

Manisch den Controller bewegen um provokativ zu tanzen. Französische Spieleentwickler muss man einfach lieben.

Nach 26 Stunden, unzähligen Flaschen Bier, drei Flaschen Energydrinks, mehrere Tesco Pasteten und jeder Menge dicken Blutes kamen wir zum Ende unsereres Heavy Rain Days. Ich habe so viel gezockt, dass ich jetzt im Alltag die Controller Icons über Gegenständen hängen sehe und R1 drücken will, wenn ich eine moralische Entscheidung zu treffen habe. Wir haben es versäumt den Origami Killer zu stoppen, weil alle spielbaren Charaktere entweder auf ziemlich unangenehme Art und Weise getötet, oder von der Polizei geschnappt wurden. All unser Schmerz, das Leiden und die Tränen waren umsonst.