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The VICE Guide to Studieren in Brüssel

Bei all dem Gerede übers Nachtleben in Antwerpen, das Flair der Hipster-Hauptstadt Gent und über die permanent erstsemestermäßig vollgekotzen Straßen Löwens, werfen wir einen Blick auf Belgiens größte und—jetzt mal ehrlich—coolste Studentenstadt:...

Bei all dem Gerede übers Nachtleben in Antwerpen, das Flair der Hipster-Hauptstadt Gent und über die permanent erstsemestermäßig vollgekotzen Straßen in Löwen, werfen wir einen Blick auf Belgiens größte und—jetzt mal ehrlich—coolste Stadt, um zu studieren: Brüssel.

Die belgische Hauptstadt ist mehr als irgend eine olle Enklave zwischen der Wallonie und Flandern. Im Gegensatz zu den meisten Studentenhochburgen Europas spielt sich das Studentenleben hier nicht nur auf ein paar Straßen im Zentrum ab, wo sich zukünftige Businessschnösel treffen, um ihrer Leber richtig einen mitzugeben, bevor sie ordentliche Bürger werden wollen. Auf den Brüsseler Kopfsteinpflasterstraßen tummeln sich 90.000 Studenten Richtung neueste Galerie, kostenloses Festival, nächster Flohmarkt, kongolesisches Restaurant oder schweißtreibender Bossa-Nova-Party. Das hier ist unser Guide zum Studentenleben in Brüssel, einer, bei dem du am Ende nicht dreimal überlegen wirst warum du Europas Hauptstadt studieren willst.

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Dieser Guide hier wird dich dazu bringen, dir die zahllosen Studienangebote und Fachrichtungen anzusehen, die die 15 Universitäten und 51 Hogeschulen und Hautes Ecoles in Brüssel anbieten dieses Jahr.

ESSEN
NACHTLEBEN
LGBTQ
WENN DU NÜCHTERN BIST
ÜBERTRIEBEN GUTE PRAKITKA
DEIN KONTO
PRAKTISCHE WÖRTER UND SÄTZE

ESSEN

Okay, ja, an deinem ersten Wochenende in Brüssel wirst du Waffeln, Schokolade und Pommes in dich reindrücken, bis du platzt. Aber danach lässt du diesen ganzen Käse links liegen, isst was Ordentliches und benimmst dich wie der vernünftige Erwachsene, der du werden willst. Hier leben Menschen aus über 160 Ländern, und Brüssel rangiert damit auf Platz zwei der multikulturellsten Städte der Welt. Schlechte Nachrichten für Rassisten, tolle Nachrichten für Menschen mit gesundem Hunger. In dieser Stadt kannst so viele unterschiedliche Küchenprobieren, dass du in deiner Studentenzeit kulinarisch quasi jeden Tag woanders hinreist. Von marokkanischer Harira-Suppe über russische Rote-Bete-Suppe, indische Currys, türkische Kumpir bis hin zu lachhaft günstigen Falafel mit Pommes extra—es gibt einfach alles .

Uns wie man das vermutet, gibt es auch viele hippe, trendige, vegane Restaurants. Und wenn das nicht so deins ist, fahr nach Matongé, oft auch "Klein Zaire" genannt—ein Paradies für alle, die exotische Früchte, Nüsse und gebackene Bananen lieben. In den 60ern kamen aus Afrika vor allem kongolesische Studenten hierher, heute ist das Viertel ein bunter Flickenteppich an Nationalitäten. Im Prinzip ist die ganze verdammte Welt da. Im Horlogue du Sud kannst du Krokodilfleisch probieren, was dein (meist blankes) Konto aber am meisten freuen wird, ist das Au Soleil d'Afrique: billiges Bier, ein Cocktail mit dem vielversprechenden Namen Viagra und alle nur erdenklichen afrikanischen Gerichte.

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Wer in Brüssel lebt, macht bestenfalls einen Bogen um die großen Supermärkte. Warum willst du da auch einkaufen, wenn es in der Stadt derlei viel Auswahl und noch mal mehr zu entdecken gibt? Schau in einem spanischen und marokkanischen Geschäft vorbei oder tauch richtig ein ins Brüsseler Leben und besuch einen der Märkte. Wer keine dicke Hose hat, sollte auf den Zuidmarkt oder den Markt auf dem Vossenplein gehen. Hier kannst du für wenig Geld einen leckeren Minztee trinken und so lange rumhängen, bis die VerkäuferGratis-Essen verteilen. Auf dem Platz vor der Sint-Katelijne-Kirche gibt es einen riesigen Bio-Markt, Fleischesser sollten sich aber auf den Weg nach Anderlecht ins L'Abattoir machen. Das ist deine Chance, ein Schlachthaus aus dem 19. Jahrhundert zu sehen: Die riesige Eisenhalle mit zwei massiven Bullen aus Bronze, die den Eingang bewachen, wird heute als Markt genutzt. Ganz in der Nähe ist auch die Foodmet, eine riesige, neue Markthalle mit einer eigenen Farm auf dem Dach. Hier wachsen Obst, Gemüse und sogar Fisch(!), Verkäufer aus allen Damen und Herren Ländern bieten hier ihr köstliches Essen feil, dass es ein Fest für Augen, Ohren und Nasen ist.

NACHTLEBEN

Brüssel ist eine geradezu ekelhaft unterschätzter Ort zum Feiern. Es gibt massenweise Pubs, einen Haufen gute Locations für Konzerte, Open-Airs und Gratis-Festivals—von den Clubs ganz zu schweigen, in denen du tanzen kannst, bis du in deinen und fremden Schweiß getränkt raus in die Morgensonne stolperst.

Der beste Techno-Club ist das Fuse: Hier legen die größten internationalen DJs auf. Wer Techno braucht, feiert hier. Vor Mitternacht kostet der Eintritt außerdem nur zehn Euro. Vergleich das noch mal mit den wirklich guten Läden, die dir einfallen. Fuse gehört definitiv zu den Favoriten, aber diverse Szenekundige meinen, dass der Rest der Brüsseler Technoszene auch nahezu ans Berliner Niveau rankommt. Man muss dazu sagen, dass Brüssel da auch eher weniger auf permanente Clubs, sondern mehr auf experimentelle Partys in unbespielten Locations setzt. Recylcart organisiert zum Beispiel Partys in einem alten U-Bahnhof, wo der Fahrkartenschalter kurzerhand zur Bar umfunktioniert wird. Jeden Sonntag—okay, nicht im Sommer—veranstaltet Recyclart außerdem Technoon. Du wirst dich fragen, wie zum Teufel du im Berghain gelandet bist, obwohl du dachtest, du wärst in Brüssel.

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Eine von Brüssels typischsten Partyreihen ist Groovalicious. Jedes Mal knallt was anderes: Afrobeat, orientalische Musik, HipHop, Balkan-Pop, Mangue-Beat oder brasilianische Musik. Zu Beginn gibt es passend zum Thema des Abends eine Performance oder einen Film und nach dem anschließenden Tanz-Workshop kannst du deine neuen Skills gleich auf dem Dancefloor zur Anwendung bringen. Das Tolle an Groovalicious ist, dass diese Party die Brüsseler Vielfalt perfekt widerspiegelt. Zu jeder Veranstaltung kommen andere Leute, die die besten Moves aus ihrem Tanz-Kultur-Kreis auf die Tanzfläche packen.

Wenn du auf Soul, Funk oder HipHop stehst, ist das Strictly Niceness genau das Richtige für dich, aber das unscheinbare (und kostenlose) Madame Moustache ist auch nicht zu verachten. Innen sieht es aus wie in einem Wanderzirkus, du weiß schon: Zerrspiegel, bunte Lichterketten und gruselige Installationen. Bis in die frühen Morgenstunden fliegen hier die Röcke über die Tanzfläche.Lass dem Disco-, Garage-, Popcorn- und Rockabilly-Fan in dir da ruhig freien Lauf.

Ein Tipp noch: Einige Brüsseler veranstalten auch große Privatpartys. Nicht privat wie in besetzten Häusern mit nackigen Hippies, Hunden und Crack, sondern schön bei jemandem zu Hause. Da kommst du allerdings nur mit Einladung rein. Irgendwie ist es Tradition, dass Leute mit einem großen Haus eine Bar aufstellen, Essen machen und eine Band oder Jam Sessions organisieren. Ein absolut legendärer Typ hat dafür extra mal einen Pizzaofen in sein Haus gebaut. Du kannst mit ein paar Euro zur Party beisteuern, aber nur, wenn du willst.

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LGBTQ

Brüssel ist das Epizentrum der belgischen LGBTQ-Community. Jedes Jahr im Mai findet zwei Wochen lang das belgische PrideFestival statt, wo es im Szenenviertel Kolenmarkt zahlreiche Filmfestivals und Partys gibt. Es gibt diverse gute Bars, die beliebtesten sind wohl Le Belgica und Le Fontaines. Andere bekannte Gay-Partys sind Los Ninos und La Demence. Die Leute von La Demence organisieren jedes Jahr eine Bootstour, bei der alle Regeln über Bord geworfen werden und zu der Leute aus der ganzen Welt kommen.

WENN DU NÜCHTERN BIST

Du glaubst, du hast Brüssel gesehen, wenn du beim Atomium, an der Brüsseler Börse und am Grand Place warst? Dann kann dir keiner helfen. Es gibt so viel mehr als den zweihundertprozentig enttäuschenden Anblick des Manneken Pis (und Jeanneke Pis, die auf der anderen Seite des Grand Placetiefe Kniebeuge macht). Die Stadt ist auf wunderbare Weise chaotisch, und wenn du dich mal aus der Wohlfühlzone deines Campus-Lebens rausbewegst, wirst du ein paar echt coole Orte entdecken.

In echt ist er auch nicht viel größer als das. Foto: arnybo | Flickr | CC BY-SA 2.0

Brüssel ist ein Mekka für junge Künstler und Kunstfans. Überall in der Stadt siehst du Murals an den Häuserwänden, beeindruckende Jugendstilhäuser von Victor Horta und Museen. Wenn du die Klassiker durch hast—das BOZAR, die Königlichen Museen der Schönen Künste, das frisch renovierte WIELS oder das brandneue Street-Art-Museum MIMA in der ehemaligen Belle-Vue-Brauerei—, kannst du dich der Lieblingsbeschäftigung Brüsseler Studenten hingeben: dem Besuch einer der Hunderten kleiner und großer Galerien im Stadtzentrum. Les Garages Numériques beschäftigt sich mit digitaler Kunst, jeder kann sein Portfolio an das Kunstprojekt Le MAGA schicken und bei Recyclart gibt es Workspaces für vielbeschäftigte Künstler. Hier ist jeder willkommen, egal ob Fotograf, Architekt oder Leute, die einfach nur ein paar Plastiktüten zusammennähen wollen.

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Viele lieben das Viertel Les Marolles. Jeden Tag gibt es hier inmitten von Antiquitätenläden, entspannten Bars und Street-Art-Künstlerneinen der größten Flohmärkte Europas. Die Verkäufer verstehen was von ihrem Job. Wenn du also am Ende noch Geld übrig haben willst, solltest du das Feilschen üben. Auf der beliebten Brabantstraat, dem Nordafrika von Brüssel, tönen Koransuren oder marokkanische Musik aus den Boxen, es gibt Teppiche, Haushaltswaren und Klamotten. Einfach absolut gemütlich das alles.

Mordskater? Dann ab mit dir zum Place Flagey, in einen der Parks oder den Stadtwald. Oder du weckst den Belgier in dir und gehst in die Skybar 58 auf der Dachtrasse des Parkhauses Parking 58. Als Brüsseler Student bist du natürlich absoluter Profi im bierglasheffen—Bierglasheben—und kannst deinem Schädel so bestens kontern.

ÜBERTRIEBEN GUTE PRAKTIKA

Als Hauptstadt Europas kann man sich in Brüssel ein super Praktikum an Land ziehen. Neben dem Europäischen Parlament, der NATO und 159 Botschaften hat fast jedes internationale Unternehmen ein Büro in Brüssel. Und wer einmal für einen Typen mit so hochtrabendem Namen wie François-Philippe gearbeitet hat, ist definitiv reif für die Geschäftswelt. Das weiß jeder.

Davon abgesehen kannst deinen Lehrern und Dozenten weismachen, dass du ein Nerd bist, indem du ihnen etwa erzählst, dass du freitags immer im Belgischen Institut für Weltraum-Aeronomie rumhängst. In Brüssel gibt es die meisten Bibliotheken in ganz Belgien, und Studenten leihen gratis. Viele davon sind wissenschaftliche Bibliotheken, einige der Sammlungen gehören zu den besten und innerhalb ihres Fachgebiets umfangreichsten der Welt. Wenn du also sagen kannst, dass du deine Abschlussarbeit in Brüssel geschrieben hast, wirst du damit einen guten Eindruck machen, egal wo du dich bewerben willst.

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DEIN KONTO

Brüssel ist eine Weltstadt, schont aber überraschenderweise deinen Geldbeutel, was ziemlich cool ist, da man als Student, das wird jetzt ganz neu für dich sein, bekanntlich nicht in Geld schwimmt. Das Studium wird von der Regierung unterstützt, die Studiengebühren richten sich nach deinem Studiengang, deiner Staatsangehörigkeit und wie viele Studien-Credits du erwerben willst. Allgemein kann man aber sagen, dass ein Studienjahr in Brüssel irgendwo zwischen 400 und 1000 Euro kostet.

Warte, das ist noch nicht alles. Auch die Mietpreise werden dich glücklich machen. Du musst nicht für ein Schweinegeld in einer Abstellkammer unter der Treppe oder auf einer 2,4 Quadratmeter großen Gästetoilette wohnen oder alle drei Monate deine Habseligkeiten Richtung nächstes WG-Casting zu schleppen. Durchschnittlich kostet ein vernünftig großes Zimmer zwischen 300 und 500 Euro. Oft haben die Häuser auch eine Dachterrasse—das ist so ein Studi-Ding in Brüssel, mit Blick über die Stadt den Grill anzuschmeißen—Oder du ergatterst dir ein Zimmer in einem der grandiosen Altbautenmit hohen Decken, Holzfußboden und jeder Menge Licht.

PRAKTISCHE WÖRTER UND SÄTZE

Wer in Brüssel lebt, wird schnell zum polyglotten Aufschneider. Du lernst Flämisch (wie Niederländisch, nur cooler), Französisch und Englisch. Zurück zu Hause halten dich die Dorfatzen für einen allwissenden Herrscher und deine zukünftigen Kollegen werden dich verehren wie einen jungen Gott. Am Anfang ist das nicht direkt einfach—alle Straßen haben französische und niederländische Namen—, aber zum Glück haben wir dir für den Anfang die wichtigsten Sätze und Wörter rausgesucht, also keine Panik. Du wirst gleich in deiner ersten Woche ein paar warme Worte mit den Einheimischen in Brüssel wechseln können, egal ob sie Französisch oder belgisches Niederländisch sprechen.

DEUTSCH - FLÄMISCH - FRANZÖSISCH

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Hallo - Hallo - Salut

Tschüss - Saluutjes - Salut

Bitte - Astemblieft - S'te plait

Wie geht's? - Cava? - A'laise?

Danke - Merci

Scheiße! - Merde!

Bock auf ein Bier? - Goesting in een pinke? - T'es chaud(e) un verre?

Bock auf Knutschen? - Muilen? - On se roule une pelle?

Dude - Ket - Fieu

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