Merkst du was ich merke?Wenn ich den Output verstärkeAls L'etat et moi veröffentlicht wurde, war ich neun Jahre alt. Blumfeld habe ich erst wesentlich später für mich entdeckt und habe die Band auch erst 2006 live gesehen. Da sang Distelmeyer schon vom Apfelmann. Ein Song, der schwer an meiner Liebe zur Band gerüttelt hat.Bei so einer Reunion-Tour kann man natürlich sagen „Muss das sein? Brauchen die Geld?", aber meine Vorfreude, quasi die frühen Blumfeld erleben zu dürfen (mit der Aussicht, mir ein weiteres Anhören des Apfelmanns ersparen zu können), war groß. Also nehmt mein Geld und spielt die Hits!Eine eigene Geschichteaus reiner Gegenwartsammelt und stapelt sichvon selbst herum um michwährend ich durch die Gegend fahrLicht dimmen, Gitarrenverstärker aufdrehen. Blumfeld brauchen keine Bühnendeko, eine dezente Lichtshow reicht. Wir sind ja ohnehin wegen der Musik hier. Und die klingt immer noch erstaunlich frisch. Von Nostalgie ist wenig zu spüren. Die Texte sind auch 20 Jahre später noch relevant, die Themen vermutlich zeitlos.Es gibt, wie zu erwarten war, fast die gesamte L'Etat et moi zu hören („You make me" und das titelgebende Gedicht fehlen), aber auch Stücke von Ich-Maschine und Old Nobody, B-Seiten und einen Distelmeyer Solo Song.Jochen, Tuning und Soundcheckdas willst du doch nicht wirklich!Tuning und Soundcheckfunktioniert doch sowieso nichtJochen schüttelt sein Haar, baut „Girl from Ipanema", „Blackbird" und „You're a big girl now" in die Songs ein und gibt zwischen den Stücken ein bisschen den Kasperl. Er erzählt schlechte Witze und flirtet mit dem Publikum. Vielleicht als Gegengewicht zu den schweren Texten? Aber vielleicht ist er halt einfach so, der Jochi-Boy.I had a dream that we were rock starsAnd that flash bulbs popped the airAnd girls fainted, every time we shook our hair.Das Publikum scheint tatsächlich hier zu sein um nochmal die Blumfeld von 1994 zu feiern und ist auch ziemlich gut aufgelegt. Bei „Verstärker" wird sogar ein BH auf die Bühne geworfen. Nur ein Typ in meiner näheren Umgebung, der vermutlich von seiner Freundin mitgeschleppt wurde, bleibt das gesamte Konzert über regungslos. Dem ist dann aber einfach auch nicht mehr zu helfen.We were quoted out of context - it was greatSo gut wie „Kommst du mit in den Alltag“ beim Publikum ankam, ist eine „20 Jahre Old Nobody"-Tour in 5 Jahren nicht ausgeschlossen. Ich freu mich drauf!Entschuldige, Jochen!Folgt Martin auf Twitter: @Martin_KonvickaFolgt Noisey bei Facebook und Twitter.
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