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The Photo Issue 2011

The Bad Shit

Im Dschungel mit Boliviens Drogenbekämpfungseinheit.

Ich war der persönliche Fotograf des bolivianischen Generals Hugo Banzer während dessen Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 1997. Nach seinem Sieg bat ich ihn, mich irgendwohin zu schicken, wo ich etwas Aufregendes dokumentieren konnte. Seine Wahl fiel auf die Provinz Chapare im Departemento Cochabama, wo ich mich von 1997 bis 2001 der mobilen Einheit der bolivianischen Polizei zur Drogenbekämpfung (UMOPAR) als Journalist anschloss. Die Einheit war ein hochspezialisierter und von der us-amerikanischen Drogenbehörde finanzierter Nebenzweig der FELCN, Boliviens Spezialeinheit zur Drogenbekämpfung, und meine Aufgabe bestand darin, ihre Effizienz und ihre Erfolge zu dokumentieren.

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Zu dem Zeitpunkt gab es weltweit kaum eine andere Region, in der mehr Kokablätter produziert wurden (was bedeutet, dass die Felder in Chapare für einen Großteil des Pulvers verantwortlich waren, das in Nasen auf der ganzen Welt landete). Diese Ära gilt inzwischen aufgrund der Risiken und des Blutevergießens auf beiden Seiten als epoca negra-  das dunkle Zeitalter. Ich hatte großen Respekt vor den Männer, deren Pflicht es war, den Dschungel aufzuräumen; wir teilten Schweiß, Blut und Schüsse, und ich verlor mehr als nur einen Freund dort drüben.

Ich möchte klarstellen, dass diese Fotos nichts mit den jetzigen Drogenbekämpfungseinheiten Boliviens gemein haben. Seit Evo Morales - ein ehemaliger Cocalero-Aktivist- an die Macht kam, wurde die Finanzierung von Einsätzen dieser Art drastisch gekürzt. Auf der anderen Seite hat das höhere Produktionsvolumen natürlich den Preis des Endprodukts gesenkt, und die gegenwärtige Lage scheint auf einen bedrohlichen Höhepunkt zuzusteuern. Ausgehend von meinen Erfahrungen halte ich es für sehr gut möglich, dass die Gegend in den nächsten Jahren ein Wiederaufflammen der Gewalt erleben wird. Mögen diese Fotos als Warnung vor ihrere Zerstörungskraft dienen.

One of the many search-and-destroy operations conducted by UMOPAR and the Bolivian Army near the Ichilo River in the Chapare region of Cochabamba. These cooperative antinarcotics endeavors eventually spawned three groups: The Red Devils carried out helicopter operations, the Blue Devils worked in the rivers, and the Green Devils provided logistical support. As we were wrapping up, a UMOPAR soldier turned to me and said, “You forgot your camera bag!” I replied, “I didn’t bring a bag.” We opened it and found a one-kilo ball of cocaine sulfate. A drug mule must have abandoned it on the side of the road after realizing there was a checkpoint ahead. A few “Leopards,” as UMOPAR members are known, destroy a cocaine-paste processing lab. The proprietor and his workers managed to escape during a gunfight with the troops. A cocaine-paste processing lab burns as a Leopard protects the site. Many times traffickers would return after fleeing a raided site, seeking to recover any materials and to kill the troops guarding the area. A UMOPAR soldier protects a site in Chimoré where tons of confiscated coca leaves and base cocaine paste were destroyed. Traffickers lucky enough to escape would sometimes return in an attempt to reclaim their materials and kill antinarcotics forces. These bundles of cocaine paste were found in secret compartments inside a civilian bus. They contained about half a kilo each. Large amounts of chemicals (such as acetone and ether) used to manufacture cocaine and other drugs were typically transported away from the Chapare region to the outskirts of the city of Oruro, where they were frequently destroyed with C-4.