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Weil Fans hüpfen könnten, darf niemand zum Sachsen-Anhalt-Derby

Das ohnehin brisante Derby zwischen dem FC Magdeburg und dem Halleschen FC wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Der Grund: Die Stadt Magdeburg sorgt sich um die Sicherheit der springenden Zuschauer.
Foto: Imago

Bei den Isländern war während der Europameisterschaft der „Huh"-Jubel nicht wegzudenken—selbes gilt für den 1. FC Magdeburg und das Hüpfen. Die Fans des Traditionsvereins schaffen es immer wieder bis auf den letzten Fan den ganzen Block zum Springen zu animieren und das Stadion zum Beben zu bringen. Einziges Problem beim Ostverein: Das heimische Heinz-Krügel-Stadion bebt wirklich, denn es ist so baufällig, dass die Stadt schwere Bedenken hat, ob die Tribüne der springenden Belastung noch sonderlich lange Stand hält.

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Daher wurde vor dem ohnehin schon brisanten Sachsen-Anhalt-Derby gegen den Halleschen FC die Notbremse gezogen: Das Spiel soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Momentan wird sogar noch darüber diskutiert, ob überhaupt Pressevertreter am Samstag vorbeikommen dürfen. Dies gab der Eigentümer—die Stadt Magdeburg—in einer Nutzungsuntersagungsverfügung bekannt, nachdem sich die Fans in der Vergangenheit nicht an das auferlegte „Hüpfverbot" gehalten hatten. „Als Maßnahme, ein generelles Hüpfverbot in den Blöcken bzw. auf den Tribünen auszusprechen, ist für ein Heimspiel mit tausenden Fans bzw. Zuschauern nicht umsetzbar", erklärte Mario Kallnik, Geschäftsführer der 1. FC Magdeburg Stadion- und Sportmarketing GmbH.„Hüpfen ist seit jeher Teil der mannigfaltigen Fankultur von allen blau-weißen Anhängern." Die Sicherheit der Zuschauer kann wohl nun nicht mehr garantiert werden.

Zu dem brisanten Spiel wollten eigentlich sowieso weniger Fans kommen: Die Fans aus Halle wollten das Spiel gegen den Rivalen boykottieren—aus Respekt vor dem verstorbenen Magdeburg-Fan Hannes. Nun dürfen sie gar nicht erst ins Stadion. Wie es bei den kommenden Heimspielen weiter gehen wird und ob bereits gekaufte Derby-Tickets zurückerstattet werden, ist laut Vereinsangaben aktuell noch unklar.