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Musik

Die Codein-Könige bei Instagram und ihre enge Verbindung zur Ami-Rap-Szene

Es gibt einen Schwarzmarkt für verschreibungspflichtige Arzneimitteln auf Instagram—und einer der größten Dealer hat mir mit dem Tod gedroht.

Illustration von Simon Greiner

Während ich diese Zeilen schreibe, will mich ein Dealer tot sehen. Er hat es vielleicht nicht mit Worten ausgesprochen, aber auch eine Todesdrohung in Emoji ist eine Todesdrohung. Dieser Drogendealer aus Atlanta ist davon überzeugt, dass ich ihn abgezogen habe. Es geht um ein paar Flaschen verschreibungspflichtigen Hustensirup der Marke Actavis, eine potente Mischung aus Codein und Promethazin, die man vor allem als „Lean“ oder „Drank“ kennt. Ich habe niemals Lean konsumiert. Ich kenne weder den Dealer, noch war ich war jemals in Atlanta. Unsere „Begegnung“ fand auf Instagram statt, dem virtuellen Drogen-Flohmarkt, wo Hunderte Mitglieder Lean, Gras und eine Vielzahl verschreibungspflichtiger Pillen verkaufen. Erinnert ich euch noch an Silk Road, den mysteriösen Online-Drogenumschlagplatz? (Silk Road wurde übrigens erst kürzlich der amerikanischen Regierung konfisziert und offline genommen) Es ist mehr oder weniger das gleiche, und zwar mit der gleichen App, mit der du auch Fotos von deinem Frühstücksbrunch teilst. Die gleiche App, die Facebook für eine Milliarde Euro oder 2,85 Millionen Gläser Actavis, die Nummer eins Lean-Marke, gekauft hat. Sie verkaufen es, liefern über Nacht und du kannst ihnen einfach deine Bestellung mailen. Lean, Oil, Mud, Texas Tea, Dirty Sprite, Drank, Sizzurp—der typische Plastikbecher mit lila Flüssigkeit, den du dir gerade vorstellst, ist eine Mischung aus Promethazin und Kodein, gemischt mit Sprite und mit einem Fruchtbonbon garniert.  Lean ist die Lieblingsdroge junger amerikanischer Rapper. Kaum jemand, der nicht schon einen Song über die großartige Wirkung veröffentlicht hat: A$AP Rocky ist Fan des Purple Drank, Lil Wayne, Chief Keef, Schoolboy Q und unzählige andere. Wie eng die Rap-Szene mit den Lean-Dealern verbandelt ist und wieso unserem Autor Fletcher mit dem Tod gedroht wird, lest ihr bei Noisey.