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Miss Platnum ist tot. Lang lebe Miss Platnum!

Wir haben Ruth Maria Renner aka Miss Platnum in Wien getroffen und mit ihr über Pop-Musik, Grönemeyer und die die deutsche Sprache geredet.

Als wir nach dem Interview versuchen, „Miss Platnum“ in mein iPhone einzugeben, macht die Autokorrektur „Muss Platin“ daraus. Das ist natürlich zum einen ein sehr schöner Einstieg in diese Geschichte, zum anderen auch ein Zeichen. Zumindest vielleicht.

Ruth Maria Renner aka Miss Platnum ist in Natura eine sehr nette, höfliche, zurückhaltende Person, der man von der Hochzeit mit einem Märchenprinzen bis zum dreifachen Lottogewinn alles Gute dieser Welt wünschen würde. Sie lässt sich sogar bereitwillig von uns fotografieren, obwohl sie zu dem Zeitpunkt noch keine 20 Minuten wach ist. Aber Miss Platnum braucht eigentlich weder die Hochzeit noch den Lottogewinn. Sie hat nämlich am Freitag mit Glück und Benzin ein Album vorgelegt, das problemlos das Zeug dazu hat, DAS große deutsche Popalbum 2014 zu werden. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.

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Alle Fotos von Mona Hermann.

Wir werden nicht um das bestimmende Thema herum kommen: Warum ist dein neues Album komplett auf Deutsch?

Das hat eigentlich zwei Gründe. Auf der einen Seite hat sich das einfach so entwickelt. Ich hab über die Jahre mit Leuten wie Peter Fox, Marteria und anderen zusammengearbeitet, die alle auf Deutsch singen. Zum anderen wollte ich bewusst etwas Neues machen. Ich hab auch schon überlegt den Namen zu ändern und einen kompletten Neuanfang zu machen.

Du wolltest Miss Platnum töten? Warum hast du dich dagegen entschieden?

Letztlich war mir das mit der deutschen Sprache schon neu genug. Ich wollte auch etwas mitnehmen aus der Vergangenheit. Ich bin ja auch stolz auf das, was ich vorher gemacht habe. Aber ich brauchte eine Herausforderung, und R´n´B auf Deutsch ist auf jeden Fall eine Herausforderung.

Fühlt sich das Songwriting anders an?

Ja, es ist ein ganz anderer Umgang mit Texten. Ich bin sehr mit englischer Musik sozialisiert worden, und dort hat man dann halt eine Art Repertoire, auf das man zurückgreifen und das man adaptieren kann. Ich hör eigentlich auch kaum deutschsprachige Musik. Meine früheren Sachen hatten alle eine gewissen Klang, eine gewisse Sprachtextur, und das wollte ich im Deutschen auch schaffen.