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anti-diskriminierung

NBA entzieht Charlotte das All-Star-Game und setzt ein starkes Zeichen gegen LGBT-Hass

Weil in North Carolina die Diskriminierer zurückgeschlagen haben, haut NBA-Commissioner Adam Silver auf den Tisch. Sportler, Musiker und Unternehmen schließen sich dem Protest an.

Die NBA und ihr Commissioner Adam Silver haben der Stadt Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina das NBA Allstar Game 2017 entzogen. Hintergrund ist ein im März verabschiedetes Gesetz, das Anti-LGBT-Diskriminierung unnötige Steine in den Weg legt. Ganz nach dem Motto: Die Diskriminierer schlagen zurück.

Das Gesetz verbietet es den Kommunen, eigene Anti-Diskriminierungsmaßnahmen für Homosexuelle und Transgender-Personen ins Leben zu rufen. Außerdem schreibt es Transgender-Personen vor, öffentliche Toiletten nach dem im Ausweis festgelegten Geschlecht aufzusuchen—und nicht mehr nach ihrer eigenen Gender-Identität.

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Das Gesetz war ein Reflex reaktionärer Kräfte (lies: Republikaner) auf eine Entscheidung aus Charlotte, sexuelle Diskriminierung an öffentlichen Orten zu verbieten. Bevor damit auch öffentliche Toiletten gemeint sein konnten, erließen Republikaner schnell den „Public Facilities Privacy & Security Act". Was damit eigentlich bezweckt werden sollte, unterstrich TV-Evangelist Franklin Graham. Achtung, Brechgefahr: „Das Gesetz schützt Frauen und Kinder vor Sexualstraftätern, indem es Männern verbietet, Damentoiletten zu betreten." Klar, Transgender sind jetzt also alles Männer und Sexualstraftäter sowieso.

Um genau gegen eine solche Form der Diskriminierung ein Zeichen zu setzen, zog die NBA den All-Star-Träumen der Stadt Charlotte den Stecker.

Die nordamerikanische Basketballliga begründete diese Entscheidung in einem Statement: „Auch wenn die NBA nicht über die Gesetze in jeder Stadt und jedem Staat, in welchem sie auftritt, entscheiden kann, glauben wir dennoch, dass wir das Allstar-Wochenende aufgrund der Atmosphäre, die das neue HB2-Gesetz hervorbringt, nicht in Charlotte veranstalten können."

Viele amerikanische Sportler begrüßten die Entscheidung. Auch Steph Curry, der selber in Charlotte aufgewachsen ist:

Es ist enttäuschend, dass meine Heimatstadt nicht das All-Star Game wie geplant ausrichten wird. Aber ich verstehe natürlich die Entscheidung von Adam Silver.

Auch Currys neuer Mitspieler Kevin Durant sowie Chris Paul zeigen Verständnis.

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I recognize this was a tough decision for the NBA but I respect the choice. Discrimination of any kind cannot be allowed

— Kevin Durant (@KDTrey5)22. Juli 2016

Chris Paul on the — LA Clippers (@LAClippers)22. Juli 2016

Dass sich Adam Silver für die Rechte der LGBT-Community einsetzt, ist nichts Neues. Erst Ende Juni war er auf dem Gay Pride in New York mitgelaufen.

La NBA et Adam Silver défilent lors de la Gay Pride de New York - — Basket-Infos (@Basket_Infos)June 27, 2016

Als Reaktion auf das umstrittene Gesetz in North Carolina sagte auch schon Bruce Springsteen ein Konzert in dem US-Bundesstaat ab, und Unternehmen wie Apple, Facebook oder die Bank of America kündigten ebenfalls einen Boykott an.