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Ab 2016 kann jeder dieses Jetpack kaufen und 1.000 Meter gen Himmel schweben

Mit 74 Km/H lässt dich das Martin Jetpack 30 Minuten durch die Luft düsen.

Die Menschheit und ihr Traum vom Fliegen: Seitdem es Vögel gibt, blickt der erdverwurzelte Homo sapiens in die luftigen Höhen und sehnt sich danach, selbst einmal abzuheben. Zur Zeit befinden wir uns durchaus in einer vielversprechenden Epoche für personalisierte Science-Fiction-Schwebegefährte wie Hoverboards und jetzt auch Jetpacks.

Bereits nächstes Jahr will das neuseeländische Unternehmen Martin Jetpack mit solch einem Raketenrucksack auf den Markt kommen und sogar dem Normalbürger die Möglichkeit bieten, sich bis zu einem Kilometer hoch gen Weltraum zu schießen.

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Produzent des Jetpack ist Glenn Martin, der der Entwicklung dieses Geräts bereits 35 Jahre seines Lebens widmete. Nachdem eine erste öffentlich vorgestellte Version lediglich einen guten Meter über dem Boden schwebte und er einige Häme für das groß angekündigte Event einstecken musste, hoben die folgenden Prototypen immer weiter in die Lüfte ab.

Bild: Martin Jetpack

Der Vorgänger des aktuellen Prototypen erreichte bereits 2011 eine Höhe von 1.000 Metern, doch der Pilot musste sich noch mittels Fallschirm auf die Rückreise zur Erde begeben. Das neueste Modell P12, das Martin letzte Woche bei einer Paris Air Show vorstellte, lässt sich nun auch ganz elegant landen. Wer nicht selbst fliegen durfte, konnte das Erlebnis mittels VR-Brille realtitätsgetreu nachempfinden

Bereits 2016 soll sich jeder der genügend Geld für das Martin Jetpack auf der hohen Kante liegen hat, die Maschine für schlappe 135.000 Euro anschaffen können. Ein Vierzylindermotor lässt euch dann mit 200 PS ganze 30 Minuten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 74 Stundenkilometern durch die Lüfte düsen.

Das Jetpack kann außerdem eine Maximallast von bis zu 120 Kilo befördern. Steuern lässt sich die Flugmaschine mit zwei Joysticks und einem Touchpad und das Gerät kann auf kleinstem Raum vertikal starten und landen.

Besonders attraktiv soll der Raketenrucksack für Katastropen- oder Notfalleinsätze sein. Peter Coker, Geschäftsführer von Martin Jetpack, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: „Die Feuerwehr könnte sich so ein besseres Bild von der Situation verschaffen, zudem ließen sich auch Rettungsmaßnahmen der Wasserwacht besser durchführen. Für Situationen, in denen es darum geht, Personen in kürzester Zeit zu retten, ist ein Jetpack sehr gut geeignet. Für alle Berufzweige der Notfallversorgung gibt es sehr viele Einsatzmöglichkeiten."

Die Initialzündung für Glenn Martins Leidenschaft liegt übrigens in einer feuchtfröhlichen Nacht Ende der 1990er Jahre in der Dorfkneipe und ein paar Kumpels, die sich über fehlende Flugmechanismen beschwerten. Martin schritt zur Tat und 1998 stand sein erster Erfolg in der Einfahrt. Da Martin selbst ein stattlicher 100-Kilo-Mann ist, schnallte er den Fliegemotor lieber seiner Frau auf den Rücken und siehe da—sie hob ab. Martin kündigte umgehend seinen Job und hat sich seitdem dem Schwebebusiness verschrieben.

Ob in Deutschland bald jeder Privatier mit einem Jetpack zum Einkaufen fliegen kann, ist jedoch fraglich—zu unklar ist die rechtliche Beurteilung der Schwebefahrzeuge. Aber vielleicht ist genau jetzt der Moment, die Unklarheiten des rechtsfreien Raums zu klären und ein paar zukunftssichere Paragrafen zu entwickeln—bis es demnächst eine Jetpack-angepasste Verkehrsordnung für den Luftraum und ausgewiesene Jetpack-Führerscheine gibt.