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Reisen

Mama ich bin in der Armee

Die letzten Monate des Jahres 2010 hat mein jüngerer Bruder damit verbracht, die Grundausbildung zu machen. Er hat sich bei der Nationalgarde eingeschrieben, weil er denkt er sei ein Patriot und seine Stand Up Comedy-Karriere kein Geld einbringt.

Die letzten Monate des Jahres 2010 hat mein jüngerer Bruder damit verbracht, die Grundausbildung zu machen. Er hat sich bei der Nationalgarde eingeschrieben, weil er denkt er sei ein Patriot, seine Stand Up Comedy-Karriere kein Geld einbringt und wahrscheinlich, weil meine Mutter ihn aus dem Haus haben wollte. Bevor er gegangen ist, hat er oft Buster Bluth zitiert und Sachen gesagt wie „Mother, I am going to Army".

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Er hat mir gesagt, ich soll den Leuten erzählen, dass er in der Armee ist und die Nationalgarde gar nicht erst erwähnen, weil kein Schwein weiß, was das ist und deshalb muss man dann nur ihre blöden, langweiligen Fragen dazu beantworten. Aber ich beantworte die blöden, langweiligen Fragen, die ihr dazu habt, trotzdem.

Die Nationalgarde begann als eine staatlich geführte Miliz, die die Vereinigten Staaten verteidigt und versucht, in Notfällen Ordnung zu halten. Die Garde wurde bekannt als „zwei Tage im Monat, zwei Monate im Jahr"-Verein für Leute, die sich hin und wieder gerne in Uniformen schmeißen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie dann föderalisiert und die Gardisten wurden ins Ausland geschickt.

Die Nationalgarde ist bis zum 11. September eine Art Hobbymilitär geblieben. Seitdem ist sie jedoch ein wesentlicher Teil von Amerikas internationaler Militärpräsenz in aller Welt. Sie gelten daher in Amerika nicht mehr als die Clowns des Militärs und werden öfter auf Einsätze im Nahen Osten geschickt.

Mein Vater war Mitglied bei der New Yorker Garde, die eine der ersten staatlichen Milizen war, die sich nach der Föderalisierung der Nationalgarde gebildet haben. Er ist allerdings vor kurzem ausgestiegen, weil er sich keinen Bart wachsen lassen durfte. Als er noch diente, hat er hauptsächlich anderen Soldaten dabei geholfen, ihr Testament aufzusetzen, bevor sie ins Ausland gegangen sind. Das habe ich jetzt nur erwähnt, weil ich finde, dass mein Vater ganz süß in seinem Armeeoutfit mit abnehmbarem Poncho aussieht, und einen Grund gebraucht habe, um euch dieses Bild zu zeigen:

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Mein kleiner Bruder hat mir Briefe geschrieben, als er in der Grundausbildung war und wir fanden, dass sie ziemlich unterhaltsam sind. Hier sind sie.

Ich habe meinem Bruder einen Brief geschrieben, in dem ich ihn gefragt habe, ob er verrückt geworden sei, und das war seine Antwort:

Ich mag, wie er vom Beschreiben der Stimmung dort zu Spiel- und Filmkritiken wechselt, bevor er den Brief mit einem seltsamen Kommentar von seinem zurückgebliebenen Kumpel abschließt.

Dann haben mein Freund Matt und ich ihm Briefe geschrieben. Ich habe erwähnt, dass Fotos von seiner Truppe auf Facebook waren und Matt hat ihm gesagt, dass er stolz auf ihn ist und ihn gebeten, ihm nicht in den Arsch zu treten, wenn er wieder heimkommt.

Er hat gerne komische Sachen von seinem Kumpel erzählt, dessen frühere Meth-Abhängigkeit seine Zähne zerstört und ihm den Spitznamen „Beetlejuice" eingebracht hat.

Hier ist ein weiterer Brief von meinem Bruder, in dem es ums Müdesein geht. Außerdem mag er Bioshock.

Ich habe vor kurzem etwas Zeit mir meinem Bruder verbracht, als er wieder von seinem Training zurück war. Er hat mir erzählt, dass ein großer Teil der Grundausbildung darin besteht, zu akzeptieren, dass du sterben könntest. Er erwartet, dass er in den nächsten ein bis drei Jahren zum Einsatz kommt. Ich habe ihn gefragt, was wir mit seinem Körper tun sollen, falls er getötet wird und habe seine Antwort aufgenommen.

Charlie's Dream Death from Nick Gazin on Vimeo.

Hier ist übrigens seine Facebook Seite. Tut damit was ihr wollt.