FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Wir sprachen mit Galen Pherson, dem Regisseur des neuen Death Grips Video

Wir haben das neue Death Grips Video und ein Interview mit dem kreativen Kopf dahinter.

Gale Pehrson ist ein Trickfilmer, aber nicht diese Art, die du üblicherweise am dümmeren Ende des Internets siehst. Er sitzt also nicht vor dem Computer und programmiert GIFs – er hat sich in seiner Wohnung in L.A. über Monate verschanzt und hing über handgezeichneten Gebilden von schrulligen halluzinogenen Landschaften, oftmals bevölkert von Tieren, die der Ära der sowjetischen Perestroika-Animation so viel schulden wie Max Fleischer.

Anzeige

Vor ein paar Monaten hat sich Pehrson mit den NoiseRap-Terroristen Death Grips aus Sacramento zusammengetan um einen Kurzfilm namens „True Vulture“ zu produzieren. Das Video ist so hinreißend und psychedelisch, wie man es sich nur wünschen kann, und sogar Pehrsons Freundin Jena Malone ist mit dabei (genau die Jena Malone aus Donnie Darko, Contact und The Hunger Games) als die Stimme einer bekifften, Nietzsche-zitierenden Krähe. Das ganze Ding wurde unterstützt vom Museum Of Contemporary Art MOCA in L.A., das gerade seinen eigenen Youtube-Channel an den Start gebracht hat: Hier könnt ihr ihn abonnieren, aber bevor ihr das tut, lest ihr das Interview mit Galen Pherson.

Gestern habe ich Galen angerufen um über seinen kreativen Prozess, seine wahnsinnige Arbeitseinstellung und den Brechreiz nach extremen Aerobics zu quatschen. Mein einziges Bedauern liegt darin, dass unsere Leser nicht seine Stimme hören können, die ziemlich hypnotisch, wie eine Mischung aus Tarantino und Warhol, klingt: Noisey: Hi Galen! Wie geht es dir?
Galen Pehrson: Mir geht’s gut! Ich komme gerade wieder von einem verrückten Work-Out. Meine Freundin Jena macht dieses krass intensive Training für einen Film. Als bin ich mit ihr mitgegangen und habe diese verrückten Aerobic-Übungen gemacht. Ich habe mitgemacht, bis ich fast kotzen musste, es war ziemlich extrem. Was für ein guter Freund! Du folgst ihrem Trainingsplan. Sowas mache ich nicht für meine Freundin.
Ich versuche auch damit anzufangen, weil ich so viel an meinem Computer arbeite oder an meinem Schreibtisch zeichne. Ich brauche einen Ausgleich dafür. Bei diesem letzten Ding, was ich mit der MOCA und Death Grips gemacht hab, ich bin in der Zeit kaum aufgestanden. Wie viel Arbeit hast du da insgesamt reingesteckt?
Ich habe viel schneller gearbeitet als normalerweise … lass mal sehen, vielleicht zwölf Wochen? Ja, zwölf Wochen. Ich habe wirklich jede Minute da reingesteckt für Wochen und Wochen und Wochen. Zwölf Wochen? Krass.
Zwölf Wochen mit mindestens zwölf Stunden Arbeit am Tag, Minimum. In der letzten Woche habe ich vielleicht drei Stunden geschlafen. Wie bist du mit der MOCA und Death Grips in Kontakt gekommen?
Ich kenne Death Grips‘ Drummer Zach. Wir sind schon seit zehn Jahren Freunde. Die MOCA ist eher auf mich zugekommen, und ich habe eine Weile versucht ein Projekt mit Zach zu finden, irgendetwas visuelles, das nicht von einem Label in Auftrag gegeben wurde um einen Song zu promoten. So haben wir die MOCA gefunden und realisiert, dass wir da unsere Projekte so gestalten können wie wir wollen mit dem Ziel, einfach nur kreativ zu sein und nicht nur Werbung für ein Musikstück zu machen.

Es ist unfassbar zu sehen, wie Death Grips sich immer gegen jede Art von Kommerzialisierung wehrt und konstant auf jeden scheißt, der mit ihnen Geld verdienen will.
Sie sind einfach echt kreativ. Es geht ihnen in erster Linie darum, Sachen zu machen - gute Sachen. Das ist ihre Priorität. Und so ist es auch bei mir: Ich will das bestmögliche Zeug machen. Das versuchen wir zu erreichen, verstehst du? Deswegen war es eine einfache Zusammenarbeit. Apropos Zusammenarbeit: Du hast erzählt, dass du und deine Freundin zusammen trainiert. Es macht den Eindruck, dass ihr auch künstlerisch oft zusammenarbeitet.
Oh ja. Sie ist die Stimme in diesem Stück, und wir haben schon sehr oft zusammen gearbeitet. Wie muss man sich den kreativen Prozess vorstellen, wenn man mit jemandem kollaboriert, mit dem man auch eine Liebesbeziehung hat?
Wir haben eine Art eigene Sprache zwischen uns entwickelt, die beim Arbeiten auf eine humorvolle und kreative Art zum Ausdruck kommt. Ich kreiere eine Welt, und ich teile auch meine richtige Welt mit dieser Person. Als es also ins Studio für die Aufnahmen ging, war es ziemlich witzig, weil sie schon zu einem Teil unserer Alltagssprache wurde, so dass es im Studio sehr wenige Anweisungen brauchte. Abseits von deinen Kollaborationen mit Jena, findest du, dass du ein Teil von einer Szene oder Gruppe bist?
Ich finde wirklich nicht, dass ich Teil von etwas anderem bin. Ich glaube, dass ich mich mehr mit Musik als mit anderen Regisseuren identifizieren kann. Ich fühle mich etwas isoliert in dieser Hinsicht und in dieser Welt. Ärgert dich das?
Manchmal schon, aber ich finde, dass es mir ermöglicht, mich kreativ zu entfalten, da es in dieser Hinsicht keinen wirklichen Einfluss auf mich gibt. Wenn ich an diesen Projekten sitze, bin ich von anderen Menschen getrennt. Das liegt zum Teil an der Menge an Arbeit, die ich habe. Das ist witzig, ich habe darüber mit Zach vor kurzem gesprochen. Die Menge an Arbeit ist mehr als der finale Wert davon. Ich glaube Death Grips fühlt das gleiche mit ihrer Musik: Der Aufwand an Kreativität, den du in etwas reinsteckst, macht das Leben ziemlich unbezahlbar. Aber es nimmt den monetären Wert aus etwas heraus, sodass es nichts mehr wert ist … aber gleichzeitig auch alles, schätze ich.