Die häufigsten Fragen über Frauen, die sich Österreicher nur Google zu stellen trauen

Wir alle tun es. Ich tue es, ihr tut es, eure Mama tut es vielleicht (falls sie nicht wieder mal das Internet vom Computer gelöscht hat) und ein Sobotka-Satire-Account tut es: Googeln. Und was ließe sich besser googeln als diese mysteriösen Wesen, die sich Frauen nennen? Ja, wir meinen genau diese mystischen Geschöpfe, die Rosenblüten kacken, wie aus dem Ei gepellt aus dem Bett steigen (#iwokeuplikethis) und seit Anbeginn der Zeit weniger verdienen als Männer.

Jedenfalls scheinen Frauen bei einigen immer noch ziemlich viele Fragen aufzuwerfen, fast könnte man sagen, es wird hier eifrig nach einer pauschal gültigen Bedienungsanleitung für dieses Ding namens Frau gesucht. Aber seht selbst: Wir haben Google gefragt, welche Fragen die Österreicher am häufigsten zum Thema Frauen stellen und möchten ein bisschen weinen.

Entweder habt ihr hier etwas blauäugig nach einem Torrent für den Mel-Gibson-Film aus 2000 gesucht, oder ihr gehört zu den Menschen, die denken, es gäbe ein Geheimrezept, wie man Frauen (also jede einzelne, immer) um den kleinen Finger wickelt. Darüber, was Frauen tatsächlich wollen, streitet sich die Menschheit wahrscheinlich schon ein bisschen länger als Google überhaupt existiert.

Die einen meinen ja, wir wollen kochen, die hässlichen Hemden unserer Männer bügeln und hätten gern einen Mann, der uns zeigt, wo wir hingehören (an den Herd natürlich, duh). Die anderen fragen sich ein bisschen frech, wie es mit einem selbstbestimmten Leben und dem Respekt, der auch Männern zuteil wird, wäre.

Wir wissen zwar nicht, zu welcher Kategorie ihr gehört, aber eins ist ziemlich sicher: Es sind nicht zweitere, die eine Suchmaschine nach dem richtigen Umgang mit einem ganzen Geschlecht fragen. Selbst, wenn wir alles zu euren Gunsten auslegen, bleibt der unangenehme Beigeschmack, dass ihr mit dieser Frage euren Denkvorgang gefährlich abzukürzen versucht. Unser Rat für euch: Sucht nicht auf Seiten wie ElitePartner nach der ultimativen Antwort und/oder löscht euch.

Laut den Ergebnissen zu dieser Frage gibt es so einige Dinge, die Männer wohl an Frauen mögen: Bescheidenheit, das Äußere, Busen, Arsch, Selbstbewusstsein, hohe Schuhe, lange Haare, ein schönes Lächeln und ein Verhalten, das das Prädikat "ladylike" verdient (was auch immer das heißt). Glaubt man diesen Ergebnissen, wollen Männer eher die überzeichnete, gephotoshoppte Karikatur von Bree Van de Kamp aus Desperate Housewives als ein echtes menschliches Wesen. Es ist 2017 und Zeit, den Kopf aus dem Arsch zu ziehen.

Die nächste depperte Frog. Glaubt man diversen selbsternannten Pick-up-Artists, solltest du möglichst hartnäckig bleiben, Gespräche unterbrechen, dich aber gleichzeitig rar machen und möglichst mysteriös erscheinen. Wie du eine Frau tatsächlich eroberst, können wir dir leider trotzdem nicht sagen. Du könntest es einfach damit versuchen, eine nette und aufrichtige Version deines Ichs zu sein. Könnte funktionieren.

Die älteste Frau der Welt sagte im Jahr 2016, ihr Geheimnis für ein langes Leben sei, dass sie keinen Mann habe. Eine andere mögliche Antwort wäre: Weil Frauen nicht so viel Lebensenergie in das Infragestellen von feministischen Aussagen stecken wie Männer. Eine andere, noch wahrscheinlichere: Das doppelte X-Chromosom verschafft Frauen einen entscheidenden Vorteil. Außerdem sind Männer schlechter dran, was die Hormone angeht und neigen statistisch zu riskanteren Handlungen und einem ungesünderen Lebensstil als Frauen (was natürlich mit erlerntem Gender-Verhalten zu tun hat, aber das ändert leider nichts an der Sache). Jedenfalls ist das hier die wahrscheinlich erste Frage aus der Liste, bei der sich googeln wirklich lohnt. Gratulation! Life achievement unlocked!

Wenn ihr nach dieser Wortkombination aus der Hölle googelt, findet ihr verschiedenste Listen voll von Komplimenten, die ihr Frauen machen solltet. Zum Beispiel solltet ihr hin und wieder sagen, dass ohne sie alles nur halb so viel Spaß macht, sie die Einzige ist, die euch versteht und ihr nicht wisst, was ihr ohne sie machen würdet. Wie eure Angebetete auf diese alten Schinken reagiert, müsst ihr selbst herausfinden. Oder ihr lasst es einfach bleiben, wenn ihr die Person vielleicht doch noch nicht für immer loswerden wollt.

Laut einigen fragwürdigen Portalen solltet ihr hier lieber auf Sprüche wie "Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick oder soll ich nochmal vorbeikommen?" verzichten (Pardauz!) und das Eis stattdessen mit Knallern wie "Darf ich dir einen Kaffee ausgeben?" oder "Hallo, ich bin der Jochen" brechen (außer ihr heißt nicht Jochen). Hier kommt noch eine Wahrheitsbombe: Dafür, wie man eine Frau anspricht, gibt es keine universelle Zauberformel, keine pauschale Lösung. Manche Frauen werden über einen halblustigen Spruch lachen, manche werden euch bei einer auf den ersten Blick unverfänglichen Frage sofort alleine an der Bar stehen lassen. Weil Frauen – Achtung! – nicht alle gleichgeschaltete Lady-Borg sind.

Dem People Magazine zufolge wäre das derzeit Julia Roberts. Vielleicht ist es aber auch eure Mama, eure beste Freundin oder eure Schwester.

Wie eine Studie ergab, schauen Frauen eher auf Mund und Nase, Männer bleiben bei den Augen hängen. Wenn ihr euch jedoch lieber nicht auf Studien, sondern auf Dating-Foren verlassen möchtet (wie das im Internet eben so üblich ist), stellt euch diese Antwort vielleicht eher zufrieden: Hände, Lächeln, Oberarme.

Hier ist noch eine Frage: Warum stellen wir uns eigentlich so an? Warum kann man Menschen, die man gut findet, nicht auf seine ganz eigene Art und Weise anschreiben, anstatt sich an Ratgeber zu halten, die einem nahelegen, "frech und unberechenbar" zu sein? Und was bedeutet das eigentlich? Bedeutet unberechenbar, dass man sich nach dem Date drei Jahre nicht mehr melden und sich ein Doppelleben zulegen sollte? Oder dass man mal was total Verrücktes wagen und statt dem Tränen-Lach-Emoji dann doch mal lieber das Zwinker-Emoji verschicken sollte? So viele Fragen, die Google nicht beantworten kann.

In Österreich erlangten Frauen im Jahr 1918 das aktive und passive Wahlrecht, Männer erhielten es elf Jahre früher.

OK, du wandelndes Klischee eines chauvinistischen Bros: Es könnte sein, dass du zu viele schlechte Filme gesehen oder eine Muskatnuss zu viel geraucht hast. Tatsächlich haben sich aber Forscher schon einmal die Mühe gemacht und wollten herausfinden, was es mit dem Vorurteil auf sich hat. Die Studie hat ergeben, dass Frauen deswegen schlechter einparken als Männer, weil sie erstens ein schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen haben und zweitens sich selbst schlechter einschätzen. Also hört auf, dieses scheiß Klischee zu bedienen und Frauen einzureden, dass sie nicht einparken können; euer Chauvi-Scheiß macht das Klischee nämlich erst wahr. Dann werdet ihr diese Frage hoffentlich nie mehr googeln müssen.

Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich keine eindeutige Antwort, aber viele mögliche Erklärungen. Ein Grund, der in Diskussionen zum Thema immer wieder genannt wird, ist beispielsweise, dass ein Arbeitgeber eher einen Mann einer gleich qualifizierten Frau vorziehen könnte, weil er mit einer Schwangerschaft der Frau und somit mit einem Arbeitsausfall rechnen muss. Ein weiterer Grund ist, dass sich Frauen tendenziell häufiger für Branchen entscheiden, in denen man weniger verdient. Auch haben Männer oftmals mehr Arbeitserfahrung als Frauen, weil diese eher die Kinderbetreuung übernehmen. Und es sind meist eher Männer, die lieber einmal zu oft nach einer Gehaltserhöhung fragen als zu wenig, und die ihre Fähigkeiten mehr in den Vordergrund rücken.

Für den Fall, dass ihr mit Nettigkeit meint, dass ein Mann einer Frau sprichwörtlich jeden Wunsch von den Lippen abliest, immer bezahlt und generell mehr in eine Beziehung investiert als sie, könnte genau das der Grund sein: Eine US-Studie zeigte, dass man vor allem jene Menschen als besonders anziehend empfindet, die einem kein klares Signal darüber geben, ob sie Interesse haben oder nicht. Diese Erkenntnis gilt übrigens nicht nur für Frauen.

Keine Sorge, das ist der Titel eines Filmes über die feministische Historikerin und Autorin Gerda Lerner. Sie war die "Godmother of Women's History" und die erste Frau, die über ein frauengeschichtliches Thema promovierte. Fair enough, dass ihr diesen Film googelt. Außer, ihr fragt ernsthaft, warum Frauen Berge besteigen sollten, worauf die Antwort natürlich lautet: WARUM ZUR HÖLLE SOLLTEN SIE NICHT?

Am 8. März. Und bevor ihr fragt: Ja, diesen Tag haben wir immer noch verdammt notwendig. Aus Gründen.

Das Regelpensionsalter beträgt bei Frauen 60 Jahre.

Verena auf Twitter: @verenabgnr

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