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Noisey

Was für Musik hören eigentlich Liechtensteiner?

Sie hören NOFX, Söhne Mannheims, Bryan Adams, ein bisschen Manu Chao und Tupac.
Foto von Sebastian Sele

In Liechtenstein gibt es alles nur ein Mal: Einen Fürsten, eine Fussgängerzone, einen Radiosender. Ersteren, den Fürst, zähle ich seit vergangenem Sommer zu meinem engeren Freundeskreis, zweitere ist mir vor allem aus Sangria-Abenden in meiner Jugend in Erinnerung und letzteren kenne ich zwar, wäre aber nicht böse, wenn dem nicht so wäre.

Das liegt nicht einmal daran, dass Radio L seine Aufgabe als Lokalradio gut macht und deshalb über jedes noch so bescheidene Zeltfest berichtet. Eher daran, dass Radio L alles in seine Playlist schmeisst, was mit Classic Rock, Charts oder „Musik, die man längst vergessen hat und eigentlich ganz froh darüber war" getaggt ist. Während diese Zeilen entstehen, läuft Avicii, One Republic und Whitney Houston.

In der Hoffnung, dass das Musikprogramm des Radiomonopolisten nicht auf den Musikgeschmack der in der Popkulturwüste Liechtenstein gefangenen Bevölkerung abfärbt, flanierte ich zweieinhalb Stunden an verschmitzt schauenden Touri-Shop-Verkäuferinnen in der einzigen Fussgängerzone vorbei und quatschte alle Leute auf ihren Musikgeschmack an. Erste Erkenntnis: Menschen in Anzügen misstrauen Menschen mit Kameras. Zweite Erkenntnis: Die autoverliebten Liechtensteiner findet man nicht in Fussgängerzonen, sondern auf Parkplätzen. Dritte Erkenntnis: Der liechtensteinische Musikgeschmack lässt grösstenteils … Naja … Zu wünschen übrig.

Ob ihr das auch so seht, lest ihr auf Noisey!