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Reisen

Dekotora Trucks in Japan

Das Land der aufgehenden Sonne hat mit Dekotora wohl eine der abgefahrensten Trucker-Subkulturen überhaupt hervorgebracht. Etwa so wie Pimp My Ride auf einem schlimmen Amphetamin-Exzess.

Kennt ihr Dekotora? Das Land der aufgehenden Sonne hat damit wohl eine der abgefahrensten Trucker-Subkulturen überhaupt hervorgebracht. Die Trucks, mit ihren mit neonfarbenen, ultravioletten Lichtern, farbenfroher Airbrush-Kunst und glänzendem Chrom, scheinen direkt aus einem zwei-Sterne Las Vegas-Kasino zu kommen, inklusive aufwendiger Lüstern und samtenen Polstern. Es gibt viele Tuningszenen in Asien, die aus ihren Trucks Fetischobjekte machen, wie zum Beispiel Jeepnys in den Philippinen, aber diese japanischen Trucks sind wirklich erstaunlich. Die Fahrer geben oft Millionen Yen dafür aus und brauchen Jahre mühevoller Arbeit, um ihre Trucks in Kunst umzuwandeln—und mit Kunst meinen wir Fahrzeuge, die Tausende Kilo getrockneten Tintenfischs durch die japanische Landschaft befördern. Sie bewegen sich von Stadt zu Stadt und leuchten dabei wie verrückte Weihnachtsbäume auf Rädern. Der Dekotora-Trend kam auf, nachdem in den 70ern viele japanische Low-Budget-B-Movies über Trucker gedreht wurden. Der erste Film hieß Truck Guys. Der Hauptcharakter war ein Trucker, der mit seinem wild ausstaffierten Semi durch ganz Japan gefahren ist und dabei eine Menge schräger Abenteuer erlebt hat. Truck Guys war erfolgreich genug, damit zehn weitere Dekotora-Filme gedreht werden konnten (die alle von Norifumi Suzuki geschrieben und produziert wurden), die die Herzen und Seelen von einsamen Truckern aus ganz Japan eingefangen haben.