Bildschirmfoto aus Kara Stones Sext Adventure Video
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Dreckiges Bild mit Fehlern. Alle Glitch-Bild: Sext Adventure
Kara Stone: Ja klar. Am Anfang dachte ich, dass ich mich beeilen muss, weil mir sonst jemand den Namen und die Idee vor der Nase wegschnappt. Mir hat mal jemand von einer Sexting-Idee erzählt. Aber das war mit meiner Entwicklung nicht vergleichbar. Das war nicht einmal Sexting.Und wie kamst du auf die Idee?
Ich habe mir Gedanken zur Intimität über unsere Telefone gemacht und über die Genderisierung von Handys. Telefone sind meistens weiblich, wie Siri.
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Nein. Ich schicke nicht dauernd Sexnachrichten herum.
Nadine Lessio’s Spiel Cat Quest kannte ich aus dem Programm der AGO First Thursdays, die ich kuratierte hatte. Und ich fand es cool. Ich hatte nie zuvor etwas vergleichbares gesehen. Auch Cat Quest spielst du über Text-Nachrichten—auch wenn der Inhalt sehr anders ist.Und beide sind auch ziemlich beliebt im Netz.
Ja das stimmt. Als wir Sext Adventure vorstellten, stammten auch all unsere Bilder noch von CatQuest als Platzhalter. Richtig dreckige Texte, aber das Bild von einer Katze. Als ich Cat Quest sah, dachte ich mir, dass es ein echt guter Weg ist, um Erzählungen aufzubauen. Also sprach ich mit Nadine über die Idee Sext Adventure zu gründen. Und sie schrieb dann ein Programm dafür, dass wir Txtr tauften, so wie Tinder geschrieben… Nein Moment! Nicht wie Tinder. Ich meine Grindr.
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Ja genau. Ich schrieb das Spiel und habe dann Freunde um schmutzige Bildchen gebeten.Irgendwelche besonderen Bildanfragen?
Anfangs war es nur eine allgemeine Anfrage und ich habe in erster Linie Titten-Bildchen von meinen Freundinnen bekommen. Die meisten Männer schickten mir Bilder ihrer weiblichen Trophäen oder von ihrem Schwanz. Wir brauchten mehr Vielfalt. Wir wollen auch verschiedene Sexualitäten zur Verfügung haben. So kannst du dein Lieblings-Gender, deine Lieblingsgenitalien aussuchen und deine Sexting-Geschichte weiterentwickeln. Der Bot selbst hat kein Gender. Dafür brauchten wir die Fotos.Das App scheint bewusst die standardisierte Heterosexualität zu unterwandern.
Es ging nicht nur darum über hetero hinauszugehen, sondern Menschen ein breites Spielfeld zu bieten. Aber auch darum zu betonen, dass Computer sich nicht an unsere binären Vorstellungen halten werden, sollten sie jemals eine Sexualität erlangen.
Ja, es soll erkennbar bleiben, dass du es hier mit einer Maschine zu tun hast. Zwar kriegst du am Anfang eine SMS, die so aussieht als käme sie über eine normale Sexting App. Doch nach und nach verhalten sich die Bots zunehmend wie Menschen und verkünden ihre eigenen Wünsche und Gelüste. Dem setzen wir dann mehr und mehr Bildfehler entgegenKannst du dir vorstellen selbst mit einem Roboter zu sexten?
Ich habe das so oft getestet. Ich brauche es mir nicht mehr vorstellen.Hier kannst du dir einen Zugang zum Sext Adventure Spiel herunterladen.