FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Radl-Superflicker, personalisierte Heizungen und ferngesteuerte Anti-Baby-Chips

Die „Zukunft der Woche“ mit einer Zusammenstellung aktueller Pionierarbeiten im Smalltalkformat.
Die local warming-Heizung ist nicht nur smart, sie sieht auch noch schick aus. | Pressefoto: Senseable MIT Local Warming

Hinter uns liegt eine Woche, die von eher absurden Meldungen als wahrer Pionierarbeit geprägt war. Das Internet hat mit mittlerweile 45.000 Dollar einen Kickstarter-Kartoffelsalat überfinanziert und damit einen harmlosen Twentysomething in kulinarischen Zugzwang gebracht, die türkischen Ziegenhirten nehmen mit auf Eselrücken geschnallten Solarpaneelen am Onlineleben teil und Oklahoma erlebt durch Erdbeben die Nachteile des Fracking.

Wie schön, dass es unsere Rubrik Zukunft der Woche gibt, wo wir jeden Freitag Nachmittag wie wahrlich zukunftsweisenden und weniger philosophischen Entdeckungen im Smalltalk-Format für euch zusammenfassen. Hier kommt das Gesprächsfutter für kommunikative Einwürfe neben Fußball und Grillwürstchen.

Anzeige

Der Superflicker

Pressefoto: patchnride

Auf solch eine Lösung hat der technisch uninteressierte Teil der Fahrradfahrer gewartet. Ein Superflicker, der in 60 Sekunden jeden Platten repariert. Für die erfolgreiche Bedienung erfordert es weder handwerkliches Geschick noch Übung oder Vorwissen, ein sogenannter No-Brainer, wie das Unternehmen patchnride sein Produkt beschreibt. „Eine simple Lösung für ein uraltes Problem.“

Im September wird der Flicker in den Handel gehen und sich ab dann deiner Reifen annehmen ohne, dass du dir beim Abschrauben des selbigen oder beim Herausfummeln des Schlauches die Hände dreckig machen musst. Der Leakdetector findet automatisch das Loch, welches du mit der Kartusche versiegelst. Somit ist es ein UnplattbarReifen zum Selbermachen und kostet lediglich um die 22 Euro.

Ferngesteuerter Chip zur Empfängnisverhütung

Bild: Pixabay | Lizenz: Public Domain

Implantierbare Hormonreservoirs gibt es schon eine Weile. Doch allesamt lieferten auch das Problem frei Haus, dass wenn Frau Lust auf ein Baby oder keine Lust mehr auf Sex hat, sie sich das olle Ding vom Chirurgen wieder raussscheiden lassen musste. Das Problem der Dauerhormonspritze haben Forscher der Firma MChips aus Lexington in Massachussetts nun in den Griff bekommen und stellen den programmieraren MedikamentenChip der Firma MChips vor.

Der implantierbare Mikrochip kann per „kabelloser Telemetrie“ nach Lust und Laune umprogrammiert werden, so dass Medikamente in der richtigen Dosierung und zum richtigen Zeitpunkt automatisch abgegeben werden. In der Kontrazeptiv-Anwendung kann sich eine Frau mit diesem Chip für indivuell zurechtgeschneiderte Fruchtbarkeitprofile entscheiden. Der Arbeitsteilung in Sachen Verhütung ist damit nach wie vor nicht genüge getan, aber immerhin ist es jetzt möglich, spontan die Hormondosis anzupassen oder abzusetzen wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

Anzeige

DARPA erforscht Social Media-Nutzung

Bild: Wikimedia | Lizenz: CC SY-BA 3.0

Das amerikanische Militär investiert nicht nur in SicherheitsbrillenDrohnen und Virtual Reality, sondern auch in die Erforschung Sozialer Netzwerke. Wie der Guardian berichtet, verfasste die militärische Forschungsbehörde DARPA eine Studie über die Wirkunsweisen von Twitter, Facebook, Pinterest und Kickstarter. Über Likes, Shares und Kommentare ermittelten sie, wie sich Meldungen verbreiten und wie Viralität entsteht. Forschungsobjekte waren vor allem die sozialen  Interaktionen bei Occypy und dem Arabischen Frühling.

Die Ergebnisse der Studie seien eine gutes Beispiel dafür, „wie sich zum Beispiel eine Twitter-Kampagne der Regierung zu einem Impfthema über die Sozialen Netzwerke sehr weit verbreiten könne, wenn sie die Meinung der Personen widerspiegelt.“, so die Autoren der Studie. „Da in den sozialen Netzwerken im Prinzip jeder zum Meinungsführer werden und Informationen verbreiten kann ist es wichtig, die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen, um mit ihrer HIlfe die die für uns relevanten Informationen zu verbreiten.“

Die personalisierte Heizung

Pressefoto: Senseable MIT Local Warming

Forscher vom MIT in Cambridge, Massachussetts wussten bereits, dass 20 Prozent des US-Energieverbauchs auf Bürogebäude fallen. Ebenso klar ist, dass Bürogebäude generell sehr verschwenderisch mit Energie umgehen—leer stehende Etagen werden dauerbeheizt, sehr große Räume von nur wenigen Büromuffeln genutzt. Und auch zu Hause läuft bei vielen die Heizung zu unnötigen Zeiten, weil der Timer nicht auf den Tageablauf eingestellt ist oder man vergisst die Heizung abzustellen.

Dieser verschwenderischen Situation stellt sich das Project Senseable mit einer ungewöhnlichen Lösung entgegen. MIT-Forscher bauten ein System schwenkbarer Spiegel, welche einzelnen Menschen im Raum folgen und ihnen Infrarot-Strahlung (also Wärme) zusenden, wo immer sie stehen oder gehen. Mit dieser Technik sollen Menschen es in Zukunft auch in ansonsten kalten Räumen mollig warm haben. Auch draußen lässt sich das System für ganz neue Anwedungsmöglichkeiten einsetzen. So könnte es als Wärmestation auf winterlichen Spaziergängen fungieren oder Obdachlose vor dem Erfrieren retten und nebenbei sogar Energie sparen. Eine ganz heiße Sache.