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Popkultur

Eine Berner Bar stellt Erich Hess vor die Tür – und das Internet kriegt sich nicht mehr ein

Schräge Blicke, Bierdusche, Rausschmiss: Die schwierige Geschichte zwischen Erich Hess und dem Berner Nachtleben geht in die nächste Runde.

Es ist wieder einmal kompliziert zwischen Erich Hess und dem Berner Nachtleben. Der SVP-Stadt-, -Gross- und -Nationalrat wollte nach der Sitzung im Berner Kantonsparlament mit vier anderen Parlamentariern ein Bier trinken gehen. Das Lokal der Wahl: "Die Taube" in der Berner Altstadt. Dort jedoch entschied man sich, dem SVPler den Einlass nicht zu gewähren. Wie der Bund schreibt, sprach der betreffende Mitarbeiter des Lokals "in breitem Berner Dialekt und hatte eine dunkle Haut".

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Hess, der selbst bei Sitzungen des Berner Stadtrats mit Tiraden über "dealende Neger" seinen Hang zu unflätigem Rechtsaussen-Vokabular zeigt, sieht sich jedoch selbst als Opfer. Es sei nicht das erste Mal, dass ihm wegen seiner Einstellung der Zutritt zu einem Lokal verwehrt bleibe. Ausserdem werde er in der Stadt oft angestarrt und bedrängt. Doch einschränken, versprach er, lasse er sich nicht.

Der Mitarbeiter der Taube erwidert, er habe Hess nicht aufgrund seiner politischen Gesinnung den Zutritt verwehrt. Der Grund sei um einiges banaler: So sei es im vergangenen Sommer bei einem von Hess' Besuchen zu einer grossen Diskussion zwischen ihm und seinen Politikkollegen gekommen. Der Taube-Mitarbeiter wollte das dieses Mal – wohl in Rücksicht auf alle Gäste, die keine Politiker sind – in weiser Voraussicht bereits an der Tür verhindern. Er ergänzt aber: Er fände es schon speziell, wenn ein Politiker von "Negern" spreche und nachher eine Bar besuche, die auch von Männern mit nigerianischen und philippinischen Wurzeln geführt werde.

Der Vorfall führte unter dem Artikel des Bundes sowie auf Facebook und Twitter zu heftigen Diskussionen. Allein der Artikel sammelte in weniger als zwei Stunden über 100 Kommentare. Der Grundtenor: gut so, Traube!

Andere wiederum finden das Vorgehen des Mitarbeiters nicht in Ordnung. Hier gehe es gar um eine Form der Diskriminierung, schreibt ein Twitter-User:

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Und auch Erich Hess selbst fühlt sich ungerecht behandelt – wenig überraschend durch Linke und Grüne:

Etwas durchdachter analysiert jemand die ganze Debatte auf Facebook: