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Popkultur

Was zur Hölle geht eigentlich in „Halloween“ ab?

Zwischen all den nuttigen Hexenkostümen und schlechtem Kunstblut wird schnell vergessen, worum es bei Halloween wirklich geht: schlechte Horrorfilme.

Zwischen all den nuttigen Hexenkostümen und schlechtem Kunstblut wird schnell vergessen, worum es bei Halloween wirklich geht: schlechte Horrorfilme. Wie praktisch, dass im Jahr 1978 ein Streifen erschienen ist, der nicht nur eines der bekanntesten Gruselfilm-Franchises überhaupt geprägt und Jamie Lee Curtis’ Karriere ins Laufen gebracht hat, sondern auch noch genau so heißt wie der Lieblingsfeiertag eines jeden Requisiteurs.

Wir haben uns zur Feier des Tages Halloween, die Geschichte um den stummen Messerstecher Michael Myers, rund 36 Jahre später noch mal angeschaut und hätten da ein paar Fragen …

ACHTUNG, SPOILER!

  • Bilde ich mir das ein, oder wurde die Intromelodie mal auf irgendeinem John-Bello-Tape von Kool-Savas gesamplet?
     
  • Hach, die späten 70er. Da hatte man noch keine Angst vor runden Schriftarten.
     
  • Wenn der Eindruck erweckt werden soll, dass sich jemand dem Haus nähert und die Bewohner durchs Fenster beobachtet, warum hört man dann lediglich (extrem leise) Schrittgeräusche und das auch nur gegen Ende der Eingangsszene? Atmet Michael Myers nicht?
     
  • Hatte das Pärchen in den vergangenen 30 Sekunden Sex? Oder hat der Typ einfach nur kurz sein Hemd aus- und dann wieder angezogen?
     
  • Das Mädchen sitzt direkt vor einem Spiegel. Müsste sie ihren Angreifer nicht schon in dem Moment sehen, wo er das Zimmer betritt?
     
  • Warum starrt die Mutter so absolut gelangweilt auf ihr Kind, das offensichtlich aufgebracht und mit einem blutverschmierten Messer im Vorgarten steht? Man sollte doch davon ausgehen, dass sie diese Situation IRGENDWIE beunruhigt?
     
  • Klar, es muss irgendwie dramatisch sein und so, aber wie viel Angst kann ein erfahrener Psychiater wirklich vor einem kleinen Jungen haben? Er ist schließlich nicht das The Ring-Mädchen.
     
  • Die Horrorfilm-Historie hat gezeigt, dass es einem in den seltensten Fällen gut tut, wenn man einem psychotischen Kind sagt, was man wirklich über es denkt.
     
  • Warum sollte man keine Angst vor einem Killer haben, nur weil er 15 Jahre lang kein Wort gesagt hat? Macht ihn das nicht noch unvorhersehbarer und somit gefährlicher?
     
  • Dafür dass gerade jemand in einem Krankenkittel auf allen Vieren ihr Autodach hochgeklettert ist, bleibt die Krankenschwester aber erstaunlich entspannt. (In diesem Zusammenhang scheint es auch die absolut richtige Entscheidung, das Fahrerfenster runterzukurbeln.)
     
  • Wenn Michael einfach nur das Auto stehlen wollte, hätte er diese ganze „creepy Hand vom Dach durchs Fenster“-Nummer doch gar nicht abziehen brauchen?
     
  • OK, Michael Myers greift mitten in der Nacht seinen Psychologen an und stiehlt das Auto. Direkt vor der Nervenheilanstalt. Trotzdem ist ebenjener Seelendoktor erst am darauffolgenden Tag IM Gebäude und guckt sich die Zelle des Entflohenen an. Warum? Wie ist diese Nacht weiter verlaufen? „Hey, ich glaube, der gefährlichste Psychopath, den ich je behandelt habe, ist gerade entflohen, aber lasst alle mal eine Nacht drüber schlafen“?
     
  • Heutzutage würde man jeden, der schweratmend an einem Kinderspielplatz steht, innerhalb kürzester Zeit aufgreifen.
     
  • Vielleicht ist Michael Myers gar kein Psychopath. Vielleicht hasst er Halloween einfach WIRKLICH?
     
  • Jedes der High-School-Mädchen sieht aus, als wäre es Mitte 20. Mindestens. Rein von den Stimmen her eher 40.
     
  • Wenn sie alle in dieselbe Klasse gehen, warum haben sie dann komplett unterschiedliche Schulbücher?
     
  • Wo hat Michael Myers eigentlich Autofahren gelernt? Dürfen lebenslang weggesperrte psychisch Kranke in der Klapse den Führerschein machen?
     
  • Und wo hat er die Maske her?
     
  • 40 Minuten rum und man weiß nichts über den Protagonisten, außer dass er irgendwann mal seine Schwester umgebracht hat, angeblich sehr gefährlich ist, Probleme mit seinem Gesicht hat und jetzt einem wildfremden Mädchen nachstellt.
     
  • Gott sei Dank bewahrt die Freundin von Jamie Lee Curtis immer ein frisches Herrenhemd in der Küche ihres Babysitting-Kindes auf.
     
  • Warum räumt sie das Regal nicht einfach weg, wenn sie versucht, aus dem Fenster dahinter zu klettern? Damit sie hängenbleiben kann und man ihren Arsch sieht?
     
  • Babysitting-Kind Lindsay hat den Hörer neben das Telefon gelegt, wieso klingelt es also noch mal, sobald sie wieder den Raum betreten?
     
  • Hat Michael Myers so eine Art Zwangsneurose, bei der er immer alles abschließen muss?
     
  • Da der örtliche Polizist Bescheid weiß: Wie genau lässt sich verantworten, dass ein unfassbar gefährlicher Mörder durch die Stadt streift und niemand auch nur irgendwie gewarnt wird?
     
  • Warum beginnt die Alte schon zu stöhnen, wenn der Typ nur die Decke lüftet? So funktioniert Sex nicht. Andererseits erklärt das die schnelle Nummer zu Beginn des Films.
     
  • Sorry, aber Michaels Obsession mit Jamie Lee Curtis ergibt immer noch keinen Sinn. Ja, sie hat sehr volles Haar. Ist es das?
     
  • OK, ernsthaft. Wie ist er hinter die Couch gekommen? Das Fenster und die Tür waren geschlossen und wenn er von einer anderen Seite gekommen wäre, hätte man ihn sehen müssen.
     
  • Wie kann es sein, bei all dem lauten Gebrülle, dass weder der Psychologe (der die letzten 20 Minuten wartend in einem Busch verbracht hat) noch der patrouillierende Polizist irgendetwas aktiv davon mitbekommen, geschweige denn eingreifen?
     
  • Jamie Lee Curtis hat die Horror-Regel Nummer Eins verstanden: Verstecke dich immer im Schrank. Wie viel Erfolg verspricht sie sich aber davon, in ihrem Versteck so laut zu randalieren, dass es sogar der offensichtlich halbtaube Psychologe in seinem Busch hört? Anscheinend hat sie den grundlegenden Gedanken hinter dem Wort „Verstecken“ nicht verstanden.
     
  • Ist Michael Myers einer dieser nervigen Videospiel-Endbosse, auf die man fünf Stunden schießen kann, ohne dass sich ihre Gesundheitsanzeige bedeutend verringert?
     
  • Das … äh, wars? Na dann, Alter.

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