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Musikvideopremiere

Mine & Fatoni zeigen im neuen Video zu "Romcom" wie kaputt Beziehungen sein können

"Sie sagt: 'Ich will keine scheiß Pizza bestellen, immer willst du 'ne scheiß Pizza bestellen' Ich sag: 'Fick dich doch selbst', sie sagt nichts, ich sag nichts"

Alleine sein ist verdammt scheiße, das wissen auch Mine und Fatoni in "Romcom". Wie schon in "Alle Liebe nachträglich" dreht sich auch die zweite Single ihres kommendes Albums um eine dysfunktionale Beziehung. Der Text funktioniert dabei fast wie in einem Buch, in dem Fatoni der Erzähler aus der Ich-Perspektive ist:

"Ich sag: 'Wie meinst'n das? Als würd' ich nie was richtig machen'
Sie sagt: 'Nee, wenn dir was wichtig ist, kann man sich auf dich verlassen'
Ich sag: 'Du hast doch neulich auch die Milch vergessen'
Sie sagt: 'Hör endlich auf, von dieser Milch zu sprechen'
Ich sag: 'Ach, immer der gleiche Scheiß'
Sie sagt: 'Ja, genau und als nächstes sagste du hast für so 'ne Scheiße keine Zeit'
Ich sag: 'Stimmt!'
Sie sagt: 'Wenn du keinen Bock hast, hast du niemals Zeit'
Ich sag: 'Da ist er wieder, der Klischee-Beziehungsstreit'
Sie sagt: 'Ja, von dir kommt nur 'n Spruch, keine Argumente'
Ich sag: 'Ich hab gar keinen Bock über so 'nen Scheiß nachzudenken'"

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Was gelesen wirkt, als könnte der Song doch niemals funktionieren, ist beim Hören plötzlich ein spannendes Konzept. Es ist fast, als würde man in genau diesem Prototypen einer kaputten Beziehung stecken. In den "Sie sagt"-Parts wird Fatonis Stimme von Mine begleitet, bis sie dann alleine den Refrain singt. Und der bringt den Struggle vieler Paare auf den Punkt. Diese Paare, die wir alle kennen und die sich nur durch ihre Beziehung quälen, weil sie Angst vor dem Alleinesein haben:

"Wenn wir nicht mehr können, schauen wir uns 'ne Romcom an / Denn das 'Nicht-mehr-drüber-reden' verbessert den Beziehungsstand"

Das Video ist dabei sehr schlicht gehalten, was beim Fokus auf den Text durchaus passend ist. Hier scheint auch die Theatervergangenheit von Fatoni durch. Vor einem schweren Vorhang und verdammt cleverer Beleuchtung wird hier nämlich die passende Atmosphäre für den Song geschaffen. Das ganze erinnert stark an ein kleines Theater, das ohne viele Bühnenbilder und Props auskommen muss und dabei trotzdem die gewünschte Wirkung erzielt. Das einzige, was "Romcom" einem Theater voraus hat, sind die französischen Untertitel, die das Stück begleiten.

Alle Liebe nachträglich scheint sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, ein Konzeptalbum über kaputte Beziehungen zu werden. Und zwar in einer Form, die gerade im deutschen Rap noch nicht oft zu hören war. Und wenn die ersten beiden Singles ein Indikator sind, könnte Mine und Fatoni dieser Coup sogar gelingen.

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Alle Liebe nachträglich erscheint am 13. Oktober bei Universal und kann hier vorbestellt werden.

Die beiden sind im Dezember außerdem auf Tour:

Mine & Fatoni live:

05.12.2017: Musikzentrum, Hannover
06.12.2017: Übel & Gefährlich, Hamburg
07.12.2017: Luxor, Köln
08.12.2017: Lagerhaus, Bremen
09.12.2017: FZW Club, Dortmund
10.12.2017: Schlachthof, Wiesbaden
12.12.2017: Skaters Palace, Münster
13.12.2017: C-Theater, Berlin
14.12.2017: E-Werk, Erlangen
15.12.2017: Conne Island, Leipzig
16.12.2017: Ampere, München
17.12.2017: Im Wizemann, Stuttgart

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