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Popkultur

Das Weekend of Horrors kommt nach Wien

Wir haben das Programm, die Tickets und ein Foto von sehr süßen Alpacas.

Wenn man nach "Convention" bildergooglet, findet man seitenweise Fotos von erbsigen, ameisigen Menschenmassen in Stadien, von denen die meisten entweder wie Wahnsinnige gekleidet für Autogrammkarten anstehen oder erschreckend normal gekleideten Wahnsinnigen beim Reden zujubeln – je nachdem, ob sich bei der Convention alles um ein Pop-Produkt oder ein politisches Parteiprogramm dreht. Was jedoch alle Conventions gemeinsam haben, ist der Umstand, dass die Besucher auf den ersten Blick immer gruseliger aussehen, als die Stargäste – nur, um sich beim zweiten Blick hinter die Fassade trotz ihrer Gewalt-Outfits als tausendmal harmloser herauszustellen.

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Frankensteins Monster wurde nach seiner Horrorkarriere für Propagandafilme über Bettler-Abwehr engagiert.

In unserem Fall ist das besonders wahr. Hier handelt es sich schließlich um eine Convention für Horror, Splatter, Gore und Schabernack, wo sich einerseits genau die Leute tummeln, die für unsere Kindheitstraumata verantwortlich sind (Karohemd, Karottenhose), und wo andererseits jene Monster herum mäandern, deren Kleidungsstilbewusstsein von besagten Kindheitstraumata zersetzt worden ist (Latexwunden, Blechmacheten, Exoskelette aus Stahl, Papier und absoluter Ironie-Immunität).

Genauer gesagt geht es um das Weekend of Horrors, das am 16. und 17. Juni 2012 zum ersten Mal nach Wien kommt und uns auch gleich ein paar geadelte Altstars des Über-Genres mitbringt. Und das sage ich nicht nur, weil uns die Belegschaft des Weekend of Horrors mit Tickets und einem zweitägigen Endlosvorrat an Wodka versorgt. Tatsächlich sagen wir das sogar, obwohl das mit dem Wodka nicht mal stimmt (wobei es natürlich nicht in unserem Einflussbereich liegt, das zu ändern, liebes Weekend of Horrors-Team). So unbestechlich und true sind wir. Jawohl.

Auch irgendwie Horror: Wenn der Wodka so gut wirkt, dass alle Convention-Besucher SO aussehen.

Mit dabei sein wird unter anderem Linda Blair, die einen Abend zuvor auch beim Grindhouse Double Feature des Klub Kaputt und des /Slash Filmfestivals zu Gast ist und neben der Hauptrolle im dort präsentierten Savage Streets außerdem das besessene Mädchen in The Exorcist mimte. Fun Fact: Max von Sydow hat dank der kleinen Linda am ersten Drehtag tatsächlich seinen Text vergessen und nein, das ist nicht der Anfang eines unglaublich üblen Pedo-Witzes, sondern das Ende einer Anekdote über verdammt gutes Schauspielern.

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Ein weiteres Highlight ist der Besuch von Doug Bradley, der sich altgedienten Horror-Fans als Pinhead aus Hellraiser ins Langzeitgedächtnis gebohrt haben dürfte und dessen Namensvetter gerade eben den Feuerwehrdienst hinter sich gelassen und eine hoffentlich tolle Pension begonnen hat:

Doug Bradley (Fire Marshal) damals und heute. Alles Gute für die Pension, Doug!

Doug Bradley (Schauspieler) damals und heute. Alles Gute für die Dreharbeiten zu The 4th Reich, Doug!

Und weil es bei gestandenem Horror neben kontemplativer Sozialkritik und subtilem Psycho(analyse)terror auch schon mal um laute Effekte und schrilles Geschrei gehen darf, hier die Namen der übrigen Gäste IN VERDAMMTEN GROßBUCHSTABEN UND FETT:

+++ MICHAEL BIEHN, SYBIL DANNING, OLIVER ROBINS, NICK PRINCIPE, JENNIFER BLANC, VINCENT GUASTAFERRO, MELISSA COWAN, DAVID NAUGHTON!!! +++

Das war jetzt hoffentlich laut genug für euch. Wenn ihr auch in der Messe Wien vorbeischauen wollt, aber euer ganzes Monatsgeld schon für Wodka ausgegeben habt, könnt ihr bei uns noch Tickets für das Weekend of Horrors gewinnen: Einfach eine E-Mail an win@vice.at schicken und eure beste Frage an einen der Stars mit in die Nachricht packen. Die besten bekommen die Karten und wir werden zusehen, ob wir eure Frage außerdem an die Adressaten ausliefern können. Mehr Infos gibt es außerdem auf der Website des Weekend of Horrors. Bis dahin entlassen wir euch mit einem seelenmassierenden Foto von verdammt süßen Alpacas ins hoffentlich horrorfreie Wochenende:

Ich selbst habe diese Viecher schon mehrmals gekuschelt und mindestens genauso oft schon gegessen und beides war wirklich sensationell. Falls ihr mal in Bolivien seid, probiert unbedingt eins von den Steaks, die sich unter diesen plüschigen Pelzschenkeln verstecken. Das Zeug schneckt himmlisch! Aber gerade kommt mir der Gedanke, dass die Vorstellung, das netteste Tier der Welt zu verspeisen, für manche von euch vielleicht das Gegenteil von beruhigend sein könnte. Okay. In diesem Sinne endige ich versöhnlich und sage zum Abschluss: Aplacas sind die Zuckerwatte des Tierreichs. Damit können jetzt hoffentlich alle leben, oder? Zum Tätowieren. Mahalo!