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Die Geschichte von Bubba Sparxxx

Bubba Sparxxx war einige Zeit auf Drogen, aber jetzt ist er zurück und stärker als jemals zuvor.

Fotos von Miyako Bellizzi

Bubba Sparxxx und ich sitzen an einem Picknicktisch am East River in New York. Während wir uns unterhalten raucht er Zigaretten (Newports) und kaut Kaugummi (Mentos). Es ist extrem heiß und er erzählt sehr viel. Er ist ein aufrichtiger Typ, die Art von Mensch, die dir auf diese einzigartige Südstaaten-Art fest die Hand schüttelt; er kommt aus einer Gegend, in der den Männern beigebracht wird, dass man vom Handschlag eines Mannes auf seinen Charakter schließen kann. Sparxxx ist jetzt 37 Jahre alt und sein Haar ist kurz, gegelt und hat graue Stellen. Er ist kompakter und fülliger als zu seiner Hochzeit im Pop-Business und trampelt eher, als dass er geht, so als wäre er noch unsicher, wie er sich mit diesem Körper bewegen soll. Mit seinem schwarzen Shirt mit V-Ausschnitt, seiner hellen Chino-Hose und den Camouflage-farbenen Laufschuhen sieht er aus wie ein Mann, der die Hülle seines jüngeren, hedonistischeren Ichs sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne abgestreift hat.

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In der Musikindustrie ist Timing alles. Wenn du zu spät dran bist, wirst du als Abklatsch abgeschrieben und wenn du zu früh dran bist, verstehen dich die Leute nicht. Bubba Sparxxx hatte das Pech beides gleichzeitig zu tun. Er war der erste weiße Rapper, der im Fahrwasser von Eminems kolossalem Erfolg einen Hit hatte, also haben ihn viele als ein blasses Imitat eines höherwertigen Produkts gesehen. Aber er war mehr als das—zusammen mit seinem Produzenten Timbaland hat er versucht, modernen Country und Rap zu vereinen und daraus einen komplett neuen Musikstil zu machen. Als sie es mit Bubbas zweitem Album Deliverance auf den Punkt gebracht haben, hatte Crunk die öffentliche Wahrnehmung auf sich gezogen und für ihn hatte niemand mehr Zeit. Anschließend hat er seinen Pfad verlassen und mit „Ms. New Booty“ einen Hit gelandet, der mittlerweile omnipräsenten, von den Ying Yang Twins unterstützen, Ode an alles, was mit Ärschen zu tun hat. Seine zweite Karriere als merkwürdiger Snap-Music-Superstar geriet durch eine Suchtkrankheit ins Wanken, die ihn in eine Abwärtsspirale in die Unproduktivität geführt hat. Jetzt ist er zurück, mit einem neuen Album und einem neuen Drang, kreativ zu sein.

Wenn man sich die letzten Jahrzehnte populärer Musik ansieht, dann stellt man fest, dass Bubba Sparxxx der Wendepunkt des Begriffs „Country Rap“ ist—was früher einmal dazu diente, bestimmte Songs von Künstlern wie UGK, 8Ball & MJG, Outkast, Goodie Mob usw. zu beschreiben, ist heute ein Begriff, der eine sehr spezifische Unterkategorie an von Rap beeinflussten Country-Künstlern bezeichnet, die auf eine Zuhörerschaft abzielen, die üblicherweise Country-Musik kauft. Denk an Leute wie The Lacs, Lenny Cooper und den früheren Profi-Golfer-jetzt-Rapper Colt Ford, dem Average Joes’s Entertainment gehört—das Label, das die meisten dieser Künstler pusht. Wenn du von diesen Leuten bis jetzt noch nichts gehört hast, ist das vollkommen in Ordnung. Sie haben große Popularität erreicht, indem sie ein Publikum bedient haben, das es bereits gab: Leute aus den Südstaaten, die, als sie aufgewachsen sind, an Trucks geschraubt und dabei Southern Rap gehört haben, Leute, die Bubba Sparxxx vergöttert hätten, wenn sie gewusst hätten, dass er existiert.

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Jetzt ist Bubba bereit, das zurück zu erobern, was er angefangen hat. In den letzten zwei Jahren hat er zwei Alben herausgebracht—eins davon auf Average Joe’s—und arbeitet gerade an zwei weiteren. Mittlerweise ist er klüger und hat sich mit der Tatsache abgefunden, dass manche ihn für immer mit Paul Wall verwechseln werden und manche ihn nur als den „Ms. New Booty“-Typen kennen, er aber auch von einigen wenigen als Innovator anerkannt wird. „Ich denke die Leute, die es wissen sollten, wissen es“, sagt er mir.

Bubba Sparxxx wuchs in LaGrange, Georgia auf, einer Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern, die an der Grenze zu Alabama liegt. LaGrange ist wie viele kleine Südstädte zur Getreideverarbeitung entstanden—er wuchs in der McCosh Mill Road auf, eine Sackgasse, die in den West Point Lake führt, an dem die alte Mühle stand. Der See, so sagt er, „ist bekannt als verrücktester Ort in der Gegend. Die Leute sind herumgefahren, haben Partys geschmissen, Lagerfeuer gemacht“. LaGrange war ein vielfältiges Städtchen, sowohl ethnisch als auch musikalisch. „Ich kannte schwarze Leute, die Country gehört haben und ich kannte Rednecks, die in aufgemotzten Trucks rumgefahren sind und Tupac und Outkast gehört haben“, erinnert sich Bubba. Er wuchs auf einer Farm auf und hat sich schon in jungen Jahren für HipHop begeistert, inspiriert durch Künstler wie 2 Live Crew, die Beastie Boys und Too $hort. Im Alter von 14 fing er selbst an zu reimen. „Ich hatte ein Talent dafür, Worte zum Reimen zu bringen; es war wie ein Puzzle zusammenzusetzen“, sagt er. Trotzdem hat er seinen Traum, Rapstar zu werden, lange für sich behalten und jahrelang nicht vor anderen gerappt. „LaGrange ist kein Ort, an dem man zum Träumen ermutigt wurde“, erzählt er mir.

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Nach der High School ist Bubba nach Athens, Georgia gezogen, wo sein bester Freund ein Football-Stipendium an der Universität von Georgia hatte, und begann, seinen Traum ernsthaft zu verfolgen. Das war Anfang bis Mitte der 90er, als die Vorstellung eines weißen Rappers noch ein Novum war; besonders eines weißen Rappers aus dem Süden. Bubba hat sich in einer Welt abgemüht, in der Eminem noch nicht der größte Rapper des Planeten war und die einzigen weißen Rapper sich im Untergrund bewegt oder Reime nur unter dem Deckmantel des Rap-Rocks rausgehauen haben. „Ich hatte diesen Komplex“, sagt Bubba, „da ich gehört hatte, dass die Leute von der Dungeon Family gesagt haben, weiße Leute sollen nicht im HipHop aktiv sein“. Er erinnert sich an die Chance, Rico Wade von der Dungeon Family bei einem Konzert von Cool Breeze Ende der 90er zu treffen. „Ich sagte so was wie: ‚Ich werde es euch zeigen. Ich werde Georgia als weißer Typ repräsentieren und ich werde es auf richtige Art und Weise machen’. Er hat mich angesehen als wäre ich verrückt, als ich das sagte, und sagte: ‚OK, dann mach weiter und tu das!’“

Die Sterne schienen schnell gut zu stehen für Bubba. 1999 hat er eine Independent-Version seines Debütalbums Dark Days, Bright Nights veröffentlicht, die genug Aufsehen erregt hat, um ihm einen Vertrag mit Interscope zu beschaffen. Anschließend fand er sich in Aufnahmesessions mit Organized Noize und Swizz Beats für eine offizielle Veröffentlichung von Dark Days wieder. Als diese Sessions keine Single hervorbrachten, hat Labelchef Jimmy Lovine Bubba dem Superproduzenten Timbaland vorgestellt, der den Rapper schnell bei seinem Label Beatclub unter Vertrag genommen hat.

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Im Sommer 2001 hat Bubba Sparxxx sich dem Universum in Form von „Ugly“, seiner Debüt-Single, vorgestellt. Das Video dazu war wie eine Folge von Ein Duke kommt selten allein, die von David Lynch gedreht wurde. In dem Clip waren so fesselnde Bilder zu sehen wie der pummelige Rapper selbst, der in eine Matschpfütze spuckt, während hinter ihm Männer mit Schweinen kämpfen, ein Schönheitswettbewerb für Frauen mittleren Alters mit ledriger Haut, ein magerer Typ, der komplett mit Rasierschaum bedeckt ist und seine Achseln rasiert, ein Mann, der lebende Ratten an seiner Brust reibt und ein Kind im Grundschulalter, das breit grinst und dabei Kautabak zwischen den Zähnen hat. Das Video hat es geschafft, Bubba Sparxxx als einzigartigen Rapper zu etablieren: ein weißer, selbsternannter Redneck, der es mit seinem tiefen Bariton und seinem derben Flow mit dem wildesten Beat aufnehmen kann. Er hatte den Look, den Sound und, was am wichtigsten war, ein Majorlabel im Rücken—zu einer Zeit, in der das noch etwas bedeutet hat.

Als aufstrebender Popstar war sein Leben nicht mehr sein eigenes. „Ich war auf einmal bei TRL“, sagt er. „Interscope, das Nummer-Eins-Musiklabel, hat im Sommer und Herbst 2001 alle Hebel für Bubba Sparxxx in Bewegung gesetzt. Sie haben Millionen an Dollar ausgegeben, um sicherzustellen, dass mein Name und mein Gesicht überall waren. Ich erinnere mich, dass ich in einem Restaurant am Times Square umringt wurde. Es war schockierend.“

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Aber trotz des Momentums von „Ugly“ und dem anfänglichen Push von Interscope, hat die Neuveröffentlichung von Dark Days nicht den erwarteten Effekt gehabt. Es war unmöglich, Bubba in eine Schublade zu stecken und rückblickend mag das vielleicht das Problem gewesen sein. „Ugly“ war ein Novum und ein Party-Starter, aber die besten Songs auf Dark Days waren Battle-Raps mit Country-Einschlag. Auf einem Song hat er wild über Drogen und Sex gerappt, nur um beim nächsten seine warme Seite zu zeigen und über Familie und soziale Probleme, die mit Armut zusammenhängen, zu erzählen. Dass das von demselben Typen kam, der einen Kerl, der Ratten an seinen Nippel gerieben hat, in seinem Musikvideo hatte, war verwirrend. „Die Leute haben das als Witz gesehen“, sagt Bubba. „Ich will damit nicht sagen, dass wir einige Sachen nicht zu Unterhaltungszwecken gemacht haben, aber ich wollte, dass die Leute verstehen, wie das Leben in ländlichen Gegenden ist.“

Das wurde Bubbas Leitbild für Deliverance, sein zweites Album. Er und Timbaland haben sich auf einen Sound festgelegt, der sowohl von Country und Bluegrass als auch von HipHop beeinflusst war. „Wir haben uns entschieden, richtig tief in das ganze Countryzeug einzutauchen“, sagt Bubba. „Lass uns den verrücktesten Scheiß machen, den jemals jemand gehört hat.“

Wenn man sich heute Deliverance anhört, dann klingt die Platte seiner Zeit immer noch weit voraus. Bei „Comin’ Round“ hört man ein Sample der Bluegrass-Band Yonder Mountain String Band, das von Timbalands quirligen Synths hinterlegt wurde. „She Tried“ wäre ein vollwertiger Folksong, wenn Bubba nicht darüber rappen würde. Bei „Warrant“ stehen ein Billy Preston-mäßiges Bluesklavier und treibende Drums im Vordergrund und „New South“ und „My Tone“ waren ehrliche Rap-Rock-Aufnahmen. Bei „Hootenanny“ hingegen hat ein gerade erwachsen gewordener Justin Timberlake die Hook gesungen. Mit dem Titeltrack des Albums und seinem von O Brother Where Art Thou? inspirierten Video, hat Bubba seinen zweiten Hit gelandet. Obwohl Sparxxx die Kritiker wieder erfreut hat, wurden von dem Album nur 400.000 Exemplare verkauft. „Heute“, so Bubba, „sind 400.000 verkaufte Exemplare viel. Zu der Zeit, konnte es dazu führen, dass sie dich rausschmeißen.“

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Es ist schwer zu sagen, warum sich die ersten beiden Alben von Bubba schlecht verkauft haben. Sicher, die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung seiner Musik und dem, was sie eigentlich war, hat eine Rolle gespielt. Obwohl seine Alben reich an Menschlichkeit, Feinheiten und entwaffnender Tiefe waren, wurde er von vielen als merkwürdige Erscheinung gesehen, als Rap-Äquivalent eines jonglierenden Bären im Anzug. „Ich war definitiv die erste Person, für die der Begriff ‚HickHop’ benutzt wurde“, sagt er.

Hinter den Kulissen ist Bubba langsam immer weiter abgerutscht. Er hat sich noch nie von Partys ferngehalten und eine Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln entwickelt. „Ich habe angefangen, sie regelmäßig zu nehmen. Dann hatte ich in Kanada einen Unfall mit einem Schneemobil und habe meine Schulter gebrochen und sie verschrieben bekommen. Das hat mir den Rest gegeben.“

„Ich war jung und unerwachsen“, sagt Bubba. „Ich habe Timbaland auf mehrere Arten im Stich gelassen. Er hat mich gebeten, bestimmte Dinge zu tun, um unsere Arbeitsbeziehung aufrechtzuerhalten, und aufgrund meiner Sucht konnte ich das nicht.“

Nachdem Interscope ihn vor die Tür gesetzt haben, hat sich Bubba seine Verbindungen zur Dungeon Family zu Eigen gemacht und wurde zum ersten Künstler auf Big Bois Purple Ribbon Label. Er brauchte einen Hit und zwar dringend. „Ich hatte so viel Zeug angehäuft“, sagt er. „Ich hatte eine Hypothek, viele Autos und viele Leute, die sich auf mich verlassen haben.“ Er hat sich an Mr. Collipark gewandt, dem Hitfabrikanten hinter einigen der größten Hits der Ying Yang Twins. Mit Hilfe der Twins, hat Bubba „Ms. New Booty“ gemacht, der zu seinem größten Song überhaupt wurde. Als Bubba zum ersten Mal die fertige Version gehört hat, erinnert er sich daran, gesagt zu haben: „Oh mein Gott. Das ist ein Smash-Hit.“ Trotz des Erfolgs, das Album auf dem der Song zu finden war—The Charm—verkaufte sich schlecht.

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Heute sieht Bubba „Ms. New Booty“ als zweischneidiges Schwert und bezeichnet den Song als „der Hit, den ich gebraucht habe, aber nicht der Hit, den ich wollte“. Er hat es ihm ermöglicht, seine Karriere lang genug am Laufen zu halten, um seine Rechnungen zu bezahlen, er selbst drückt es aber so aus: „Wenn du mir gesagt hättest, dass das meine letzte Möglichkeit ist, auf einem Majorlabel zu veröffentlichen und zu den Massen zu sprechen, denn hätte ich nicht gewollt, dass mein letztes Statement ‚I found you, Ms. New Booty’ ist.“

An diesem Punkt hatte Bubbas Sucht ihn eingeholt. „Ich wusste, dass ich meinen Lebensstil ändern musste“, sagt er, „oder ich würde sterben“. Er hat sich selbst in eine Entzugsklinik eingewiesen und hunderttausende Dollar an möglichen Tour-Gagen liegen lassen.

Nach der ersten Phase in der Entzugsklinik ist Bubba nach Tampa, Florida gezogen, um der Partyszene seiner Heimatstadt Atlanta fern zu bleiben. Seine Abstinenz war jedoch von kurzer Dauer—er witzelt, dass „sie mir nicht gesagt haben, dass es in Tampa mehr Stripclubs als in Atlanta gibt“—und er hat nach neun Monaten einen Rückfall erlitten. Ab da fand sich Bubba in einem Kreislauf von Abhängigkeit und Abstinenz wieder, was zu einer kreativen Leere geführt hat. „Ich habe mich entweder so zu gedröhnt, dass ich nicht produktiv sein konnte, oder ich war so damit beschäftigt, clean zu bleiben, dass ich keine Zeit mehr hatte, kreativ zu sein.“ Inmitten von Spannungen mit seinem Label hat er sich wieder in Entzug begeben.

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Im Mai 2009 hatte Bubba während seines Entzugs einen weiteren Rückfall, was dazu geführt hat, dass er in einem Hooters-Restaurant in Clearwater, Florida festgenommen wurde, da er unerlaubt im Besitz eines Medikaments namens Tranxene war, eines Benzodiazepins, das dazu benutzt wird, Angstzustände, Anfälle und Entzugserscheinungen von Alkohol zu behandeln. Diese Festnahme war „ziemlich öffentlich“, wie er sagt. „Ich war in den Elf-Uhr-Nachrichten, bei TMZ.“ Obwohl die Anklage fallengelassen wurde—„aus irgendeinem Grund hat TMZ das nicht mitbekommen“, sagt er—war der Schaden da. „Ich habe getan, was ich nicht hätte tun dürfen, also denke ich, dass ich es verdient habe, in Schwierigkeiten zu kommen“, sagt er mit Resignation.

In August desselben Jahres hat Bubba den Entschluss gefasst, endgültig clean zu bleiben. Er hat einige tiefgreifende Veränderungen in seinem Leben vorgenommen. Mittlerweile lebte er auf einer Farm in Georgia und hatte ein ganzes Jahr lang keinen einzigen Rap geschrieben. „In meinem Kopf hatte ich aufgegeben“, sagt er.

Aber manchmal verlaufen die Dinge eben auf merkwürdige Weise. In der Zeit, die Bubba abseits des Mikrofons verbracht hat, hat das Internet die Musikindustrie wie eine Bombe getroffen. Die Künstler mussten sich nicht länger auf die traditionellen Medienkanäle von Radio und Fernsehen verlassen, um gehört zu werden, und die Verkaufszahlen von Alben—nie Bubbas Stärke—brachen ein.

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Währenddessen sind die Welten von Country und Rap—die schon immer mehr mit der jeweils anderen zu tun hatten, als beide Seite zugeben wollten—einen unsicheren Frieden eingegangen und eine ganze Szene an Redneck-Rappern entstand. Dadurch wurde eine Marke von Country-Rap geprägt, die genauso begeistert Einflüsse von U.G.K und der 2 Live Crew wie von George Jones und Big & Rich bezieht. Das Lustige daran ist, dass es so klingt wie der logische Endpunkt zu dem, was Bubba Sparxxx und Timbaland mit Deliverance angefangen haben.

Fast eineinhalb Jahre nachdem er aufgehört hat, Musik zu machen, hat ein zufälliges Treffen mit einem Nachbarn, der ein Studio hatte, ihn dazu gebracht wieder zu rappen. „Zu sagen, dass ich die Probleme einfach hinter mir gelassen und den Staub abgeschüttelt habe, wäre ziemlich untertrieben. Ich war einfach so glücklich, zurück zu sein“, sagt er. „Es hat sich angefühlt, als wäre mir ein Teil meines Herzens zurückgegeben worden.“

Der Höhepunkt seiner Anstrengungen, wieder etwas Neues zu erschaffen, kam in Form von Pain Management, Bubbas Platte von 2013 auf Average Joe’s, dem Label von Colt Ford (die beiden kennen sich seit Bubbas Tagen in Athens). Die Platte ist mit der neu entstandenen Country-Rap-Szene komplett im Einklang. Seine neueste Veröffentlichung, Made on McCosh Mill Road, zeigt, dass er auf der Höhe seiner Rap-Fähigkeiten ist, als hätte er zwischen Deliverance und heute nie etwas anderes gemacht. Er ist aufgeregt: Er arbeitet an zwei weiteren Alben und ist im Kreis gefragter Songwriter in Nashville angekommen. „Ich bin in die Szene hier integriert“, sagt er. „Mein Einfluss und meine Kenntnis sind hier willkommen.“ Er ist überzeugt von seiner neuen Karriere. „Im nächsten Jahr werde ich eine Nummer-Eins-Countryplatte machen. Schreib dir das sofort auf.“

Sein Tagesablauf in Nashville sieht in etwa so aus: Aufwachen, mit zwei anderen Songwritern zusammentreffen, einen Track machen, ein Bier trinken und nach Hause gehen. „Es ist viel strukturierter und entspannter als in Atlanta“, sagt er. „In Atlanta waren alle immer total aufgedreht. In Nashville entspannen sich die Leute und unterhalten sich. Das passt definitiv viel mehr zu dem, was ich von einem mentalen und spirituellen Standpunkt betrachtet benötige.“

Und das ist wirklich das, um was es Bubba Sparxxx an diesem Punkt geht. Wenn du dir sein neuestes Werk anhörst, dann ist seine Musik viel weniger darauf bedacht, seinen Status als Anomalie in der Rapwelt aufrechtzuerhalten, sondern darauf, lebendige Bilder des Lebens im US-amerikanischen Süden zu zeichnen. „Ich bin in diesem Prozess der persönlichen Entdeckung und versuche herauszufinden, wer ich bin, was für eine Art Mann ich bin und was für eine Art Mann ich sein muss“, erzählt er mir. „Ich verliere nicht mehr die Perspektive und verfange mich nicht mehr in dieser Fassade aus Bullshit. Mein Name ist Andy Mathis und mein Job ist Bubba Sparxxx.“

Drew Millard ist Redakteur bei Noisey. Er ist bei Twitter - @drewmillard

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