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thump premiere

Premiere: Johannes Brecht und Fetsum mit „I AM FREE” für Menschen auf der Flucht

Im Hause Diynamic bezieht man musikalisch Stellung zur aktuell in Vergessenheit geratenden Problematik.
Promofoto Johannes Brecht

Auch wenn sie in den Nachrichten vielleicht etwas zurückgedrängt wurde: Die humanitäre Katastrophe namens „Flüchtlingskrise" ist auch heute noch ein größtenteils ungelöstes Problem, welche das Leben unzähliger Menschen unnötig aufs Spiel setzt. Ob in den Grenzregionen zu Syrien, in Libyen, in der Türkei, in den Balkanländern oder hierzulande. „Everybody's is born an angel/ I AM FREE/ You don't scare me", haut dir die Stimme von Fetsum nun auf Johannes Brechts neuem Track „I AM FREE" entgegen. Der Stuttgarter Brecht und der Berliner Fetsum haben das mächtig deftige Stück mit Streichereinsatz auch in Gedanken an all jene Menschen eingespielt, die sich derzeit auf der Flucht befinden, und spenden deshalb alle Einnahmen aus dem Verkauf von „I AM FREE" an Sea Watch e.V., der zivile Seenotrettung von Flüchtenden auf dem Mittelmeer.

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Die Single kannst du dir jetzt oben erstmals anhören und dir dann den Diynamic-Release bei iTunes oder Amazon holen. Nachfolgend hat uns Johannes noch die Beweggründe für die Produktion verraten

Johannes, was hat dich und Fetsum dazu bewogen, „I Am Free" aufzunehmen?
Wir waren Anfang des Jahres in Berlin im Red Bull Studio—eigentlich um einen Song für mein kommendes Album aufzunehmen. 2013 hatten wir schon mal einen gemeinsamen Song veröffentlicht: „Freedom Walks". Davon hab ich dann 'ne komplett neue Version gemacht, unter anderem mit einem Streichquartett aus Holland. Doch die alten Vocals passten aber irgendwie nicht mehr—so entstand „I AM FREE".
Der Song ist Haltung, Statement und Antwort zugleich. 2015 war ein sehr denkwürdiges Jahr. Ein Jahr in dem wir, vor allem in Europa, daran erinnert wurden, dass Freiheit Verantwortung voraussetzt. „I AM FREE" ist ein Versuch, das in die Welt hinauszuschreien.

Momentan ist die Debatte um das Leben der Geflüchteten hierzulande ja etwas in den Hintergrund getreten. Wie beurteilst du die aktuelle Lage? Was passiert derzeit in Stuttgart, wo du lebst?
60 Mio. Menschen sind aktuell weltweit auf der Flucht. Ich leb' mit meiner Familie in Stuttgart und uns geht's gut. Ich bin dankbar. Es ist aber auch traurig, zu sehen, wie rechtspopulistische Parteien politischen Zuwachs bekommen und von der anfänglichen Refugees Welcome Geschichte wenig übrig geblieben ist.

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Du selbst hast vor Kurzem erst einen Beitrag zu der Iceberg Songs-Reihe beigesteuert. Wie fallen deine Erfahrungen damit aus?
Hier geht es um ein künstlerisches Projekt, das gleichzeitig ein Appell für nachhaltige Politik ist, in Zusammenarbeit mit der UNFCCC, der UN Klimaschutz-Organisation. Dazu wurden die Geräusche, die Eisberge machen, wenn sie schmelzen und auseinanderbrechen, aufgenommen. Dieser death cry der Eisberge wurde dann von mehren Künstlern in Tracks verwandelt [u.a. Trentemøller, TSFNL, Robot Koch und Savannah Jo Lack]. Das fand ich eine sehr gute Idee, daher war ich natürlich mit meinem Track „Lo Air" sofort dabei.

Wie siehst du die Arbeit von Sea Watch?
Sea Watch leistet großartige Arbeit. Das Projekt ist ein Beweis dafür, wie viel wir selbst zu der Welt beitragen können, in der wir leben wollen.

Was wünscht du dir von Fans und unseren Lesern, gerade, was das Engagement betrifft? Wie engagierst du dich selbst?
Ich wünsche mir, dass Projekte wie Sea Watch und dessen Gleichgesinnte mehr Aufmerksamkeit bekommen, da sie auf unserem Planeten für mehr Menschlichkeit sorgen und—im Fall von Sea Watch—tatsächlich Menschenleben retten. Macht euch schlau und verschließt eure Augen nicht! Ich hoffe, dass ich meinen Beitrag durch meine Musik leisten kann und den ein oder anderen zum Helfen bewegen kann. Wenn mehr Leute Engagement beweisen, machen wir unseren Planeten gemeinsam Stück für Stück lebenswerter, und zwar für alle.

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