NEW AESTHETICS "HIGHSNOBIETY" PRESENT: THE T-SHIRT ISSUE

Highsnobiety hat mit The T-Shirt Issue über vier aktuelle Innovationen aus dem Fashionbereich gesprochen und sie gebeten, ihre Einschätzung zum Potential des jeweiligen Trends mit uns zu teilen.

 1. Pixels & Voxels

Dem Verwenden von Polygonen liegt nach wie vor der Wunsch zu Grunde eine konstruktive Auseinandersetzung mit Bekleidung (Hüllen) zu stilisieren. Obwohl Polygonmeshes weiterhin die weit verbreitetste Darstellungsweise von 3D Computergrafikprogrammen sind, so werden diese Strukturen in Animationsfilmen und 3D Visualisierungen nicht mehr explizit dargestellt. Durch das rendern oder hochauflösen verschwindet die kristalline Anmutung. Die Gleichsetzung dieser Strukturen mit einem digitalen Ursprung ist inzwischen ein Relikt aus vergangenen Zeiten und hat dennoch eine abstrakte Wirkung im Bekleidungsbereich.

2. Digital Camouflage

Sich visuell den neuen medialen Anforderungen des HDTV zu stellen oder technisch unsichtbar zu werden wird mit der Zeit eine neue Abbildung der Realität schaffen, die wir zunehmend ästhetisch als normal betrachten werden. Mit dem neuen Realismus wird das menschliche Bild noch mehr idealisiert und Künstlichkeit in den Alltag noch mehr integriert werden.

 3. 3D Printing

3D Printing ist nicht nur die Übersetzung der digitalen Ästhetik in die Realität, sondern auch der Export unserer Gedanken und Phantasien. Dinge in so einer Präzision umzusetzen war früher nicht möglich. Zudem ist es eine neue Art der Demokratisierung, da man nicht über besondere handwerkliche Fähigkeiten verfügen muss um "Dinge" entstehen zu lassen. Dieser Bereich wird einer der Spannendsten werden. Gerade durch hochtechnologische und spezialisierte Gerätschaften wie 3D Drucker und 3D Scanner, die inzwischen zu erschwinglichen Homeconsumer Produkten geworden sind.

 4. Glitch

Digital Glitch oder das Herausfiltern von Fehlfunktionen digitaler Medien auf visuelle Art und Weise ist eine ästhetische Art der künstlerischen Annäherung an experimentelle Computergrafik, die gerade zu Anfangszeiten des digitalen Zeitalters weit verbreitet war. Der Wunsch bei einem als perfekt angesehenen Computerablauf Fehler zu provozieren oder diese Fehler ästhetisch zu simulieren war der Wunsch die Nicht-Perfektion des Mediums darzustellen und dadurch digitales zu vermenschlichen. Dieser Moment ist etwas schwer Erreichbares und bekommt eine Wertigkeit wie ein Unikat.