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Noisey Blog

Schau mal, Erdogan: Die 1000 besten Satire-Songs aller Zeiten (1-5)

Erdogan, Putin, Pegida—jeder wurde schon mal zu grausamer Musik großartig durch den Kakao gezogen.

Musik ist neben ihrer gemeinhin bekannten Funktion, einfach nett zum Anhören und zum Tanzen zu sein, immer schon ein Mittel gewesen, komplexe Sachverhalte irgendwie simpel und eingängig darzustellen. So werden in Songs stets die großen Themen des Lebens behandelt: Liebe, Hass, Krieg, Frieden, Freundschaft, Suff, einfach so verschiedene Dinge. Aber manchmal wird Musik auch dazu genutzt, auf satirische Art und Weise über Missstände zu aufmerksam zu machen. Gerade erst wieder geschehen beim ARD Satire-Magazin Extra 3. Der aktuelle Coup rund um den türkischen Staatspräsidenten Erdogan ist schon eine kleine Sternstunde. Am 17. März haben die Kollegen in ihrer Sendung einfach mal Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ auf „Erdowie, Erdowo, Erdowann“ umgemünzt, um auf die Repressalien gegen Journalisten in der Türkei aufmerksam zu machen. Und auch auf den sonst eher wenig demokratisch anmutenden Regierungsstil des Politikers. Wir haben dieses Video zum Anlass genommen, eine kleine Sammlung poltisch motivierter Satire-Songs der Vergangeheit auszukramen und für euch aufzubereiten. Auffällig dabei: klingen tut das meistens schlimm, doch die Botschaft heiligt hier die Mittel.

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Erdogan und das diplomatische Gewitter

Als Recep Tayyip Erdogan von dem Satire-Video erfuhr, war er so sauer, dass er wahrscheinlich am liebsten gleich den ganzen ARD verboten hätte. Geht aber nicht, denn die ist ja nun mal kein türkisches Medium. So blieb es vorerst bei einer Vorladung des deutschen Botschafters in der Türkei, der nach Ankara musste, um diesen frechen Move des deutschen Staatsfernsehens zu rechtfertigen. Den Machern des Songs kann es gerade recht sein, dass ihre Idee nun solch hohe diplomatische Wellen schlägt. Immerhin zeigt es einmal mehr, wie wenig der türkische Staatspräsident Erdogan mit Humor und Satire auf seine Kosten umgehen kann. Das Video zu löschen, habe er nach aktuellen Berichten von Spiegel Online übrigens wirklich empfohlen. LOL.

Gerhard Schröder und der Steuersong

Einst gab es in Deutschland eine sehr erfolgreiche Radiosendung namens die Gerd-Show. Dort verarschte der Komiker und Stimmenimitator Elmar Brandt zwischen 1999 und 2005 erfolgreich den damals amtierenden deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder, genannt Gerd. Über 10 Millionen Menschen hörten sich die Show täglich an und preisgekrönt war das Format dann auch irgendwann. Die Single-Auskopplung „Der Steuersong (Las Kanzlern)“ von 2002 landete in Deutschland und Österreich sogar auf Platz 1. Der Beat und das „Las“ im Songtitel waren angelehnt an den damaligen Chart-Hit „The Ketchup Song“ von Las Ketchup. Musikalisch schlimm, inhaltlich groß!

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Caroline Kebekus versus die Asylkritiker

Caroline Kebekus nimmt selten ein Blatt vor den Mund. In ihrem Comedy-Format Pussy Terror geht es da gerne mal hart zur Sache beim Thema Alltag zwischen Mann und Frau. Doch bei „Wie blöd du bist“ stimmte sie 2015 ernstere Töne an. Mit der Parodie des Sarah Connor Songs „Wie schön du bist“ positionierte sie sich klar gegen Ausländer-Hetze und eine aufkommende Anti-Flüchtlingsstimmung in Deutschland. Kebekus singt: „Ich schäm' mich! Für all deine Fahnen und deine Narben. Hinter der Mauer, ja in Dresden. Lass dir mal sagen, nein lass mich dir sagen: Weißt du denn gar nicht, wie blöd du bist?“ Stark!

Die Wladimir Putin-Parodie „Putin Putout“

In seinem Comedy-Projekt #TheMockingbirdMan imitiert der slowenische Comedian und Nachrichtensprecher Klemen Slakonja weltbekannte Persönlichkeiten in selbst ausgedachten Songs. Den Anfang machte eine Wladimir Putin-Imitation in Song-Form, die er im Februar veröffentlichte. Thema: die Machtgier des russischen Präsidenten. Never Ending Story. Und ein YouTube-Hit für Slakonja.

Atemlos versus Uli Hoeneß

Zugegeben: mit ihrem Über-Hit „Atemlos“ hat es Helene Fischer tatsächlich geschafft, gaaanz tief in des Deutschen Seele, Radiostationen und in sämtliche Juke-Boxen von Kaffee-Nachmittagen im Seniorenheimen einzudringen. War also klar, dass Fischers Bester irgendwann parodiert werden würde. Neben Interpretationen von

Otto Waalkes

in einer wilden Mixtur aus Schlager, Gitarre und Hänsel & Gretel, fanden wir vor allem die Version über Uli Hoeneß im Knast sehr schön. Der einstige Bayern München-Präsident musste 2014 wegen Steuerziehung in Millionenhöhe ins Gefängnis. Bis heute sitzt er seine Strafe ab, wobei die Song-Parodie wohl nicht gerade eine Verbesserung seiner Haftbedingungen darstellt.