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Warum morgen 35.000 indische Fans Zidane-Masken tragen werden

Die Fans der indischen Kerala Blasters druckten für das Derby gegen Chennaiyin FC 35.000 Zidane-Masken aus. Deren Coach Marco Materazzi können sie nämlich gar nicht leiden.
Foto: Imago

Manche Geschichten im Fußball werden wohl niemals vergessen. Etwa der Kopfstoß von Zinedine Zidane gegen Marco Materazzi im WM-Finale 2006. Zumindest den Italiener wird diese Geschichte gezwungenermaßen wieder einholen—ob er will oder nicht. Der derzeitige Trainer des indischen Fußball-Franchises Chennaiyin FC wird morgen wohl in etwa 35.000 Gesichter des Franzosen blicken. Vor dem südindischen Derby gegen die Kerala Blasters in der Indian Super League (ISL) haben sich die Kerala-Fans nämlich eine besondere Choreo ausgedacht.

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Laut indischen Medienberichten planen sie, 35.000 ausgedruckte Zidane-Masken an die Zuschauer zu verteilen und somit Materazzi und sein Team aus der Fassung zu bringen. „Wir wollen damit eine Nachricht an den Trainer (Materazzi) senden. Und wir dachten lange darüber nach, wie wir es als Fans auf der Tribüne tun können. Wir wollen gegen Gewalt protestieren, aber das so friedlich wie möglich", erklärte Kerala-Fan Abdul Hadhi dem Portal Sportscafe. „Das ist ein Thema, das die Aufmerksamkeit der Welt und der ISL braucht. Ein Trainer kann sich so nicht einmischen."

KERALA BLASTERS fans prepared 35000 zinedine zidane masks against chennai fc coach mattarasi@ZidaneOfficial_ @Zidane_Zinedine @BBCBreaking pic.twitter.com/e3cE219usY
— Shafi (@pvulm) 10. November 2016

Grund für die provokante Fan-Aktion: Materazzi wurde von der ISL nach der letzten Begegnung beider Teams Ende Oktober—Endstand 0:0—gesperrt. Nach dem Spiel soll sich der Italiener an einem Handgemenge zwischen Chennaiyins Mittelfeld-Motor Manuele Blasi und Keralas Stürmer Kervens Belfort beteiligt haben. Materazzi sieht sich hingegen missverstanden: „Ich denke, es war eine Ungerechtigkeit, die passiert ist. Ich wollte Belfort nur die Hand schütteln und mit ihm reden", so Materazzi. Indirekt kritisierte der Italiener vor allem die ISL, die ihn scheinbar zu den Vorfällen nie befragte und ihm einen Maulkorb aufsetzte. „Wenn ich nun dazu etwas sage, werde ich aber für 20 weitere Tage gesperrt."

In Bezug auf die geplante Fan-Aktion zeigte sich Materazzi ebenfalls wenig begeistert—aber nicht wegen der Provokation: „Haben sie dafür viel Geld ausgegeben?" fragte sich der ehemalige italienische Nationalspieler. „Ich würde dieses Geld für Essen ausgeben, statt für so etwas."