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Popkultur

Die Celebrity-Hunde, die mehr Macht haben als wir Normalos

Diese Hunde haben in ihren kurzen Leben einen höheren Bekanntheitsgrad als 99 Prozent aller Menschen erreicht! Und was hast du mit deinem Leben gemacht?

Am Wochenende besuchte ich die „America's Family Pet Expo“ im kalifornischen Costa Mesa. Tausende Leute kommen da jedes Jahr hin, aus einer Vielzahl von Gründen: Sie lieben ihre Haustiere, sie arbeiten ehrenamtlich in Tierrettungsorganisationen oder sie wollen einfach nur hochwertige Visitenkarten für ihre Katzen kaufen. Eine der größten Attraktionen war allerdings das Event der Celebrity-Haustiere—eine Show mit trainierten Hunden und Katzen aus bekannten Fernsehsendungen. Wie auch die normalen, nicht-Hunde-dominierten Veranstaltungen, hatte die Messe ihren eigenen Schwarzmarkt: Kurz nachdem ich mich mit dem Rest der nicht-Celebrity-Haustiere und Menschen in die lange Schlange für den Einlass gestellt hatte, näherte sich mir ein zwielichtiger, nervös aussehender Typ und murmelte mir zu: „Wollt ihr ein paar Tickets kaufen?“ Ja, dieser Typ war ein Haustier-Messen-Schwarzmarkthändler. Ich kaufte ein Ticket. Obwohl ich hauptsächlich wegen der Celebrity-Tiere da war, gab es keinen Mangel an anderer Unterhaltung. Während ich übers Messegelände spazierte, sah ich mehrere Dackelrennen, streichelte einen acht Kilo schweren Hasen und sah mehr als einen Hund, der besser angezogen war als ich.

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Die Celebrity-Haustier-Show fand auf einer riesigen Bühne in der Mitte des Messegeländes statt. Die Trainer erklärten die Schwierigkeiten des Gerangels in der TV-Tier-Branche und führten die Fähigkeiten ihrer Schützlinge vor. Das Publikum, größtenteils bestehend aus Kindern, wurde mit Hunde-Quizfragen in Stimmung gebracht, dann ging der Spaß los. Als erstes kam Lambchop, ein Pudel-Chihuahua-Mix, besser bekannt als Yakult, der Hund aus der ORF-Serie Suburgatory. Lambchop hat den klassischen amerikanischen Traum gelebt: Er wurde auf der Straße, extrem abgemagert und dreckverschmiert, von einer Tierrettungsgruppe gefunden, die ihn wieder aufgepäppelt haben. Kurz danach wurde er für eine Folge von American Horror Story gecastet. Offenbar hat er seine Rolle als Scary Dog #2 (oder als was auch immer er gecastet wurde) so gut gespielt, dass er sofort bei Suburgatory genommen wurde und jetzt dort regelmäßige Auftritte hat. Und was hast du mit deinem Leben gemacht? Als nächstes kam Beatrice, die Französische Bulldogge, die Stella in Modern Family spielt. Zusätzlich zu ihrem Schauspieltalent hat Beatrice auch eine Vorliebe fürs Schwimmen mit einer winzigen Rettungsweste an. Die Trainer erklärten, dass Beatrice nicht ohne die Rettungsweste schwimmen kann, was ein Problem wurde, als sie laut Drehbuch genau das machen sollte. Die Lösung war ein kleiner, schwimmender Neoprenanzug, der mit Beatrices genauen Markierungen bemalt wurde und dann als unsichtbare Schwimmvorrichtung diente. Das Neueste von Beatrice ist, dass sie gerade lernt, Skateboard zu fahren, was sie den Zuschauern enthusiastisch vorführte.

Der Celebrity-Hund-Headliner war Mick, ein Australischer Shepherd-Mix, besser bekannt als Stan, der Hauptcharakter in Hund mit Blog. Mick war ganz klar der Publikumsliebling. Als er angekündigt wurde, brauste tobender Applaus auf, der noch lauter und enthusiastischer wurde, als er auf die Bühne kam, sich hinsetzte, schüttelte und einmal im Kreis drehte. Mick war auch der einzige Celebrity-Hund, der Fragen aus dem Publikum annahm. Die Kinder hatten viele Fragen an die Trainerin, zum Beispiel „Wann ist Micks Geburtstag?“ und „Kann er Skateboard fahren?“. Ein Kind fragte, ob Mick „wirklich bloggt“. Die Trainerin argumentierte coolerweise tatsächlich, dass er wirklich blogge, in dem Sinne, dass er gelernt habe, mit seinen Pfoten so auf der Tastatur herumzutapsen, als würde er schreiben. Somit müsse man in der Sendung keine Pfotenprothesen benutzen. Kuma, Micks Double bei Hund mit Blog, war nicht da. Kuma sieht Mick so ähnlich, dass sie an den Tagen einspringen kann, an denen Mick sich nicht so fühlt oder zu beschäftigt mit seinem Plüschaffen (seinem Lieblingsspielzeug) ist, um sich aufs Schauspielern zu konzentrieren.

Nach der Show warteten Fans teilweise eine Stunde lang in der Schlange, um die Celebrity-Tiere zu treffen und sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Viele der Fans waren Kinder, aber auch eine ganze Menge Erwachsener waren da. Ein Typ rief „Wartet gefälligst, bis ihr dran seid!“, als ein Paar sich unabsichtlich vorgedrängelt hatte. Dann sagte er, laut genug für die ehrenamtlichen Sicherheitsleute: „Die Sicherheitsleute achten einfach nicht drauf.“ Die Fans kamen mir so glücklich vor über die Möglichkeit, ein Foto mit den Celebrity-Hunden zu machen, dass ich mich zu ihnen in die Schlange gesellte. Es hat so 30 Minuten gedauert, aber das war es wert, um im Ruhm der Hunde zu baden, die in ihren kurzen Leben einen höheren Bekanntheitsgrad als 99 Prozent aller Menschen erreicht haben. Das, und ich habe möglicherweise „versehentlich“ mein Drehbuch auf Micks Schreibtisch liegen gelassen.