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VICE Snow

Bruce Willis begleitet uns durch den 10. Pleasure Jam

Bruce Willis und Enya sind ein unschlagbares Team.

Seit Wochen stand unsere gepackte Tasche neben der Tür, damit wir beim Aufbruch zum 10. O’Neill Pleasure Jam powered by Opel in Schladming auch ja keine Zeit verlieren. Dass wir außer Board und Boots so gut wie alles vergessen haben was ein normaler Mensch für drei Tage am Berg braucht war uns bewusst und egal (Hygieneartikel? NEIN!). Was uns nicht klar war: dass sich unsere Photographin nach fünf Minuten am Berg den Oberarm brechen und die Schulter auskugeln wird. Kein guter Start aber immerhin ein gratis Helikopterflug. Ihr müsst also diesmal mit wackeligen Handy-Photos vorlieb nehmen.

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Als erster Contest der Saison bringt der Pleasure Jam , der inzwischen ein 4 Sterne TTR Contest ist, sowohl Nachwuchsrider wie auch geladene Boardergrößen zusammen um zu fahren und zu feiern. Das Preisgeld beträgt insgesamt 20.000 Dollar und wird von einem Surf-Trip nach Bali getoppt.

Zuerst habe ich mich fürchterlich darüber aufgeregt dass diese zwei Arschlöcher uns nicht dabei helfen wollten unsere Photographin in den Hubschrauber zu tragen. Am nächsten Tag klärte man mich darüber auf, dass es Puppen sind. Die Tatsache dass die Herren Dirndln getragen haben hätte mich vielleicht stutzig machen können.

Donnerstags gab es die Blue Tomato Industry & Rider Welcome Party mit Joey & the Joggers, der Live-Band von Marc Swoboda. Gute Musik, belegte Brote und ein bisschen zu viele Bowle waren ein wirklich guter Start ins Wochenende. Der Heimweg von den Blue Tomato Headquarters am Berg hinunter zum Hotel im Tal war vielleicht etwas wacklig.

Am Freitag ging es dann auch schon los mit den Semi-Finals, die wir uns bei Toast und Bier reinzogen. Q Parks hat sich nicht lumpen lassen und den Park mit drei Kickern, einer Rainbow und einer Straight Rail sowie einer Wallride-Pyramid augestattet. Sieger waren Kalle Jarvilehto und Katerina Vojackova. Dass ich in ihrem Alter noch die BRAVO Girl gelesen und beim Zigaretten kaufen nach dem Ausweis gefragt wurde blende ich aus. Abends wurde bei der Jam Bang Party in der Planai Tiefgarage gefeiert. Die Bedenken, dass es vielleicht ein bisschen übermutig ist eine komplette Garage für eine Party zu mieten werden nach Ansehen dieses Videos nichtig gemacht. Wie kann man die Nacht freiwillig NICHT in dieser hochmodernen Tiefgarage mit Illusionsmalerei verbringen?

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Weil Gott wahrscheinlich grantig war, dass er nicht in der Tiefgarage eingeladen war hat er uns so viel Wind beschert dass das Finale am Samstag nicht nur auf 9 Uhr früh (haben wir leider nicht geschafft) verlegt sondern nach dem zweiten Durchgang der Mädchen ganz abgebrochen werden musste. Aimee Fuller hat mit ihrem Run allen anderen Mädchen in den Arsch getreten, bei den Jungs hatte Eric Beauchemin die größten Eier. Jenia Goldman und Jamie Nicholls staubten die Bali-Reise ab. Komischerweise hat mich noch keiner der beiden gefragt, ob ich mit will.

Unsere Photographin hat sich später tapfer mit uns in den Cult Club zur Horsefeathers Party gewagt. Die ist aber so schnell voll mit durchgedrehten, schwitzenden Boardern gewesen, dass ich um halb Eins Security gespielt und die feiernde Meute aus dem Weg geschubst habe um sie einigermaßen heil nach Hause zu bringen. Das Chaos zu späterer Stunde könnt ihr euch hier ansehen. Mit oder ohne gebrochenem Arm, wir sind uns nicht sicher ob wir da lebend wieder rausgekommen wären.

Das hier war übrigens der Ausblick aus der Seilbahn. Als ich mich zum ersten Mal getraut habe aus dem Fenster zu schauen ist mir die Speibe hochgekommen und ich habe unkontrollierte Schweißausbrüche bekommen. Dann geschah etwas, das so wunderbar war dass ich mir kurz nicht sicher war ob ich gerade zu Gott in den Himmel aufsteige: Die deutsche Synchronstimme von Bruce Willis begann die Geschichte des Dachsteins zu erzählen. Auf Deutsch UND Englisch. „Se Dachstein is se heiest gleschier of stiria.“ Anschließend ließ das Tonband ein Lied von Enya abspielen. Seit ich diese Erde betreten habe, habe ich mich noch niemals so sicher und geborgen gefühlt. Niemals.

Ein Video sagt wohl mehr als Worte, deshalb ein kleiner Ausschnitt von unserer mit Schmerzmittel zugeknallten Kamerafrau. In etwa so lustig und voller Liebe ("Yalda, nimm meine Hand. Ich liebe dich so sehr. So. Sehr!") wie sie war nämlich eigentlich der ganze Pleasure Jam. Wir freuen uns schon recht auf nächstes Jahr.