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Dieser deutsche Profiradler betreibt einen Toaster mit der Kraft seiner Schenkel

So viel Energie braucht ein Toaster für eine einzige Brotröstung.
Radler vs. Toaster. Bild: Screenshot Youtube

Ein leckerer Toast zum Frühstück ist für uns verwöhnte westliche Großstädter schnell geröstet. Wie viel Energie die kleinen Elektrogeräte, die unser Leben so viel angenehmer machen aber eigentlich verpulvern, vermitteln uns lediglich abstrakte Zahlen und Parameter.

Robert Förstemann ist ein deutscher Profiradler mit einem amtlichen Oberschenkeldurchmesser von 74 cm. Er stellte sich der Herausforderung, ob er einen Toast nur mit reiner Körperkraft bräunen kann. Dieses schweißtreibende Experiment sollte dazu dienen, den Energieverbrauch des Alltagsgeräts aufzeigen.

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Die Initialzündung für diesen Selbstversuch kam von Nathan Grossmann, der mit dem zugehörigen Video sein Abschlussprojekt für die Stockholm Academy of Dramatic Arts prodzuzierte.

„Ich wollte schon immer etwas über unsere Abhängigkeit vom Öl oder unseren Energieverbrauch machen", erzählte Grossmann bei CoExist. „Allerdings dachte ich immer, solche großen Themenfelder kann man nur in 58-minütigen Dokumentationen erzählen."

Die Idee, wie er solch ein ökologisches Thema auch in kleinerem Rahmen umsetzen könnte, kam ihm dann im Fitnessstudio auf einem Spinningbike. Dieses zeigte die durch seine Pedalkraft produzierte Leistung in Watt an. Die Verknüpfung von Sport und Haushaltsgerät war dann nur noch eine Frage der Zeit und die Toaster-Challenge war geboren.

700 Watt benötigt der Toaster um seiner Aufgabe nachzugehen. Grossmann selbst schaffte es nicht, beim Radfahren eine Leistung jenseits von 300 oder höchstens 400 Watt zu produzieren. Ein Profisportler musste her und mit Förstermann, der bei Olympia bereits Bronze im Teamsprint erzielt hatte, fand der Student nicht nur auf sportlicher Ebene die perfekte Besetzung.

Wie viele Beine lassen sich mit der Energie eines Bein-Amputats amputieren?

Auch der Profi-Radfahrer hatte sich bereits mit Fragen zum menschlichen Energieverbrauch beschäftigt. „Olympische Athleten trainieren sehr viele Stunden pro Tag und haben dabei enorm viel Zeit zum Nachdenken", so Grossmann. „Er erzählte mir, dass er in all den Jahren, die er schon auf seinem Übungsfahrrad gesessen und die Wattzahlen beobachtet hatte, ständig überlegt habe, was man mit der ganzen erzeugten Energie anfangen könnte."

Die Erkenntnis des Toast-Experiment war jedoch einigermaßen ernüchternd. Denn Förstermann musste bis an seine trainierten Grenzen strampeln, um einen einzigen knusprig, warmen Toast zu erhalten. Um ein Auto anzutreiben müssten 180 Roberts mit voller Kraft strampeln, ein Flugzeug würde gar erst mit der Power von 43.000 Roberts abheben.